Abahatschi schrieb:Erinnert mich an das EVA Prinzip: Eingabe, Verarbeitung, Ausgabe (bzw. IPO: input-process-output)
Damit hat es eigentlich überhaupt nichts zu tun. Bei EVA geht es primär um Datenverarbeitung und feste, zu entwickelnde, Algorithmen. Klassischen "Problemlösungsstrategien" sind etwas Anderes.
Grauezelle90 schrieb:interessant. also im endeffekt legst du dein ziel fest und dein startpunkt
Das kommt drauf an. Wenn ich versuchen will einen fertig gedachten Prozess zu verstehen, also einen Prozess den schon jemand anderes gedacht hat, dann betrachte ich es als Blackbox und gehe dann vom Ziel zum Start vor.
Wenn ich mir selber eine Lösung ausdenken muss, habe ich häufig nur ein Ziel vor Augen und eine ungefähre Ahnung wie der Start aussehen könnte. In dem Fall arbeite ich mich dann von hinten vor und schaue wo ich rauskomme. Ein wenig muss man natürlich schon in der Materie stecken da sonst die Gefahr besteht sich total zu verrennen.
Grauezelle90 schrieb:ist diese vorgehnsweise wirklich erfolreich auch in sachen wie mathematik oder physik? muss man sich viele beispiele angucken um das konzept zu verstehen oder das wissen anzuwenden?
Mathe ist letzten Endes "das Training" für diese Herangehensweise. Viele Lösungen lassen sich dort nur auf diese oder ähnliche Arten entwickeln. Wenn man das immer wieder bis zum Erbrechen durchführt, überträgt man das auch auf andere Lebens- und Problembereiche (Philosophie, Technik, Politik, ... ). Theoretisch sollte es zumindest so sein. Letzten Endes ist deswegen Mathematik auch ein Grundlagenteil aller natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge. Und auch in der Schule sollte es das Ziel sein lösungsorientiertes Denken zu vermitteln. Gelebt wird dort leider nur das stumpfe auswendiglernen von Lösungsalgorithmen für bekannte Probleme, die allenfalls ein wenig variiert werden. Aber das ist schon wieder ein anderes (trauriges) Thema.
Letzten Endes würde ich mir an deiner Stelle nicht direkt Beispiele anschauen sondern einfach machen. Mit der Zeit kommt das schon
:)Und im Alltag machst du es auch nicht anders. Beispielsweise die Urlaubsplanung:
Erstmal solltest du für dich klären was du im Urlaub machen willst und was du sehen möchtest. (Ziel definieren)
Dann solltest du dein Budget und mögliche Reisezeiten kennen (halbwegs die Ausgangsbedingungen kennen).
Danach fängst du an das ganze zu stricken:
Wie kommst du in den Urlaub? --> Flieger, Auto, Zug? --> Wie kommst du zum Flieger/Zug?
Wo buchst du deine Unterkunft? --> Wie kommst du von Flieger/Zug zu Unterkunft?
Wie bewegst du dich im Urlaub fort? --> Wagen mieten? Öffis? Taxen?
...
Und irgendwann steht die Planung und du kannst dich auf deinen Urlaub freuen.
Das ganze lässt sich dann auch auf viel komplexere Themen übertragen. Wenn du magst können wir das gerne auch mal an einem Beispiel von dir durchgehen.