@kamilion@PumpkinsGanz einfach, manche Orte haben einfach etwas besonderes, manchmal etwas mysteriöses.
Entweder es gibt Beiträge zum Thema, oder ihr eröffnet euch den Thread "dummes gelaber".
Außerdem gibt es hier auch Thread wie zb "König Fußball; Endlose Geschichte" usw, da hat das hier mehr zu tun.
Hier mal zu Freidhöfen und der Nacht eine kleine, wahrscheinlich ausgedachte Geschichte.
Der Friedhof des Grauens
eine Gina (12) aus Solingen
Mein Name ist Tim und ich bin 11 Jahre alt. Mutig bin ich wirklich nicht, aber wenn es darauf ankommt, kann man sich auf mich verlassen. Ich bin in einer richtig coolen Clique. Sie besteht aus Flo, Daniel, Mario, Mona, Steffie und natürlich mir. Wir haben immer viel Spaß mit einander. Bis... ja, bis Eric bei uns mit machen wollte. Er ist eigentlich recht nett und verträglich. Aber in unsere Gruppe sollte er nun doch nicht. Allerdings hatte Flo eine Idee. Eric sollte eine Mutprobe bestehen und würde, wenn er bestand, zu uns aufgenommen werden. Wir saßen da und grübelten. Welche Aufgaben sollten wir stellen?
Plötzlich rief ich: "Wie wäre es, wenn er eine Nacht auf dem alten, verwitterten Friedhof schlafen sollte!" Alle waren ganz aus dem Häuschen. Ja, das war fantastisch. Aber wer sollte es kontrollieren. Erzählen kann man heut zu Tage viel. Tim sollte wachen. Es war auch seine Idee. Er wird sich im alten, großen und hohlen Baum verstecken. Da ist genug Platz und es ist wärmer," erklärte Steffi. Es wurde logischerweise ohne mein Einverständnis abgeklärt.
Nun saß ich da. Himmel, was sollte ich tun. Es blieb mir nichts anderes übrig, als zu gehen. Ich bekam das Walkytalky von Flo, während die anderen das andere behielten, und Mona's dicken Schlafsack. Am kommenden Abend legte ich mich wie gewohnt schlafen. Mama kam noch einmal und löschte das Licht. Kaum war sie draußen, war ich aus den Federn. Das Bündel, in dem alles drin war, lag griffbereit unter dem Bett. Ich nahm es und zog mit zitternden Knien meine Jacke an. Das Fenster wurde geöffnet und ich stand auf der dunklen, in fahlem Licht der Laternen beleuchteten Straße.
Es war eine Sommernacht von 18°C. Dennoch fror ich unbeschreiblich. Gänsehaut kroch über meinen ganzen Körper. Ein paar Penner hörte ich von der Kneipe zum großen Fass aus gröhlen. Das machte nicht gerade mutiger. Ich bog in einen alten Waldpfad ein. Bei jedem Knistern und Knacken fuhr ich herum. Da sah ich ihn. Auf einem Hügel stand der erste Stein mit der Aufschrift "Ruhe in Frieden". Er sah so windschief aus, das es aussah als wäre er schon 100 mal verschoben worden. Vielleicht stimmte es, was die Alten erzählten. Eventuell kamen Nachts wirkliche Tote aus ihren Gräbern.
In einer halben Stunde würde ich zumindest nicht mehr allein sein. Alles wurde ausgepackt. Schon hörte ich Schritte und jemand sang. Das war Erics Lieblingslied von der Band Explosiv. Der hatte Nerven. Er machte es sich an dem ersten Grabstein bequem.
Dann konnte ich ja beruhigt in den Baum hinein gehen. Das Walkytalky piepte leise. Ich nahm es und meldete mich: "Hier Nr.1, wer da?" "Nr.2 an Nr.1, ist er da?" "Soeben angekommen." "Okay, Over!" "Verstanden, Over!"
Sofort legte ich auf und begann abzusteigen. Ich versuchte, es mir in dem Schlafsack bequem zu machen, doch erst jetzt bemerkte ich den grün-schwarzen Schleim, den ich an den Händen hatte. Igitt, igitt. Der Baum war so groß, das ich in nicht ganz ausfüllte. Als ich mich schlafen legte, spürte ich einen leichten und stinkenden Wind. War das Wind? Nein, noch eher Atemzüge. Wie der Blitz wandte ich mich um.
Da sah ich es. Ein schwarzes Etwas mit rot blitzenden Augen. Ich wollte schreien, aber konnte es nicht. Ich sprang auf und raste davon. Das Etwas war dicht hinter mir. Da hörte ich einen Aufschrei. Eric war bestimmt in Gefahr. Ich schlug ein geschickten Haken und rannte los. Da sah ich ihn. Er war dicht an einen Grabstein gedrückt. Ein zweites Wesen bedrohte auch ihn. Da stolperte ich und knallte mit voller Wucht auf die Erde. Das Walkytalky zersprang. Mein Rucksack bekam einen Riss. Ich konnte mich mich gerade noch aufrappeln.
Eric wandte sich um: "Tim! Du hier?" "Erklär ich dir später!" schrie ich. In dieser wenigen Zeit, wurden es immer mehr Wesen, die einen Kreis um uns schlossen. Plötzlich schlug ich die Augen auf. Ich lag in meinem Bett. Erleichtert stand ich auf. Doch was war das? Neben meinem Bett lagen das kaputte Walkytalky und mein kaputter Rucksack.
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