Kombination von Koffein und Ethanol Von verschiedenen Forschergruppen wurde angesichts des international bei jungen Verbrauchern beliebten neuen Trends, „caffeinated alcohol“ (z.B. Energydrinks gemischt mit Wodka oder „caffeinated beers“) zu konsumieren, der Frage nachgegangen, ob die populäre Auffassung zutrifft, dass die Aufnahme von Energydrinks oder Koffein die zentralnervös dämpfenden Effekte von Alkohol mindern könnte. Zusammenfassend führten die Versuchsergebnisse zu der Erkenntnis, dass die Koadministration von Koffein, auch als Bestandteil von Energydrinks, die Wahrnehmung des Konsumenten für eine erfolgte Alkoholintoxikation im Vergleich zu der Wahrnehmung bei isolierter Alkoholaufnahme reduzierte. Gerade für die Sicherheit am Arbeitsplatz und beim Führen eines Fahrzeuges relevante alkoholbedingte Beeinträchtigungen wurden durch die Koffeinwirkungen nicht kompensiert. Resultierende Einschätzungen der Forscher wie z.B. „…. the person is drunk but does not feel as drunk as it really is“ oder eine beschriebene Missdeutung des trotz Alkoholkonsums wachen Zustandes als Nüchternheit verdeutlichen das mit dem Genuss alkoholhaltiger Energydrinks/koffeinierter Biergetränke einhergehende Risiko für Fehleinschätzungen z.B. bezüglich der psychomotorischen Fähigkeiten.
Beispielsweise untersuchten Ferreira et al. an 26 männlichen Probanden im Alter von 23 ± 3 Jahren in einer Doppelblind-Studie die Wirkungen von „Red Bull“ (Dosierung entsprach 1 Dose à 250 ml /70 kg-Person) oder Wodka (Dosis von 2,5 oder 4 Standarddrinks entsprechend 0,6 oder 1,0 g Ethanol/kg KG) bei isolierter Verabreichung und in Mischung bei durch Fruchtsaft unverändert gehaltenem Geschmack. Die Wahrnehmung von Kopfschmerzen, Schwäche, Mundtrockenheit und subjektiv empfundener motorischer Koordination durch die Probanden war bei der vergesellschafteten Aufnahme der alkoholhaltigen Energydrinks verglichen mit der bei isolierten Alkoholaufnahmen reduziert. Die objektiven Messungen der motorischen Koordination und visuellen Reaktionszeit ergaben, dass der Zusatz des Energydrinks die durch Alkohol verursachten Verschlechterungen der motorischen Koordination und visuellen Reaktionszeit nicht kompensierte.
Die Auswertung einer Umfrage an 4275 Studenten von 10 Universitäten in North Carolina ergab, dass Studenten, die Alkohol mit Energydrinks gemixt konsumierten, ein doppelt höheres Risiko für alkoholbedingte Schäden und Konsequenzen (z.B. im Hinblick auf Verletzungen, sexuelle Vorteilsnahme und Fehleinschätzung der Fahrtauglichkeit anderer) trugen als jene, die Alkohol ohne Mischung mit Energydrinks tranken
http://www.bfr.bund.de/cm/343/neue_humandaten_zur_bewertung_von_energydrinks.pdf