@emodul emodul schrieb:Man müsste einen Windkanal bauen, in dem man diese Verhältnisse simulieren kann (Also extrem hohe Strömungsgeschwindigkeit in extrem dünner Luft). Das dürfte sehr teuer werden. Aber ohne solche Tests wäre so ein Sprung vermutlich ein Himmelfahrtskommande. Das Problem ist, dass man bei dem Sprung auch gleich lernen müsste, wie man in der dünnen (eigentlich nicht vorhandenen) Luft stabil fällt und wie man sich wieder fangen kann, sollte man plötzlich instabil werden. Und bei Baumgartner hat man gesehen, das ist selbst für einen erfahrenen Fallschirmspringer ganz offensichtlich nicht so einfach.
Vermutlich wird der Rekord von Baumgartner deshalb auch für ein paar Jahre (wenn nicht Jahrzehnte) Bestand haben.
Im Prinzip gebe ich Dir natürlich recht, aber ganz so dramatisch wie die Journaille das wieder einmal darstellt, ist es doch auch wieder nicht.
Es ist schon richtig, dass Baumgartner beim Interview sagte, er habe gefürchtet, bewusstlos zu werden. Was die Medien aber gerne und wohlweislich weglassen ist das, was er weiter gesagt hat:
(sinngemäß)Ich wollte unbedingt vermeiden, dass der Stabilisierungs - Fallschirm automtisch auslöst, das tut der nämlich nach (hab keine genaue Zahl im Kopf) ein paar Sekunden nach Beginn der Drehung. Aber ich habe es geschafft, die Drehung zu unterbrechen und damit wurde der Timer wieder zurückgesetzt[...]
Ein red - out hätte ihn also nicht in akute Lebensgefahr gebracht, sondern nur seinen Triumph etwas geschmälert - die Schallgeschwindigkeit hätte er mit geöffnetem Stabilisierungs - Fallschirm ziemlich sicher nicht überschritten. Und auch der Hauptfallschirm war mit einer automatischen Auslösung ausgerüstet, also wäre er auch ziemlich sicher gut herunter gekommen, hätte sich, wäre er bewusstlos geworden und geblieben, vielleicht bei der Landung ein paar Blessuren geholt.
Bei einem Sprung aus 100 Km käme der Springer ohne Stabilisierungs - Schirm ohnenhin vermutlich nicht aus, da er sonst etwa dreifache Schallgeschwindigkeit erreichen würde und da wird's beim Abbremsen in dichteren Luftschichten schon wirklich kritisch.
Statt des Windkanal - Tests wäre eventuell der Abwurf eines Dummies die billigere Lösung.
Ich hab Dir eine Einladung zur Gruppendiskussion geschickt und würde mich freuen, wenn Du kommst. Hier schlägt ja doch garantiert wieder einer mit Kopfsprung aus 40 Km ohne Fallschirm auf. und das wird langsam öd.