Sie betete zu Grill und Kohle,
dass die Zange sie erhole
und mit grazilem, starkem Schwunge,
werfe in des Grilles Lunge.
Braten wollt sie, rösten, brutzeln –
war dieses doch ihr Daseins nutzen.
Drum schickte sie zum Wurstgevatter
folgendes Wehwehgeschwafer:
„Oh bitte, bitte Vater Wurst, geb` meinem Leben Sinn.
Darm gefüllt mit feinstem Brät, Curry und Kumin.
Ich hielt mich stets an die Gebote, ward draußen aufgezogen,
bin eine Bratwurst voller Pracht, ästhetisch ist mein Bogen.
So bitte Vater, ich verdien es, warte auf die Glut,
du wirst sehen, riechen, schmecken – ich munde nur zu gut!“
Und man höre und man staune, Wurstvater sieht es ein,
er schwingt die Wurst flink auf den Rost und lässt sie Bratwurst sein.
Doch vergisst er sie zu wenden und dies viel zu lang,
der Bratwurst die sich so gefreut wird langsam angst und bang.
Schwarz, verkohlt von einer Seite, leider kein Genuss,
so endet sie in Bellos Bauch, Oje, welch ein Verdruss!
http://wurstpoeten.blogspot.de/