@TatzFatal Ich habe das durchaus gelesen
:)Allerdings fühle ich mich bestätigt und es steht doch auch im Text:
TatzFatal schrieb:Hinzu kommt, dass zwischen Großproduzenten und Kleinbauern mittlerweile ein gnadenloser Kampf um Anbauflächen tobt. "Aktuell ist die Lage in Bolivien beispielweise so, dass mehr als 95 Prozent der Agrarfläche von rund 20 Prozent der Betriebe genutzt werden", warnt Ursula Chávez Zander. "Die sozialen Unterschiede könnten sich weiterhin verschärfen, sollten keine klaren rechtlichen Regelungen bei der Quinoa-Wertschöpfungskette eingeführt werden."
Kleinbauern "werden durch den Quinoa-Rausch von ihrem Land verdrängt", kritisiert Wilfried Bommert. Das führe zur Landflucht und zur Ausweitung der Slums in den Städten. "Durch dieses Wachstum der Elendsquartiere entstehen politische Spannungen bei weiter steigenden Lebensmittelpreisen." Die Konsequenz: "Ein Verlust an politischer Stabilität."
Genau das habe ich doch geschrieben, wenn zu viel Quinoa exportiert wird bzw. es im Inland zu teuer ist oder ganz einfach fehlt, dann muss der Staat rechtliche Riegel vorschieben. Zum Beispiel Exportbeschränkungen einführen. Oder höhere Steuern, mit denen normale Bauern bzw. Arme gefördert werden.
Das hat doch aber nichts mit dem Konsum von Quinoa in Ländern wie Deutschland zu tun. Wenn wir gar nichts kaufen, dann nehmen doch die Produzenten überhaupt nichts ein. Die Unternehmen gehen pleite oder verziehen sich ganz einfach in andere Länder und andere Bereiche. Also bekommt der jeweilige Staat weniger Steuereinnahmen und die Einheimischen in der, ich nenne das jetzt mal generell so, ,,Quinoa-Branche" verlieren ihre Arbeitsplätze, können Kredite nicht abzahlen...
Demnach ist es doch ein Fehler, zu sagen:,,Kauft kein Quinoa!"
Richtig wäre: Quinoa nur von bestimmten Händlern und aus bestimmten Quellen kaufen, die aus unserer Sicht ethisch vertretbar handeln. Beispielsweise den Bauern gute Preise zahlen. Oder selbst Zusammenschlüsse aus Bauern darstellen, die sich selbst vermarkten.
Nichtsdestotrotz ist ein wichtiger Faktor weiterhin die Initiative der Einheimischen.
Konsumenten können unterstützend durch ihr Konsumverhalten wirken, aber die Hauptarbeit leisten und auf ihre Staatsvertreter einwirken, das muss die einheimische Bevölkerung tun. Anders geht`s nicht.
Jedenfalls ist ein purer Boykott aus meiner Sicht nicht hilfreich.