Darwin Award - Eine morbide Parade der Dummheit
09.10.2012 um 17:58
Die amerikanische Tänzerin Isidora Duncan (1878-1927) wollte 1927 ein Bugatti-Cabriolet kaufen. Am Abend des 17. November unternahm sie eine Probefahrt. Da es kühl war, schlang sie ihren langen roten Seidenschal um den Hals. Von ihren Freunden nahm sie theatralisch mit den Worten Abschied: "Lebt wohl, meine Freunde, ich fahre gen Himmel." Als der Bugatti anfuhr, verfing sich ihr Schal in einem Hinterrad, straffte sich ruckartig und brach ihr den Hals.
Der englische Schriftsteller Arnold Bennett (1867-1931) wollte beweisen, dass das Leitungswasser in Paris vollkommen ungefährlich sei. Er schenkte sich ein Glas voll und trank es vor den Augen seiner Freunde aus. Einige Tage später starb er an Typhus.
Der englische Historiker Thomas May (1595-1650) kam auf die Idee, sein schlaffes Doppelkinn mit Stoffbändern festzubinden. Diese Konstruktion wurde ihm zum Verhängnis: Als er einen zu großen Bissen hinunterschlingen wollte, erstickte er.
Der griechische Maler Zeuxis (5.Jhdt. v. Chr.) musste so heftig über sein eigenes Gemälde einer alten Hexe lachen, dass ihm eine Ader platzte.
Der englische Philosoph und Schriftsteller Francis Bacon (1561-1626) wollte wissen, ob Schnee die Verwesung eines Leichnams hinauszögere. Er fing eine Henne, schlachtete sie und füllte den ausgenommenen Körper mit Schnee. Dabei holte er sich eine Erkältung, an deren Folgen er starb.
Der Gründer einer amerikanischen Detektivagentur, Allan Pinkerton (1819-1884), stolperte beim Frühsport, biss sich auf die Zunge und starb wenige Tage später am feuchten Brand.
Der Schriftsteller Ödon von Horvath (1901-1938) wurde in Paris von einem stürzenden Baum erschlagen, als er in ein Pariser Premierenkino eilen wollte. Er trug einen Packen pornographischer Literatur unterm Arm.
Alex Mitchell liebte "The Goodies", eine populäre Komiksendung, die in den 70er Jahren im britischen Fernsehen lief. Während einer Folge am 24. März 1975 fand er einen Sketch mit einem Dudelsack wahnsinnig komisch (er war Schotte) und brach in schallendes Gelächter aus. Die ganze Sendung kam er nicht mehr aus dem Lachen heraus. Seine Frau berichtete später: "Nachdem er 25 Minuten lang pausenlos gelacht hatte, gab er noch einmal eine dröhnende Lachsalve von sich, sackte auf dem Sofa zusammen und war tot." Mitchells Herz hatte versagt.
Fernandos Elez Villaroel wollte zum Helden werden. In der Stierkampfarena der spanischen Stadt Albacete sprang er aus der Masse der Zuschauer über die Balustrade und rannte auf den Kampfplatz, um sich dem 485 Kilogramm schweren Stier zu stellen. Doch die Vorstellung verlief nicht nach seinen Wünschen. Der Stier stieß den 27-jährigen zu Boden, riss ihm mit seinen Hörnern die Halsschlagader auf, zerfetzte ihm Leber und Milz. Als Helfer den Schwerverletzten aus der Arena zogen, war es bereits zu spät. Der leichtsinnige Spanier starb kurz darauf im Krankenhaus von Albacete.
Am 14. Dezember 1957 entdeckte ein Autofahrer ein in Rauch gehülltes Auto in einer Garage. Im Wageninnern lag der Leichnam des 27-jährigen Schweißers Billy P. aus Pontiac in Michigan. Er hatte gerade einen Selbstmordversuch mit Autoabgasen unternommen, als er sich selbst entzündete. Möglicherweise war er schon tot, als er zu brennen begann. Eine Untersuchung ergab, dass sein linker Arm, seine Genitalien und Teile seines Gesichts fast völlig verbrannt waren. Eine Heiligenfigur aus Plastik, die auf dem Armaturenbrett stand, war geschmolzen. Aber die Haare an seinem Körper, seine Augenbrauen und der Oberteil seines Kopfes waren unversehrt. Seine Kleider waren nicht einmal angesengt.
Es gab noch mehrere Fälle von Selbstentzündung (Michael Harrison, Fire from Heaven or How Safe are YOU from Burning?), daher mein Tipp: Tragen Sie immer einen Feuerlöscher bei sich und reagieren Sie rasch, wenn die Flammen aus Ihrem Unterschenkel schlagen.
An einem nasskalten Wintertag in einer süddeutschen Stadt ging die fünfzehnjährige Ulrike L. kurz aus der Wohnung ihrer Mutter, um die Toilette aufzusuchen. In dem altem Mietshaus lag diese Örtlichkeit am Gang, einen halben Stock tiefer. Ulrike kehrte nicht mehr zurück.
Die Eltern erstatteten Vermisstenanzeige, ein Suchhund der Polizei konnte ihre Fährte nur bis zur Toilette aufnehmen. Diese war ein Plumpsklo mit einer hölzernen Brille, über dem Sitz befand sich ein Fenster. Ulrike könnte aus diesem gestürzt sein, aber im Hof lag keine Leiche, es gab auch keine Blutspuren. Der Fall blieb vorläufig rätselhaft.
Am Ende des Winters sollte die Fäkaliengrube geleert werden. Diese lag auf dem Hof und war mit einem eisernen Deckel verschlossen. Als ihn die Arbeiter abheben wollten, stellten sie fest, dass er gefroren war, sie mussten ihn erst abtauen. Als er sich abnehmen ließ, hatten sie plötzlich zwei Deckelteile in den Händen. Der Deckel war in der Mitte gebrochen, die beiden Teile waren so dicht aneinandergefügt, dass der Riss nicht sichtbar gewesen war.
In der Grube schwamm eine Leiche - es war Ulrike. Sie hatte noch gelebt, als sie in der Fäkaliengrube versunken war. Die Einatmung von Fäkalienmasse und Jauche hatte die Atemwege verstopft, sie war erstickt.
Die Kriminalpolizei rekonstruierte den Unfall folgendermaßen: Ulrike hatte sich aus dem Toilettenfenster gebeugt und dabei das Gleichgewicht verloren. Beim Sturz überschlug sie sich und landete mit den Füssen zuerst auf dem gusseisernen Grubendeckel. Dieser war durch den Frost spröde geworden, der Aufprall ließ ihn in zwei Stücke zerbrechen. Ulrike rutschte in die Grube hinab, die Deckelhälften klappten wieder nach oben. Sie froren aneinander und der Riss blieb unbemerkt.
Der Gewinner des Jahres 1998
Ein Zivilangestellter der US Air Force, dem es gelang, eine Starthilferakete zu entwenden. Diese Feststoffraketen werden verwendet, um Transportflugzeugen auf kurzen Startbahnen zusätzlichen Schub zu verleihen. Er befestigte die Rakete an seinem Auto und zündete sie auf einem geraden Landstrassenstück, um die Beschleunigung zu testen. Diese war in der Tat so enorm, das das Fahrzeug ca. 450 km/h erreicht hatte, als es nach 6 km einen metertiefen Krater in eine Felswand schlug. Da die Reifen diese Geschwindigkeit (und die panischen Bremsversuche des Fahrers) nicht aushielten, legte er die letzten 1,5 km eher fliegend zurück (Feststoffraketen lassen sich nicht abschalten, sie brennen, bis der Treibstoff erschöpft ist...).
Der Gewinner des Jahres 1997
Bei den Versuchen, eine Cola-Dose ohne Bezahlung aus einem Automaten zu entnehmen, wurde der Täter vom umstürzenden Automaten erschlagen.
weiterhin nominiert wurden:
Ein Mann, der seine Schrotflinte am Lauf packte, um die Windschutzscheibe des Autos seiner Exfreundin wie mit einer Keule einzuschlagen. Aus der (geladenen !) Waffe löste sich durch die Wucht des Aufpralls ein Schuss, der den Täter in die Brust traf und sofort tötete.
Stefan Macko, 55, aus Toronto, Kanada: er stürzte vom Balkon aus dem 23. Stock seines Wohnhauses. Er hatte versucht, den Käfig seines Papageis zu reinigen - von einem Drehstuhl mit Rollen aus !
Ken Charles Barger, 43, aus Newton, North Carolina: als er spät abends stark alkoholisiert auf dem Bett liegend angerufen wurde, griff er statt zum Telefon zum Revolver Kaliber 38. Beim "Abheben" löste sich ein Schuss und traf ihn in den Kopf.
Garry Hoy, 39, Rechtsanwalt in Toronto: er warf sich gegen die Scheibe im 24. Stock eines Hochhauses, um die Stabilität der Fenster zu demonstrieren. Das Fenster gab jedoch nach, er schlug wenig später auf dem Boden auf und war sofort tot. <-- The King :D
Michael Anderson Godwin, wegen zweifachen Mordes zum Tod auf dem elektrischen Stuhl verurteilt; seine Strafe wurde in lebenslänglich umgewandelt. Er wurde auf einer Metalltoilette sitzend durch Stromschlag getötet, als er versuchte, den Fernseher in seiner Zelle selbst zu reparieren.
Gregory David Pryor, 19, wurde durch einen Schuss aus dem Vorderladergewehr seines Vaters getötet. Er hatte versucht, mit einem Feuerzeug in den Lauf zu leuchten, um dessen Sauberkeit zu kontrollieren. Die Flamme entzündete Pulverreste, die Waffe Explodierte.
Matthew David Hubal starb in Mammoth Lake. Er war auf einem Kunststoffkissen, das Wintersportler vor den Masten eines Skilifts schützen soll und das er zuvor von einem der Masten entfernt hatte, einen Steilhang herunter gerutscht. Er prallte dabei, auf dem Kissen sitzend, auf genau jenen Mast, auf dessen Kissen er saß.
Zwei Landarbeiter in Polen wurden beim "Elektrofischen" getötet. Sie wollten die Fische erbeuten, indem sie ein Stromkabel in den Teich hielten. Einer der beiden urinierte gerade in den Teich, als der Stromstoss einsetzte. Der andere ließ das Kabel fallen und wollte seinem Freund helfen; auch er starb an den Folgen des Stromstosses.
John Pernicky und Sal Hawkins versuchten stark angetrunken, ein Open-Air-Konzert zu erreichen. Da man den Einlass verweigerte, wollten sie über einen 3 Meter hohen Zaun klettern. Dazu benutzten sie ihren Pickup als Leiter. Als der erste über den Zaun sprang, bemerkte er, dass sich auf der Rückseite ein 15 Meter tiefer Graben befand. Nach 4 Metern Fall verfing er sich jedoch mit seinen Shorts in den Ästen eines Baumes. Er schnitt sich aber mit seinem Taschenmesser los, woraufhin er den Rest im freien Fall zurücklegte und sich beide Beine brach. Sein Freund wollte ihn heraufziehen und warf ihm deswegen ein Seil zu, dessen anderes Ende er am Pickup befestige. Betrunken und aufgeregt, wie er war, erwischte er jedoch den falschen Gang. Das Fahrzeug durchbrach den Zaun und stürzte den Abhang hinunter auf seinen Freund. Beide wurden bei dem Unfall getötet.
Santiago Alverado, 24, starb in Lompoc, Kalifornien, bei einem versuchten Einbruch. Er hatte sich eine MagLite-Taschenlampe zwischen die Zähne geklemmt, um die Hände frei zu haben. Er stolperte im Dunkeln, fiel vornüber auf sein Gesicht. Die Taschenlampe wurde in den Rachen gedrückt und zerstörte seine Nackenwirbel.
Steven Hill Epperson, 36, wollte als Partygag den 20 cm langen Tropenfisch des Gastgebers lebendig verschlucken. Er erstickte jedoch an dem Fisch, da dieser Rückenstacheln aufrichtete, als er verschluckt wurde.
Ein 49-jahriger Börsenmakler aus San Franzisko starb beim Joggen, als er eine 60 Meter hohe Klippe "übersah". Seine Frau sagte später aus, ihr Mann würde bei seinem Sport immer völlig abschalten.
Ein 41-jähriger Vertreter aus Detroit ertrank im 30 cm tiefen Wasser eines Straßengullies bei dem Versuch, seinen Autoschlüssel aus dem Gully zu holen. Er war mit den Schultern in der Umrandung stecken geblieben.
Zwei schiessfreudige Texaner tranken in der Wüste Bier und schossen mit Schrotflinten auf Kaktuspflanzen, bis diese umfielen. Am nächsten Morgen war einer von beiden noch nicht wieder zurück. Man fand ihn abends, erschlagen von einer der Kakteen, die er "gefällt" hatte.
In Mineral Wells, Texas, wurden zwei Mexikaner bei dem Versuch getötet, Kupferkabel von einer Baustelle zu stehlen. Zwei der Kabel waren noch angeschlossen und standen unter Starkstrom.