Melanierave schrieb am 04.03.2020:Wenn sich gegensätze so anziehen
Das ist ein, wie ich finde, etwas plattes Sprichwort, wie "jedes Töpfchen findet sein Deckelchen", "der Apfel fällt nicht weit vom Stamm", "der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln", "dumm fickt gut" und dergleichen.
Sicher ist ein Körnchen Wahrheit darin aber es stimmt längst nicht in jedem Fall, weil die Menschen doch viele Facetten haben.
Melanierave schrieb am 04.03.2020:warum klappt das nicht mit Menschen die fast alles gemeinsam haben.?
Hier gilt das Gleiche, das ich oben geschrieben habe.
neonbible schrieb am 04.03.2020:Persönlich halte ich den Spruch auch eher für eine Legende.
Quasi ja.
Dini1909 schrieb am 31.07.2024:Was denkt ihr wie viele Gegensätze in einer Beziehung sind "tragbar" ohne das ich einer der beiden Parteien zu sehr "verstellen" muss. Was denkt ihr?
Wie das auch schon einige vorherige User:innen geäußert haben (habe nicht alles gelesen) habe ich diese Meinung: ja, das Unbekannte/Fremde kann durchaus interessieren und anziehen. Die Frage ist halt, ob das zu etwas werden kann, das dauerhaften Bestand hat, oder ob nicht große Unterschiede dann doch über kurz oder lang zu Differenzen führen, egal ob das nun in Freundschaften oder Beziehungen ist, wobei eine Beziehung ja nochmal um einiges näher und enger ist.
neonbible schrieb am 04.03.2020:Die meisten Menschen wenden sich auf Dauer gesehen doch eher gleichgesinnten Personen zu, auch wenn Gegensätze für einen gewissen, begrenzten Zeitraum ihren Reiz haben können.
neonbible schrieb am 04.03.2020:Für längere Freundschaften oder Beziehungen braucht es dann aber doch ein größeres Verständnis, was meistens nur gegeben ist, wenn man sich in manchen Punkten ähnlich ist.
Hanne_Lore schrieb am 01.08.2024:Bei Hobbies und Interessen finde ich Gegensätze überhaupt nicht störend, wenn beide sich auch ihren Raum dafür lassen können.
Hanne_Lore schrieb am 01.08.2024:Die Basics der Beziehungsgestaltung müssen stimmig sein.
Die "Lebensdauer" von Verbindungen ist in vielen Fällen einfach länger, wenn eine größere Schnittmenge vorhanden ist, weil dann meist einfach weniger Probleme, Diskussionen und "Kämpfe", die ja doch ermüden und zermürben, auftreten.
Es gibt da auch so einen Spruch dahingehend, dass es wichtig ist, in die gleiche Richtung zu schauen. Sonst wird es dazu kommen, dass der eine irgendwann gegen den anderen "arbeitet", oder dass man nur nebeneinander her lebt, ohne dass viel Gemeinsames da ist.
Syringa schrieb:Ich schwimme sehr gerne, bin eine totale Wasserratte, mein Mann genau das Gegenteil. Ich erwarte nicht, dass er mit mir schwimmen geht und er nörgelt nicht, wenn ich im Urlaub viel im Wasser zu finden bin, er macht dann halt etwas anderes in der Zeit.
Das ist bei uns auch so. Mein Mann hat großes Verständnis dafür und bei unseren Urlauben hat er sich bemüht, Urlaubsziele zu finden, an denen eine Schwimmgelegenheit da ist, wie Seen oder ein Schwimmbad, und auch bei unserem Haus hat er einen Pool geplant und bestellt und wir haben den aufgebaut, obwohl er da so gut wie nicht rein geht. Ich freue mich darüber, dass er das, was mir wichtig ist, unterstützt. Das mag banal klingen, weil es ja nur ein Hobby ist, aber für mich ist das ein Zeichen, dass meine Bedürfnisse Ernst genommen werden.
Syringa schrieb:So bin ich bei uns diejenige die für den ganzen Papierkram zuständig, ich mache das gerne, mein Mann hasst es.
Syringa schrieb:Er ist Handwerker
In meiner ersten Ehe war das auch so.
Mein Mann war Handwerker, er hat sich um diesen Part gekümmert und ich habe das Schriftliche abgedeckt.
Das hat sich insofern auch eigentlich gut ergänzt.
Aber auf Dauer waren zu wenig Gemeinsamkeiten vorhanden, und so ging die Beziehung schließlich auseinander. Im Grunde haben wir nicht zusammen gepasst.
Als wir uns nach fast 25 Jahren trennten, kam von meinen Eltern die Äußerung, sie hätten sich schon gewundert, dass wir so lange zusammen gewesen wären.
@Dini1909Andere, nahe stehende Personen können das manchmal besser einschätzen als man selbst.
Es könnte theoretisch hilfreich sein, im eigenen Umfeld zu fragen, was die von der Beziehung halten. Dann muss man natürlich auch darauf gefasst sein, vielleicht etwas zu hören, das einem nicht so gefällt. In der Regel will und tut man das nicht. Natürlich muss man da auch wieder filtern, nicht jede Antwort wäre da unvoreingenommen, z.B. könnte die beste Freundin aus Eifersucht/Neid den Partner/die Partnerin schlecht machen usw.
Du fragtest, wie viele Gegensätze in einer Beziehung akzeptabel seien, ohne dass sich beide Partner zu sehr "verstellen" müssen.
Das kann man nicht so generell sagen.
Es kommt auch auf die Einstellungen der Personen an. Wie tolerant sind diese; können sie auch mal "Fünfe gerade sein lassen" oder akzeptieren, dass hier und da eine andere Ansicht vorliegt?
Vielleicht hat es auch ein wenig mit Lebens- und Beziehungserfahrung zu tun. Dass man gelernt hat, Kompromisse einzugehen, unnötige Streitigkeiten und Grabenkämpfe vermeidet usw.
Meiner Meinung nach ist es nicht gut, wenn sich die Parteien "total verbiegen" müssen. Aber bei dem einen oder anderen Punkt kann man sicher auch tragbare Lösungen finden, die für beide zufriedenstellend sind.