Der 1.ste Allmy Kurzgeschichten Wettbewerb
08.01.2009 um 16:56
bei mir sinds jetzt auch mehr wörter geworden...
hier war er. zu lange schon, als sich zu erinnern. es war ihm, als spielte sich sein ganzen leben an diesem ort ab, als gab es nie etwas anderes für ihn. alles hatte er vergessen in diesem loch. eingesperrt in diesen dunklen lichtlosen kerker, diesem kalten keller der schwarzen unendlichkeit, in dem er sich seit einer halben ewigkeit wiederfand... hier, wo es kein licht gab, keine sonne. wo kein lufthauch die klänge trägt, keine farben, keine träume und schon lange keine erinnerung mehr gab.... wer im dunklen weilt, der hat keinen namen, keine geschichte und keine zeit mehr. es war alles leer. nichts im herzen, nichts vor augen, nichts im geist...
so lag er da, genauso tod, wie lebendig. genauo allein, wie vergessen... selbst tränen und schmerz, die in den jahren ihr ende fanden. und auch sie, in der ewigen dunkelheit, verblassten. ewig war es her, vielleicht schon jahre... wer weiß... wo es keine hoffnung und keine zeit mehr gibt, da ist alles gleich....
in großen schrecken richtete er sich auf. etwas geschah, etwas hatte die dunkelheit durchbrochen und mit einem einzigen akt, nur einem geschehen, übergoss es ihn. tränkte ihn mit aller substanz, die in ewiger dunkler verdammnis, verloren ging und ebenso wie er selbst im dunkel verschwand, das kein ende kannte. alles floss in einem augenblick, einem atemzug in ihn zurück...
weißes licht übergoss ihn, blendete seine augen, durchbrach die dunkelheit, schmerzte seine augen... der schmerz süßes etwas, leben und zeit, die ihn küssten und berührten...
im gleißenden licht sah er eine gestallt, die so wohlwollende wärme ausstrahlte, die er nicht mehr kannte, doch an die er sich im selben augenblick erinnerte.... erinnerungen, er hatte ein leben, einen namen, eine vergangenheit.... es war eine engelsgleiche gestallt, frau mit goldenem haar und einem lächeln. es zog ihn an... in seinem kopf, in seinem ganzen körper, in seinem herz, ja in seiner seele hörte er eine singende stimme... vibrierte eine schöpferische musik und er kroch auf die quelle dieses warmen blendenden lichts zu... richtete sich auf und stolperte benommen vorran... die knie steif und schwach... erreichte das licht und lies das dunkel hinter sich, die er im selben augenblick durchbrach... er landete im leben... auf einer wiese voller blumen. neu geboren, als sei er gerade erwacht, gerade geboren aus einem dunklen traum der ewigkeit...
das licht des tages trug alle farben in sein auge, der wind bließ ihm alle düfte in seine nase... er schmeckte die frische luft und spürte sie auf seiner haut... er sah bäume und tiere, wasser im fluss... himmel und wolken... und dann schaute er in die sonne. sie blendete mit ihrem goldenen wärmenden licht seine augen und schmerzte sie... in dem moment erinnerte er sich wieder an die gestalt, die ihn befreite und die er unlängst wieder vergessen hatte, nachdem er als neuer mensch auf diese erde kam.
es drängte ihn dieses goldene wesen zu suchen, dass ihm sein leben gab... er wollte sie finden, sie nocheinmal sehen, ihr danken und ihr zu füßen fallen, für das, was sie ihm zurück gab...
und so zog er los, auf allen pfaden, allen wegen... sie zu suchen, sie zu finden.
und schließlich fand er, was er nun schon jahre suchte. in allen pflanzen, allen blüten... in den vögeln, in den tieren, in den menschen, im wasser, in den wolken... er vernahm ihr licht in allen dingen, der wind bließ ihm ihre singende stimme in sein ohr, die sonne wärmte und blendete ihn, wie sie es tat, in jenem augenblick, als sie ihn befreite. er spürte das leben, das sie ihm von sich gab und der gedanke an sie öffnete sein herz, als wäre sie da, gleich neben ihm und würde ihn küssen, jedes mal wenn er zur ruhe kam. wenn er sich hinsetzte, lauschte, schaute und sich dankbar fühlte, für alle dinge und das geschenk seines lebens.