Salatschuessel schrieb:Dass das Kalb bei der Mutter ist, ist auch nicht selbstverständlich. Normalerweise werden Kälber gleich nach der Geburt von der Mutter getrennt. Bei den Milchbauern werden die männlichen Kälber als Abfall deklariert und billig verschachert.
Wie der Mensch dabei so Kalt bleiben kann liegt auch mit daran das dass Bilder der Anklage fehlen.
Amen. Das hätte man nicht besser formulieren können. Danke dafür.
Salatschuessel schrieb:Wenn der Bio-Bauer nicht noch eine Rinderzucht unter sich hat, bleibt ihm gar nichts anderes übrig. Das männliche Kalb bei einem Milchbauern ist nur ein Kostenfresser. Denn auch bei Bio zählt nur der Taler.
Auch die sogenannten Bio-Milchkühe tristen ein elendiges Dasein. Man findet nur ganz wenige Bauern die tatsächlich Bio-Milch in artgerechter Haltung unterhalten.
Das ist auch wahr und etwas, was viele vergessen. Nur weil Bio draufsteht, muss nicht Bio drinne sein. Irgendwer schrieb hier von wegen alles müsste transparent gemacht werden, wenn es solche Schock-Bilder gäbe, dann müsste es auch das Gegenteil dazu geben, damit ich weiß, woher mein Tier kommt und wie es gelebt hat.
Funzl schrieb:Richtig. Aber überleg mal: Wenn schon Schockbilder nichts helfen, die den EIGENEN Körper, das eigene Leben des Konsumenten betreffen, sprich wenn ihn das scheizzegal ist, wieso versprichst du dir dann etwas davon wenn es um das Leben von sogenannten "Nutztieren" geht, die in den Augen vieler einzig und alleine dafür gezüchtet werden, um zu sterben damit der Mensch fressen kann?
Was ich mir davon verspreche ist... schwer zu beschreiben. Ich versuche es mal, okay? Im Kino... wenn dort zum Beispiel ein Hund im Film verletzt wird, dann ergötzen sich die Menschen daran den Schuldigen richtig leiden zu sehen. Wird ein Mensch verletzt und der Täter wird zur Rechenschaft gezogen, befriedigt sie das trotzdem nicht so sehr wie einen Tierquäler leiden zu sehen.
Ein Phänomen war auch das ein Bild von einem Hund nach dem Tsunami auf der Insel da, vor vielen Jahren, mehr Gefühle in vielen Menschen erweckt hat als die ganzen, ertrinkenden Menschen, wo man hingegen geschockt und auch traurig war, ja, aber als sie diesen Hund auf der Tür im TV gebracht haben, mit seinem verzweifelten Blick und wie er von den Strömungen weggetragen wurde, die Menschen sind regelrecht explodiert. Es ist oft einfach so, dass das Leid eines Tieres in einem Menschen mehr erweckt als das Leid eines Artgenossen, eines Menschen. Als wären wir abgebrüht. Ist ja auch egal, darum geht es nicht, ich versuche lediglich zu erklären, warum ich denke, solche Schockbilder könnten viele Menschen die ihre Augen bisher verschlossen haben erreichen und zum Umdenken bewegen, damit sie bewusster einkaufen.
Stadttaube schrieb:Ich weiß aus eigener, leidiger Erfahrung das der Mensch in Extremsituatonen, wenn er seine Existenz bedroht fühlt meist nur eine ganz kleine Bandbreite an Entscheidungspielraum zur Verfügung hat. Einen Raucher, der unheilbar an Lungenkrebs erkrankt ist, und vom Arzt noch drei Monate bekommen hat...der wird weiter quarzen, weil er nicht einsieht, wenn er eh schon sterben muß, auf sein letztes Vergnügen verzichten zu müssen. Die Schockbildchen auf der Schachtel werden ihn nicht mehr jucken.
Hast Recht! Aber es gibt auch Menschen die dann aufhören. So und so halt
:) Meine Oma hörte damals auch nicht auf, ja. Aber die Anderen die ich kannte und daran litten schon. Die wollten mehr Zeit haben.
Die Schockbilder haben mich und meine Mutter dazu bewegt aufzuhören. Meinen Vater juckt es wiederum nicht.
Damals in der Grundschule waren wir zu Besuch auf einer Farm und sahen einen Film wie Hühner in Legebatterien leben und wie männliche Küken in den Schredder kommen. Das hat mich so getroffen, dass ich BIS HEUTE genau darauf achte woher mein Ei kommt. Ich hab wenn meine Mutter die Billigeier geholt hab das Essen verwehrt und auch sie stieg dann bis heute um.
Frühsensibilisierung ist auch wichtig! Klappt nicht bei jedem, aber muss es auch nicht! Man muss nicht alle "bekehren".
Vor einigen Jahren dann lernte ich jemanden kennen, mit dem ich gut befreundet war und der in einer Massen-Fleischerei oder wie sich das nennt gearbeitet hat. Dort wo die Tiere gebolzt werden und weiter. Was der mir erzählt hat... was man sonst als normaler Bürger nie erfahren würde... hat meinen Konsum total verändert. Ich vermeide Rind und Schwein zB seit dem sehr. Ich esse es noch, aber sehr wenig. Ich bin auf Geflügel umgestiegen - die Tiere leiden auch, aber wenn sie verarbeitet werden wesentlich kürzer als die großen Tiere. Damit kann ich persönlich besser leben, aber es geht wieder darum; ich fing an nachzudenken und das war durch ein Schockerlebnis. Auch bei meinem Freundeskreis, wir sind keine Ökos, hat das funktioniert. Nicht bei jedem, aber bei so einigen.
Funzl schrieb:Wer ist freiwillig dazu bereit zu Weihnachten auf die Gans zu verzichten und sich mal ganz bewusst für nen Teller Nudeln und nen Salat zu entscheiden?
Muss nicht sein. Ich ess die zu Weihnachten auch. Geht ja hier um den generellen Konsum das ganze Jahr über.
Funzl schrieb:Wieviele Dönerbuden gibt es alleine in deiner Stadt?
Nach 10 hab ich aufgehört zu zählen
:D :D :D :D :D