@che71 che71 schrieb:Warum sollte die Zuwanderung begrenzt werden ?
Danke, auf diese Frage haben ich gewartet.
che71 schrieb:Das klingt irgendwie nach Altkanzler Kohl: "Das Boot ist voll !"
Nein. Man muss sich bei der Gesamtbetrachtung von "politischen Richtungen" lösen, also nix "links" und nix "rechts". Man muss betrachten, welche Folgen es hat oder haben kann, wenn Zuwanderung nicht quotiert wird. Dabei muss man als allererstes berücksichtigen, wem denn diese Zuwanderung nützt, wer von ihr betroffen ist, oder warum überhaupt Zuwanderung stattfindet.
Also: wen betrifft die Zuwanderung?
Wir haben in Deutschland eine Menge Gruppen, die in unterschiedlichster Weise von Zuwanderung betroffen sind. Zum Beispiel Rentner, die um ihre Rente bangen, wenn Zuwanderer die Sozialkassen in Anspruch nehmen. Oder Rechtsextreme, die mit kruden Rassentheorien die Angst vor Überfremdung schüren. Oder Linksextreme, die Zuwanderer als Vorwand benutzen, um gewalttätig zu sein. Hinzu kommt die Gruppe der Wohnungsvermieter, die bei steigender Bevölkerungsanzahl mehr Wohnungen vermietet. Weitere Gruppen wären normale Arbeitnehmer, oder auch die Arbeitgeber (das "Kapital").
Die letzten beiden Gruppen sind interessant.
Arbeitnehmer profitieren in keinster Weise von der Zuwanderung, im Gegenteil. Je mehr potentielle Arbeitnehmer vorhanden sind, desto größer ist der Druck auf die Löhne.
Arbeitgeber/das Kapital hingegen profitieren sehr von Zuwanderung, insbesondere, wenn sie ethnisch heterogen ist. Bei Arbeitern aus unterschiedlichen Gegenden und Kulturen, die für den gleichen Arbeitnehmer arbeiten, ist die Gefahr geringer, dass sie zusammen eine Meinung haben, sich gemeinsam artikulieren, und das Kapital unter Druck setzen können.
Aus Arbeitgebersicht ist Zuwanderung daher wünschenswert, aus Arbeitnehmersicht ist sie abzulehnen.
Edit: Typo.