@Doors Prinzipiell würde ich deinen Ausführungen zustimmen. Allerdings würde ich noch einen Schritt weiter gehen und behaupten, dass gefestigte, gleichberechtigte Partnerschaften nicht deswegen funktionieren, weil sie den Vergleich nutzen, um sich selbst zu optimieren, sondern weil sie dem Vergleich stand halten.
Erst, wenn man akzeptiert, dass es menschen gibt, die klüger, hübscher, reicher etc. sind, kann man die Sicherheit gewinnen, dass der Partner einen nicht verlässt, weil er einem solchen Menschen begegnet.
Von daher ist Eifersucht eigentlich Verlustangst.
Das Problem ist jetzt allerdings: Grade jüngere Menschen sind heutzutage nicht ganz so schnell, ganz so fest gebunden und die Gefahr, das sich grade jüngere Partnerschaften auflösen, da der andere eine bessere Ausgabe gefunden hat, ist real existent und somit die Verlustangst auch intersubjektiv nachvollziehbar.
Ich vertraue meinem Partner, weil ich relativ selbstsicher bin und davon ausgehe, dass er meine Person angenehm empfindet und gerne mit mir zusammen ist. Weiterhin gehe ich davon aus, dass er mich nicht breitwillig gegen ein hübscheres, intelligenteres oder jüngeres Mädchen eintauschen würde, auch wenn sich ab und zu die Gelegenheit ergibt.
Aber ich kann bei vielen Menschen verstehen, dass sie Ihrem Partner das zutrauen, weil ich das regelmäßig beobachte. Es ist keine irrationale Angst in vielen gesellschaftlichen Kreisen. Genauso wie die Angst, sich selbst nicht weiter optimieren zu können, irgendwo ist bei jedem die Grenze erreicht, vom Aussehen, von der Intelligenz, vom Charakter, wenn man da sofort aussortiert wird, na dann Gute Nacht.
Es wird ja überall suggeriert, dass man so nicht ausreichend ist, wie man ist.