Die Uhr
18.10.2015 um 17:54Es ist jetzt 17:53! Nein, 17:54!
Und bei Dir?
Und bei Dir?
27. Januar 2013, von Friederike HintzeOriginal anzeigen (0,2 MB)
Hohe Uhrmacherkunst aus Deutschland: Die "Grand Complication"
Beim Salon International de la Haute Horlorgerie, der exklusiven Uhrenmesse in Genf, werden die hochwertigsten und luxuriösesten Neuheiten der Uhrenmanufakturen vorgestellt. Uhrmacherkunst hat ihren Preis – dessen sind sich die Kunden der erfolgsverwöhnten Branche durchaus bewusst. Der sächsische Uhrenhersteller A. Lange & Söhne hat mit der „Grand Complication“ jedoch eine ganz neue Messlatte gelegt.
Kostenpunkt des auf sechs Exemplare limitierte Liebhaberstücks: 1,92 Millionen Euro.
Hauptgesprächsthema auf der Genfer Uhrenmesse war eine wertvolle Uhr aus dem Hause
Die "Grand Complication" ist ein Meisterwerk der hohen Uhrmacherei, ein Universaltalent und ein kleines Mysterium noch dazu. Schließlich weiß niemand so genau, wo sich die wahrscheinlich teuerste, neu produzierte Uhr der Welt derzeit befindet. Selbst die Besucher des Salon International de la Haute Horlogerie sahen sie exklusiv nur auf dem Bildschirm.Die inneren Werte
Elegant und "auf den Punkt gebracht" - trotz des enormen Wert von fast zwei Millionen Euro wirkt die "Grand Complication" auf ihre Art zurückhaltend. Ganz im Gegensatz zu der Fünf-Millionen-Dollar Uhr von Hublot, die übersäht mit Diamanten ist. Der Chronograph ist ausschließlich in den hochwertigsten Materialien gefertigt mit einem Gehäuse aus Rotgold und einem Gehäuseboden aus Saphirglas. Aber erst der Blick in das Gehäuse legt den wahren Wert des Zeitmessers frei. Die Uhr verfügt über eine ungewöhnlich hohe Dichte an Komplikationen. Dabei handelt es sich, vereinfacht gesagt, um die technische Besonderheiten der Uhr. Die kleinen goldenen Zeiger der „Grand Complication“ repräsentieren die Kalenderanzeige. Der ewige Kalender berücksichtigt dabei auch den 29. Februar eines Schaltjahres. Zudem ist ein Mondkalender auf dem Ziffernblatt zu finden. Die integrierte Stoppuhr, deren zweiter Sekundenzeiger („Rattaprante“) die Sekunden auf die Fünftelsekunde genau festhalten kann, ist eine weitere Besonderheit dieser Uhr. Ein Schlagwerk, angetrieben von drei Federhäusern, gibt selbstständig die Zeit an. Das große Geläut, die tiefer gestimmte Tonfeder ("grande sonnerie"), schlägt zur vollen Stunde, wärend die höher gestimmte Tonfeder ("petite sonnerie") nach Ablauf einer Viertelstunde erklingt. Die „Grand Complication“ besteht aus 876 Teilen. Jedes einzelne Teil ist von den Finisseuren von Hand gefertigt.
Die lange Zeit des Wartens
Der Trend des Absatzmarktes für fast alle westlichen Uhrenmarken bewegt sich deutlich in Richtung Asien. Wohlhabende Chinesen schätzen Understatement und Vintage-Look, was dem deutschen Stil sehr nahe kommt. Die „Grand Complication“ aus dem deutschen Glashütte sollte also den Geschmack der Asiaten treffen. Ob eines der sechs Exemplare, die alle laut Unternehmen bereits verkauft wurden, auch nach China ging, ist nicht bekannt.
Die Entwicklung und Herstellung der aufwendigen Uhr dauerte stolze sieben Jahre. Allein für die Politur der verschiedenen Hebel, Wippen und Federn benötigten die Uhrenmacher einen Monat. Da ist es kaum verwunderlich, dass der Bau eines weiteren Modells rund ein Jahr dauert. Zum Sparen bleibt also genügend Zeit.