Wer ist euer Schlagergott?
09.10.2013 um 22:12Hallo!
Wer ist euer Schlagergott?
Meinen kennt ihr ja.
[X] Dieter Thomas Kuhn
Ihr könnt natürlich andere haben.
[X] Andere
Hier kann genannt werden:
Karel Gott
Ivan Rebroff
Micky Krause
Jürgen Drews
Michael Jackson
Justin Bieber
Roland Kaiser
Florian Silbereisen
Tupac Amaru Shakur
Eminem
u.v.a.
Info zum Thema:
Was ist unter "Schlager" zu verstehen? Siehe Wikipedia: Schlager(Auszug)
Als Schlager (vgl. englisch: hit, „Schlag“) werden allgemein leicht eingängige instrumentalbegleitete Gesangsstücke der Popmusik mit oft deutschsprachigen, weniger anspruchsvollen, oftmals auch sentimentalen Texten bezeichnet. Ausgehend von populären Operettenmelodien, machte sich seit den 1920er Jahren der Einfluss von jazzigen Rhythmen und Harmonien und seit den 1960er Jahren der Popmusik bemerkbar.
Seit den 1950er Jahren wird Schlager „als schwer zu umgrenzender Begriff in der neueren Unterhaltungsmusik“ sowie „als Kurzform für leicht eingängige Tanz- und Unterhaltungsmusik“ beschrieben. Microsoft Encarta definierte 2003 Schlager als „einerseits kommerziell erfolgreiches Musikstück, andererseits als eine Gattung der Unterhaltungsmusik“. Kennzeichnend seien „einfachste musikalische Strukturen und triviale Texte, die an das Harmonie- und Glücksverlangen des Zuhörers appellieren“. Dabei seien „die Grenzen zur Popmusik und volkstümlichen Musik fließend“.
Eine eindeutige Definition von Schlager gibt es in der Musikwissenschaft nicht und wird von einzelnen Autoren als „schwierig“ und „nicht möglich“ bezeichnet. Eine systematische Abgrenzung zu anderen Genres erweist sich ebenso als schwierig. Im Jahre 1870 lässt sich der Begriff erstmals für besonders erfolgreiche Operettennummern und volkstümliche Singspiele nachweisen.
Sprachlich ist der Begriff „Schlager“ ein Synonym zum englischsprachigen „Hit“ (Schlag, Einschlag, Treffer), ursprünglich also ein Musikstück oder Lied, das durchschlagenden Erfolg hat bzw. „eingeschlagen“ ist. Im Sinne von Verkaufsschlager entstammt der Begriff ursprünglich der Kaufmannssprache für gut verkäufliche Ware.
Historisch hat es ab dem ausgehenden Mittelalter scherzhafte oder auch derbe Lieder nachweislich gegeben, die im einfachen Volk kursierten und von der Kunstmusik entweder ignoriert oder assimiliert wurden – z. B. als Kirchenlied mit neuem Text oder als versteckte musikalische Grundlage von geistlicher Figuralmusik. Die Erfindung des Notendrucks mit Typen im 16. Jahrhundert ermöglichte erstmals die massenhafte und europaweite Verbreitung von Musik, so dass Melodien wie Pavane de Spaigne/La Spagnoletta, La Follia u.v. a. allbekannt wurden.
Notenblatt des Walzers An der schönen blauen Donau von Johann Strauss, 1867
Der Begriff des Schlagers im heutigen Sinne entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der erste, auf ein bestimmtes Werk, auf einen Komponisten und auf eine Aufführung bezogene öffentliche Nachweis des Begriffs „Schlager“ ist im „Wiener Fremdenblatt“ vom 17. Februar 1867 zu lesen, wo im Bericht über die Uraufführung des Walzers An der schönen blauen Donau geschrieben stand: „Die Eröffnungsnummer der zweiten Abteilung war ein entschiedener Schlager.“
In Deutschland zählt der Journalist und Theaterkritiker Paul Lindau zu den ersten, der diesen Begriff z. B. für die Gesangsdarbietungen der Pariser Cafés chantant (in Berlin und Hamburg auch Tingeltangel oder Singspielhalle) oder für Wienerlieder verwendete. Die Erfindung des Grammofons sowie die aufkommende Filmindustrie trugen schnell zu seiner Verbreitung bei. Er ist somit ein Produkt der Industriegesellschaft. Allein seine Schnelllebigkeit zeigt, dass er eher eine Ware als ein auf Dauer setzendes Kunstwerk darstellt. Der Schlager sucht das Massenpublikum, indem er in den Texten Wunschträume anspricht, die er als Botschaften in Kehrreimen stetig wiederholt. Musikalisch richtet sich der Schlager meist nach der jeweils herrschenden Tanzform. Einfache Rhythmen und Melodienfolgen, die auf schnelle Wiedererkennung angelegt sind, bestimmen seinen Charakter.
In Frankreich sowie im Französisch sprechenden Teil Belgiens werden Schlager entgegen dem deutschen Sprachgebrauch nicht chansons genannt (dies ist vielmehr ein Ausdruck für Lieder mit literarischem Anspruch), ebenso wenig chansons à la mode (diesen veralteten Ausdruck findet man allenfalls noch in alten Lexika), sondern variétés; entsprechend heißen die Schlager im Italienischen nicht canzone (dies ist vielmehr die Entsprechung der französischen chansons), sondern „brani“ (Einzahl brano).
Theodor W. Adorno sagte über die Wirkung des Schlagers und seine gesellschaftliche Funktion: „Schlager beliefern die zwischen Betrieb und Reproduktion der Arbeitskraft Eingespannten mit Ersatz für Gefühle überhaupt, von denen ihr zeitgemäß revidiertes Ich-Ideal sagt, sie müssten sie haben.“
Die ursprüngliche Definition von Schlager, wie sie etymologisch begründet ist, ist heute äußerst schwer an einzelnen Genres festzumachen. Der Schlager, der als Musikstück „eingeschlagen“ hat und der von einer breiten Bevölkerungsschicht auch als solcher Akzeptanz findet, existiert nicht mehr. Der Musikgeschmack ist differenzierter geworden.
Geschichte
Was ist unter Schlagergott Dieter Thomas Kuhn zu verstehen?
Siehe Wikipedia: Dieter Thomas Kuhn und https://www.dieterthomaskuhn.de/Historie.10.0.html (Archiv-Version vom 27.06.2015)
Dieter Thomas Kuhn[’di:ter ’tomas ’ku:n] Abk.: DTK
1993-1999, von Thomas Kuhn u. Philipp Feldtkeller 1992 erfundene Kunstfigur zum Zwecke der Bühnendarbietung von Schlagermusik der 70er Jahre des 20. Jh.‘
DTK war Sänger (Bariton) und wurde begleitet von einer Musikantengruppe (gen, DTK-Band, -Combo, od. a. „meine Kapelle“) zu der folgende Musiker gehörten: „Nino G.“ eigtl. Raimund Göggel (Trompete); „Udo L.“ eigtl. Marc Lorenz (Saxophon); „Karel Z.“ eigtl. Michael Zürn (Bass); „Adam & Eve“ eigtl. Frank Stöger (Schlagwerk); Martin Czech, gen, „Bata C.“ (Tasteninstrumente); „Demis R.“ eigtl. Joachim Schaitel (Bass, ab 1997); Christian Dabeler, gen. „The Reverend“ (Orgel) und Philipp Feldtkeller, bek. u. d. Namen „Howard F.“ (Gitarren). In dieser Formation trat DTK ca. 500 mal auf die Bühne. Thomas Kuhn, geb. 07. Jan. 1965 in Tübingen, erwarb seine frühe Musik- u. Stimmbildung bei Frau Diegel und Ralf Strehle; erste öffentliche Auftritte mit „Westwind“ (1979), „Running Oeuf“ (1983-87); „James Fast“ (1988-92), „DTK“ (1993-99), später div. Intern. Projekte (s. dazu Handb. d. Mus. d. 20er Jahre).
DTK wird als typisches Phänomen der postmoderne im ausgehenden 20. Jh. gesehen, bei dem „die Kopie das Original in Wucht und Wirkung weit übertrifft“ (zit. n. Hanfstaengel/99). Basierend auf den Strategien der Ambivalenz und Affirmation lies DTK den Rezipienten über Wert und Bewertung seines umstrittenen musikalischen Materials und deren pointierter Aufführungspraxis völlig im Unklaren und schuf sich damit eine breite u. generationsübergreifende Anhängerschaft, deren Mitglieder z. T. kulthafte und rituelle Verhaltensmuster (Lichtzeichen mit Feuerzeugen, Tragen von Fönfrisuren, Sonnenblumenschmuck, u.v.m.) entwickelten. Dabei kam es v.a. bei postpupertäten weibl. Anhängern vereinz. zu spontanen Gefühlsschüben, die im Bewerfen DTKs m. U-Wäsche u. Stofftieren gipfelten. Darin sah insbes, d. vulg.-psychoanal. DTK.Forsch. eine quasisymbol. Hingabe an und öffentl. inszenierte Trennung vom infantilen Objektlibido. Eine Besonderheit des Phämomens DTK war seine ganzheitliche Struktur. Alle Elemente der Kunstfigur (Musik, Bühnendesign, Choreografie, Maske, Texte, Management, Werbung, Video und Plakate) waren kreativ verflochten u. wurden von ihren Erfindern selbst erdacht, geplant, organisiert u./o. gestaltet.
In der zeitgen. Kulturkritik wurde das Phänomen DTK höchst unterschiedl. bewertet: Einzelne Kritiker (u. a. F. Nagel) sahen in DTK eine Potenzierung des schlechten Geschmacks der 70er Jahre, die unzulässige Verwischung der Grenzen von Kitsch u. Kunst, u. verurteilten die „raffinierte, hochkommerzielle Verwertung“ von Emotionen. Andere wiederum bewerteten die Auftritte von DTK, seine raffinierte Interpretation von aberwitzig-illusionistischen Schlagertexten u. die dem ästhetischen Kanon der 70er Jahre des 20. Jh.verpflichtete skurrile Selbstinszenierung als entlarvende Spiegelung spätkapitalistischer Gefühls- u. Verhaltensmuster (vgl. M. Tauch, U. Fried). Verwiesen wurde vereinz. auch auf d. ideologiekrit. Potential DTKscher Performances, seine Nähe zum Wagnerschen Gesamtkunstwerk, zu J.Beuys o. J. Koons. DTK elbst enthielt sich jeglicher Festlegung.
Zu unterscheiden sind drei Werkphasen:
1.) „Der frühe DTK“, a. „Sturm und Drang“-Phase, wurzelt i. d. Trash-Kultur des ausg. 20. Jhs. Neoadaistische Einflüsse; insp. v. ock u. Pop-Art, legendäre Auftritte im „Weilheimer Kneiple“, erste Fanclubs, erste Steuererklärungen.
2.) Die Hoch- od. „Camp“-Phase. Gezielte Verfeinung d. visuellen Ästhetik u. neue Strategien des Image-Design. Die Star-Couturiers Olaf Leander Krafft Noller u. Lola Paltinger, Lichtregisseur Funzel Ottmar Michalk u. Tonmeister Horst Botzenhardt begannen ihre Karrieren bei DTK. Der spätere Kulturbeauftr. Marc Oßwald, gen. „Vaddi“, seinerzt. Generalmanager von DTK, initiierte d.Schritt v. der Independent-Gruppe zur „major company“; Plattenvertrag mit WEA, Gold-Tour, erste Ander-Konten, erste Benefiz-Konzerte.
3.) „Der Spätkuhn“, Beginn d.Final-Phase. Sommernachts-Tour, Zeit zu Gehn-Tour, Konzerte mit bis zu 20.000 Bes., Entst. des DTK-Reliquienkults u.d. Fönwelle-Welle, Anschwellen des Medienechos; zahlr. Auszeichn.: Goldene Stimmgabel, Echo, Gold. Schallpl. u. v. a.; DTK wächst zum mittelst. Unternehmen mit über 35 Mitarb. Finale: Am 01. Okt. 1999 beendete die Kunstfigur DTK in der Hanns-Martin Schleyerhalle (Stuttgart) planmäßig ihre virtuelle Existenz durch symbolhaftes Eliminieren der Fönwellen.
Ein v. s. Erfindern geschaffenes Audio/Video-VHS Band D/101 min dokumentiert Werk und Wirkung DTKs; desgl. die Ausst. „Dankeföhn – Die Dieter Thomas Kuhn Retrospektive“, Tübingen 2000.
Warum ist Der Dieter mein Schlagergott?
Weil
Wer ist euer Schlagergott?
Meinen kennt ihr ja.
[X] Dieter Thomas Kuhn
Medley Dieter Thomas Kuhn- Live und in Farbe unser Schlagergott
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Karel Gott
Ivan Rebroff
Micky Krause
Jürgen Drews
Michael Jackson
Justin Bieber
Roland Kaiser
Florian Silbereisen
Tupac Amaru Shakur
Eminem
u.v.a.
Info zum Thema:
Was ist unter "Schlager" zu verstehen? Siehe Wikipedia: Schlager(Auszug)
Als Schlager (vgl. englisch: hit, „Schlag“) werden allgemein leicht eingängige instrumentalbegleitete Gesangsstücke der Popmusik mit oft deutschsprachigen, weniger anspruchsvollen, oftmals auch sentimentalen Texten bezeichnet. Ausgehend von populären Operettenmelodien, machte sich seit den 1920er Jahren der Einfluss von jazzigen Rhythmen und Harmonien und seit den 1960er Jahren der Popmusik bemerkbar.
Seit den 1950er Jahren wird Schlager „als schwer zu umgrenzender Begriff in der neueren Unterhaltungsmusik“ sowie „als Kurzform für leicht eingängige Tanz- und Unterhaltungsmusik“ beschrieben. Microsoft Encarta definierte 2003 Schlager als „einerseits kommerziell erfolgreiches Musikstück, andererseits als eine Gattung der Unterhaltungsmusik“. Kennzeichnend seien „einfachste musikalische Strukturen und triviale Texte, die an das Harmonie- und Glücksverlangen des Zuhörers appellieren“. Dabei seien „die Grenzen zur Popmusik und volkstümlichen Musik fließend“.
Eine eindeutige Definition von Schlager gibt es in der Musikwissenschaft nicht und wird von einzelnen Autoren als „schwierig“ und „nicht möglich“ bezeichnet. Eine systematische Abgrenzung zu anderen Genres erweist sich ebenso als schwierig. Im Jahre 1870 lässt sich der Begriff erstmals für besonders erfolgreiche Operettennummern und volkstümliche Singspiele nachweisen.
Sprachlich ist der Begriff „Schlager“ ein Synonym zum englischsprachigen „Hit“ (Schlag, Einschlag, Treffer), ursprünglich also ein Musikstück oder Lied, das durchschlagenden Erfolg hat bzw. „eingeschlagen“ ist. Im Sinne von Verkaufsschlager entstammt der Begriff ursprünglich der Kaufmannssprache für gut verkäufliche Ware.
Historisch hat es ab dem ausgehenden Mittelalter scherzhafte oder auch derbe Lieder nachweislich gegeben, die im einfachen Volk kursierten und von der Kunstmusik entweder ignoriert oder assimiliert wurden – z. B. als Kirchenlied mit neuem Text oder als versteckte musikalische Grundlage von geistlicher Figuralmusik. Die Erfindung des Notendrucks mit Typen im 16. Jahrhundert ermöglichte erstmals die massenhafte und europaweite Verbreitung von Musik, so dass Melodien wie Pavane de Spaigne/La Spagnoletta, La Follia u.v. a. allbekannt wurden.
Notenblatt des Walzers An der schönen blauen Donau von Johann Strauss, 1867
Der Begriff des Schlagers im heutigen Sinne entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der erste, auf ein bestimmtes Werk, auf einen Komponisten und auf eine Aufführung bezogene öffentliche Nachweis des Begriffs „Schlager“ ist im „Wiener Fremdenblatt“ vom 17. Februar 1867 zu lesen, wo im Bericht über die Uraufführung des Walzers An der schönen blauen Donau geschrieben stand: „Die Eröffnungsnummer der zweiten Abteilung war ein entschiedener Schlager.“
In Deutschland zählt der Journalist und Theaterkritiker Paul Lindau zu den ersten, der diesen Begriff z. B. für die Gesangsdarbietungen der Pariser Cafés chantant (in Berlin und Hamburg auch Tingeltangel oder Singspielhalle) oder für Wienerlieder verwendete. Die Erfindung des Grammofons sowie die aufkommende Filmindustrie trugen schnell zu seiner Verbreitung bei. Er ist somit ein Produkt der Industriegesellschaft. Allein seine Schnelllebigkeit zeigt, dass er eher eine Ware als ein auf Dauer setzendes Kunstwerk darstellt. Der Schlager sucht das Massenpublikum, indem er in den Texten Wunschträume anspricht, die er als Botschaften in Kehrreimen stetig wiederholt. Musikalisch richtet sich der Schlager meist nach der jeweils herrschenden Tanzform. Einfache Rhythmen und Melodienfolgen, die auf schnelle Wiedererkennung angelegt sind, bestimmen seinen Charakter.
In Frankreich sowie im Französisch sprechenden Teil Belgiens werden Schlager entgegen dem deutschen Sprachgebrauch nicht chansons genannt (dies ist vielmehr ein Ausdruck für Lieder mit literarischem Anspruch), ebenso wenig chansons à la mode (diesen veralteten Ausdruck findet man allenfalls noch in alten Lexika), sondern variétés; entsprechend heißen die Schlager im Italienischen nicht canzone (dies ist vielmehr die Entsprechung der französischen chansons), sondern „brani“ (Einzahl brano).
Theodor W. Adorno sagte über die Wirkung des Schlagers und seine gesellschaftliche Funktion: „Schlager beliefern die zwischen Betrieb und Reproduktion der Arbeitskraft Eingespannten mit Ersatz für Gefühle überhaupt, von denen ihr zeitgemäß revidiertes Ich-Ideal sagt, sie müssten sie haben.“
Die ursprüngliche Definition von Schlager, wie sie etymologisch begründet ist, ist heute äußerst schwer an einzelnen Genres festzumachen. Der Schlager, der als Musikstück „eingeschlagen“ hat und der von einer breiten Bevölkerungsschicht auch als solcher Akzeptanz findet, existiert nicht mehr. Der Musikgeschmack ist differenzierter geworden.
Geschichte
Was ist unter Schlagergott Dieter Thomas Kuhn zu verstehen?
Siehe Wikipedia: Dieter Thomas Kuhn und https://www.dieterthomaskuhn.de/Historie.10.0.html (Archiv-Version vom 27.06.2015)
Dieter Thomas Kuhn[’di:ter ’tomas ’ku:n] Abk.: DTK
1993-1999, von Thomas Kuhn u. Philipp Feldtkeller 1992 erfundene Kunstfigur zum Zwecke der Bühnendarbietung von Schlagermusik der 70er Jahre des 20. Jh.‘
DTK war Sänger (Bariton) und wurde begleitet von einer Musikantengruppe (gen, DTK-Band, -Combo, od. a. „meine Kapelle“) zu der folgende Musiker gehörten: „Nino G.“ eigtl. Raimund Göggel (Trompete); „Udo L.“ eigtl. Marc Lorenz (Saxophon); „Karel Z.“ eigtl. Michael Zürn (Bass); „Adam & Eve“ eigtl. Frank Stöger (Schlagwerk); Martin Czech, gen, „Bata C.“ (Tasteninstrumente); „Demis R.“ eigtl. Joachim Schaitel (Bass, ab 1997); Christian Dabeler, gen. „The Reverend“ (Orgel) und Philipp Feldtkeller, bek. u. d. Namen „Howard F.“ (Gitarren). In dieser Formation trat DTK ca. 500 mal auf die Bühne. Thomas Kuhn, geb. 07. Jan. 1965 in Tübingen, erwarb seine frühe Musik- u. Stimmbildung bei Frau Diegel und Ralf Strehle; erste öffentliche Auftritte mit „Westwind“ (1979), „Running Oeuf“ (1983-87); „James Fast“ (1988-92), „DTK“ (1993-99), später div. Intern. Projekte (s. dazu Handb. d. Mus. d. 20er Jahre).
DTK wird als typisches Phänomen der postmoderne im ausgehenden 20. Jh. gesehen, bei dem „die Kopie das Original in Wucht und Wirkung weit übertrifft“ (zit. n. Hanfstaengel/99). Basierend auf den Strategien der Ambivalenz und Affirmation lies DTK den Rezipienten über Wert und Bewertung seines umstrittenen musikalischen Materials und deren pointierter Aufführungspraxis völlig im Unklaren und schuf sich damit eine breite u. generationsübergreifende Anhängerschaft, deren Mitglieder z. T. kulthafte und rituelle Verhaltensmuster (Lichtzeichen mit Feuerzeugen, Tragen von Fönfrisuren, Sonnenblumenschmuck, u.v.m.) entwickelten. Dabei kam es v.a. bei postpupertäten weibl. Anhängern vereinz. zu spontanen Gefühlsschüben, die im Bewerfen DTKs m. U-Wäsche u. Stofftieren gipfelten. Darin sah insbes, d. vulg.-psychoanal. DTK.Forsch. eine quasisymbol. Hingabe an und öffentl. inszenierte Trennung vom infantilen Objektlibido. Eine Besonderheit des Phämomens DTK war seine ganzheitliche Struktur. Alle Elemente der Kunstfigur (Musik, Bühnendesign, Choreografie, Maske, Texte, Management, Werbung, Video und Plakate) waren kreativ verflochten u. wurden von ihren Erfindern selbst erdacht, geplant, organisiert u./o. gestaltet.
In der zeitgen. Kulturkritik wurde das Phänomen DTK höchst unterschiedl. bewertet: Einzelne Kritiker (u. a. F. Nagel) sahen in DTK eine Potenzierung des schlechten Geschmacks der 70er Jahre, die unzulässige Verwischung der Grenzen von Kitsch u. Kunst, u. verurteilten die „raffinierte, hochkommerzielle Verwertung“ von Emotionen. Andere wiederum bewerteten die Auftritte von DTK, seine raffinierte Interpretation von aberwitzig-illusionistischen Schlagertexten u. die dem ästhetischen Kanon der 70er Jahre des 20. Jh.verpflichtete skurrile Selbstinszenierung als entlarvende Spiegelung spätkapitalistischer Gefühls- u. Verhaltensmuster (vgl. M. Tauch, U. Fried). Verwiesen wurde vereinz. auch auf d. ideologiekrit. Potential DTKscher Performances, seine Nähe zum Wagnerschen Gesamtkunstwerk, zu J.Beuys o. J. Koons. DTK elbst enthielt sich jeglicher Festlegung.
Zu unterscheiden sind drei Werkphasen:
1.) „Der frühe DTK“, a. „Sturm und Drang“-Phase, wurzelt i. d. Trash-Kultur des ausg. 20. Jhs. Neoadaistische Einflüsse; insp. v. ock u. Pop-Art, legendäre Auftritte im „Weilheimer Kneiple“, erste Fanclubs, erste Steuererklärungen.
2.) Die Hoch- od. „Camp“-Phase. Gezielte Verfeinung d. visuellen Ästhetik u. neue Strategien des Image-Design. Die Star-Couturiers Olaf Leander Krafft Noller u. Lola Paltinger, Lichtregisseur Funzel Ottmar Michalk u. Tonmeister Horst Botzenhardt begannen ihre Karrieren bei DTK. Der spätere Kulturbeauftr. Marc Oßwald, gen. „Vaddi“, seinerzt. Generalmanager von DTK, initiierte d.Schritt v. der Independent-Gruppe zur „major company“; Plattenvertrag mit WEA, Gold-Tour, erste Ander-Konten, erste Benefiz-Konzerte.
3.) „Der Spätkuhn“, Beginn d.Final-Phase. Sommernachts-Tour, Zeit zu Gehn-Tour, Konzerte mit bis zu 20.000 Bes., Entst. des DTK-Reliquienkults u.d. Fönwelle-Welle, Anschwellen des Medienechos; zahlr. Auszeichn.: Goldene Stimmgabel, Echo, Gold. Schallpl. u. v. a.; DTK wächst zum mittelst. Unternehmen mit über 35 Mitarb. Finale: Am 01. Okt. 1999 beendete die Kunstfigur DTK in der Hanns-Martin Schleyerhalle (Stuttgart) planmäßig ihre virtuelle Existenz durch symbolhaftes Eliminieren der Fönwellen.
Ein v. s. Erfindern geschaffenes Audio/Video-VHS Band D/101 min dokumentiert Werk und Wirkung DTKs; desgl. die Ausst. „Dankeföhn – Die Dieter Thomas Kuhn Retrospektive“, Tübingen 2000.
Warum ist Der Dieter mein Schlagergott?
Weil
Dieter Thomas Kuhn "Gute Freunde kann niemand trennen" & die 1. Fussballmanschaft der TSG Tübingen
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