Menschen die in Blocks wohnen, generell unglücklicher?

@Bonnie
Aber DAS widerrum hat nichts mit der individuellen Wohnsituation des Einzelnen zu tun. Hier wird zuviel durcheinandergewürfelt.

Doch, in gewisser Hinsicht schon. Dem Halbtoten auf dem Bürgersteig wird im Dorf eher geholfen, als in vergleichbarer Situation in der Stadt. Weil nun mal der ganze Kaffkosmos weit weniger anonym und daher auch die soziale Kälte niedriger ist. Unser Herdentrieb wird eher aktiviert.

@univerzal
Richtig. Im Dorf (ich kom ja von einen :) ) kennt man sich eher und da hilft man eher weil man die leute besser kennt.
ich vermute auch das es in der Stadt mit vielen Menschen eher zu dem Gedanken kommt: "ach da kümmert sich schon wer drum."

@univerzal
Hm, die Argumente find ich gut. Dennoch erinnere ich mich an das kleine Mädchen, das in einer chinesischen Provinz angefahren wurde und halb tot mitten auf der Straße lag. Sind alle weitergegangen... Aber das ist wohl auf die Kultur der Chinesen zurückzuführen, die andere Moralvorstellungen haben als wir.

@interrobang
Stimmt, wobei das auch für Fremde gilt, falls sie mal in einem Dorf zusammenklappen. Sagen wir es mal so, es gibt dabei einen gewissen Zusammenhalt.

@Bonnie
Da kommt noch eine weitere Ebene hinzu, nämlich die chinesische Mentalität ggü. Frauen, ein trauriges Kapitel und späte Folge der Ein-Kind-Politik. Westliche Verhältnisse sind da besser vergleichbar, wobei sich dieses Phänomen in so ziemlich allen Kulturen zeigt.

Es gab dazu mal Testreihen, indem man Probanden einen Zusammenbruch simulieren ließ und zwischen Dörfern und Städten verglich. Vor allem kristallisiert sich wieder ein elementarer Trieb der Menschen, nämlich unser Herdenverhalten, dass je nach Situation (ob nun Stadt oder Dorf) mehr oder weniger beeinflusst wird.

Wolkenleserin schrieb am 27.02.2014:Sind Menschen die in Blocks wohnen, generell unglücklicher als Menschen die in Häuser wohnen?

So ein Blödsinn! Es gibt garantiert auch Leute, die in einem irren Supereigenheim wohnen und aus den verschiedensten Gründen so totunglücklich sind, daß sie versuchen sich umzubringen!

Wir wohnen in einem Haus mit insgeamt acht Mietparteien, die wenigstens hier im Haus kenne ich wirklich gut und umgekehrt.
Ich liebe diese Anonymität, wobei es hier bei uns am Stadtrand schon "dörflicher" zugeht, als in der Berliner Innenstadt, da würde ich auch durchdrehen, schon allein wegen dieser Menschenmassen auf der Straße.

Wolkenleserin schrieb am 27.02.2014:zu wenig Freiraum für sich haben, also sich nicht frei empfalten können in ihrer Persönlichkeit, sie sind immer auf andere Menschen gezwängt und werden von dauernden Plagen und Ängsten begleitet oder sind einem dauernden Massendruck ausgesetzt.

Hääääääääh? Wieso sollte ich mich nicht frei entfalten können? Wenn ich meine Tür zumache und zulasse bin ich auch nicht auf andere Menschen gezwängt ... :D . Was gehen mich Nachbarn an, und umgekehrt?
Ich bin auch weder "dauernden Plagen und Ängsten", noch irgendwelchem "Massendruck" ausgesetzt! Wer sich von irgendwelchen Mitmenschen unter Druck setzen läßt, ob nun im Reihenhaus oder Hochhaus, ist selber schuld :D .

Ich denke schon das Menschen die in Blocks leben(und dazu gehöre ich auch) im durchschnitt unglücklicher sind. Aber die Ursache sind aber woanders zu suchen als der Strangersteller sie hier beschreibt. Die meisten Bewohner von Plattenbauten gehören meist eher zu den unteren Gesellschaftsschichten, zur Unterschicht, zu der Arbeiterklasse und eventuell zur unteren mittelschicht. Dort gibt es wesentlich mehr Personen und Familien die soziale und finanzielle Probleme haben und deswegen sind dort mehr Menschen unglücklich....

@Thalassa

Ich kann eben häufig Menschen beobachten, die sich irgendwie anders verhalten, sie kommen mir vor, als ob sie sich ständig von jemanden beobachtet fühlten und unter enormem Massendruck stehen, ich habe mich schon gefragt, ob das eventuell damit in Zusammenhang steht, dass die in Blocks wohnen...?

Leute die in Eigenheimen wohnen, sind viel natürlicher in ihrer Auftretungsweise, getrauen sich mehr zu und protestieren gegen den Mainstream. Häufig gibt es aus denen so intellektuelle, rebellische Studenten.

@Wolkenleserin

Wolkenleserin schrieb:Leute die in Eigenheimen wohnen, sind viel natürlicher in ihrer Auftretungsweise, getrauen sich mehr zu und protestieren gegen den Mainstream.

So ein Unsinn - wie kannst du soetwas dermaßen pauschalisieren?

Schon mal was von den "grünen Witwen" in ihren Eigenheimen gehört, die vor lauter Frust, Langeweile und Kontaktarmut anfangen zu saufen, oder Kaufsüchtig werden?
Oder deren Kinder, die in der Schule lals Angeber gemobbt werden?

Wolkenleserin schrieb:Leute die in Eigenheimen wohnen, sind viel natürlicher in ihrer Auftretungsweise, getrauen sich mehr zu und protestieren gegen den Mainstream.

Der war gut... :)
Die leben eher komplett im "Häuslebauer-Mainstream", damit die Nachbarn nicht denken, man gehört nicht mehr "dazu".
Hecken auf korrekte Höhe stutzen, Rasen mähen und allsamstaglich das Auto vor der Garage polieren. Wehe, man vergisst mal die Rasenkanten zu trimmen, dann aber hallo!

So zumindest in meiner Wohngegend. :)

@styx
Das sind so die klassischen Büenzlis, typische Bürgerliche, die sich an irgendetwas anpassen müssen.

ich bin damals von nähe Hamburg aus einem kleinen Dorf, direkt nach Köln gezogen übergangsweise in einem Hochhaus.
Herkules-Hochhaus.. War eine Umstellung wie Tag und Nacht.
nach einen Jahr, nach köln weiden umgezogen.

Aber dennoch, gefiel es mir weitaus besser, Als im Dorf.

@styx

styx schrieb am 20.03.2014: Die leben eher komplett im "Häuslebauer-Mainstream", damit die Nachbarn nicht denken, man gehört nicht mehr "dazu".
Hecken auf korrekte Höhe stutzen, Rasen mähen und allsamstaglich das Auto vor der Garage polieren. Wehe, man vergisst mal die Rasenkanten zu trimmen, dann aber hallo!

Dann beginnt der Höllenmodus!
von bis zu doppelten gerede und Ablehnung..

Wolkenleserin schrieb am 27.02.2014:
Menschen die in Blocks wohnen, generell unglücklicher?

Ja. Da darf man die Musik nachts um drei nicht mehr so laut machen.
Ansonsten wohnt man doch in seiner Wohnung und macht sich das Leben so angenehm wie möglich. Was geht mich der Block oder die Nachbarn an?