KAALAEL schrieb:Wie hast du das geschafft?
Kurz gesagt, eine Erkrankung/Einschränkung hat mich ausgestoppt. Anfangs war es nervig, im Laufe der Zeit hab ich gemerkt, dass es mir gut tut und mittlerweile ist es eine Art Lebenseinstellung geworden mir und dem Erleben Zeit zu lassen, ohne alles durchzuplanen und durchzutakten.
Ich kann mich mittlerweile gut auf Situationen einlassen, ohne an "später" und "danach" zu denken. Ich bin dann auch in Gedanken vor Ort und mit meinen Sinnen, nehme bewusster wahr.
Und ich habe nicht den Drang meine Tage von vorne bis hinten zu füllen, mit irgendwelchen Aktivitäten, damit keine Langeweile aufkommt bzw. ich das Gefühl habe, etwas sinnvolles gemacht zu haben.Ich für mich selbst habe das im nachhinein als Flucht angesehen, vor Problemen, vor mir selbst, unbedingt beschäftigt sein zu wollen, um anderes zu verdecken.
Diese Art Flucht meine ich bei manch anderen ebenfalls zu erkennen. Mag sein, dass ich mich täusche. Ich freue mich jedenfalls, dass ich nun auch sagen kann, "ich habe heute nichts vor" und schaue, was passiert. Was sich da schon alles entwickelt hat,was ich dadurch erlebt habe, das hätte ich früher gar nicht wahr genommen, weil ich damit beschäftigt war von einer Aktion zur nächsten zu rennen.
Was letztendlich auch mit eine Rolle bei meiner Erkrankung führte, weil ich die ersten körperlichen Anzeichen nicht sehen wollte, weil ich mir keine Zeit dafür geben wollte mich damit zu beschäftigen, weil ich mit anderem beschäftigt war.
"Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung", das kann ich nur unterschreiben.