Irenicus schrieb:Muss vielleicht nicht aber es gibt wohl kaum einen großen Herrscher der länger regiert hat und dies verhindern konnte. Konflikte waren Alltag und Blutvergießen unvermeidlich. Deswegen finde ich auch Herrscher die ihre Stärken ausserhalb des Blutvergiesen haben besonders interessant.
Ein interessanter Herrscher, der in diese Kategorie passt und meiner Ansicht nach als größter Herrscher Indiens gelten kann, wäre Ashoka der Große. Interessant deswegen, weil er einen Sinneswandel nach einigen Eroberungsfeldzügen vollzog, zum Buddhismus konvertierte und sich um Frieden und einen Wohlfahrtsstaat bemühte.
Zunächst war Ashoka damit befasst, das wachsende Großreich durch neue Eroberungen zu erweitern, wobei er teils mit äußerster Härte vorging. Die letzte Etappe auf diesem Weg bildete die Einnahme Kalingas im Osten Indiens (Gebiet des heutigen Orissa) 261 v. Chr. Nach der blutigen und verlustreichen Unterwerfung Kalingas wurde Ashoka angesichts des Leids und Elends, die seine Eroberungszüge mit sich brachten, von einer psychischen Krise erfasst. Quelle dafür ist ein Selbstzeugnis: Eine Felsinschrift, die vier Jahre später angefertigt wurde; demnach sei ein militärischer Sieg sinnlos, bedeutend sei nur der Sieg des Dhamma.
Ashoka schien kurz darauf zum Buddhismus konvertiert zu sein und beschloss, auf weitere Eroberungen zu verzichten. Fortan widmete sich Kaiser Ashoka gezielt der Friedensförderung und der sozialen Wohlfahrt. Er verbot außerdem die Kriegführung und ermahnte seine Untertanen, generell auf jede Gewaltanwendung zu verzichten (unter anderem durch Verbot der blutigen Tieropfer und Propagierung des Vegetariertums). Jede Aggression ablehnend, strebte er fortan nach freundschaftlichen Beziehungen mit seinen Nachbarn, wie den Seleukiden und den Griechen in Baktrien. Allerdings scheint Ashoka keine grundlegende Reform der indischen Gesellschaft, verbunden mit einer klaren Zielvorstellung, betrieben zu haben; vielmehr ging es wohl um die Festlegung eines Standards von sozialem Verhalten.
In seinem Reich unterstellte er die Verwaltung der staatlichen Kontrolle, beendete die steuerliche Willkür, förderte die gerechte Verteilung von Landbesitz, errichtete Schulen und Krankenhäuser (auch Tierhospitäler) und ließ die Prinzipien seiner auf den Lehren des Buddhismus beruhenden Politik im ganzen Land verbreiten (so genannte Säulen-Edikte des Ashoka).
Wikipedia: Ashoka