Wie findest du es, wenn streng geschützte Tiere in Deutschland..?
10.10.2017 um 09:23... einfach abgeschossen werden?
In Ostbrandenburg wurde ein freilaufendes Wisent, eine streng geschützte Tierart, abgeschossen, per amtlichen Beschluss.
Erinnerungen an "Bruno", andererseits war das Wisent kein über Tage oder Wochen beobachtetes "Problem-Wisent".
Es kam zu einer Fragestunde im Parlament.
Umweltminister Jörg Vogelsänger
Es kam zu vielfacher Bestürzung, nicht nur in Deutschland. Besonders viele Menschen in Polen zeigten dafür kein Verständnis.
In Ostbrandenburg wurde ein freilaufendes Wisent, eine streng geschützte Tierart, abgeschossen, per amtlichen Beschluss.
Erinnerungen an "Bruno", andererseits war das Wisent kein über Tage oder Wochen beobachtetes "Problem-Wisent".
Es kam zu einer Fragestunde im Parlament.
Umweltminister Jörg Vogelsänger
bedauerte die Abschuss-Entscheidung der örtlichen Behörden, die mit angeblich aggressivem Verhalten begründet worden war. Er nehme dies zur Kenntnis. „Dennoch hätte ich mir eine andere Entscheidung aus Sicht das Artenschutzes gewünscht.“ Zudem hätte das Ministerium als oberste Naturschutz- und Jagdbehörde „beratend“ einbezogen oder die Hotline des Landesveteriäramtes angerufen werden können.http://www.tagesspiegel.de/berlin/brandenburger-landtag-ein-wisent-als-politikum/20387146.html
Nach seinen Worten sollten daraus Lehren gezogen werden. „Wenn zukünftig bei solchen Fällen mehr zum Telefon als zur Jagdwaffe gegriffen wird, dann ist schon viel erreicht“, so der Minister.
Es kam zu vielfacher Bestürzung, nicht nur in Deutschland. Besonders viele Menschen in Polen zeigten dafür kein Verständnis.
Der Wisent ist zwar kein offizielles Symbol in Polen, doch hat er dort einen hohen Stellenwert. Er gilt als König der Wälder und wird von vielen Polen verehrt. Entsprechend emotional fielen die Reaktionen auf den Abschuss aus. Tierfreunde richteten sogar eine Facebook-Seite „zum Gedenken an den in Deutschland bestialisch ermordeten Wisent“ ein.Der Fall könnte noch weitere Kreise ziehen.
Thema in den Medien
Die Boulevardzeitung „Fakt“ titelte auf ihrem Online-Portal: „Er ging durch die Lebuser Wälder, wurde getötet. Schuld sind die Deutschen.“ Fast alle polnischen Medien berichteten und zeigten wenig Verständnis für den Abschuss.
Auch Politiker kommentierten den Fall. So fragte etwa ein Abgeordneter der nationalkonservativen Regierungspartei PiS auf Twitter: „Mit welcher Begründung wurde der Wisent aus Polen getötet?“ Und der Europaabgeordnete Janusz Wojciechowski, ebenfalls PiS, widmete dem Tier sogar ein Gedicht mit dem Titel: „Ach Wisent, wärst du doch im polnischen Dickicht geblieben“.
„Wir bedauern den Ausgang dieses Ereignisses sehr und hoffen, dass sich hierdurch kein Schatten über unsere gemeinsamen Beziehungen legt“, heißt es in dem Schreiben des Landkreises, über das die „Märkische Oderzeitung“ berichtete.
Die Umweltorganisation WWF und auch die Tierschutzorganisation Peta erstatteten nach eigenen Angaben Anzeige gegen Amtsvertreter. Der Fall dürfte also weiter Kreise ziehen. (mit dpa)