Im Sinne des Schutzes der deutschen Sprache im Hinblick auf die Verhinderung einer sich ausbreitenden Fäkalsprache als gängigen und nicht mehr hinterfragten Tabubruch sollte das Wort von den Produzenten von Fernsehsendungen und -beiträgen verboten werden. Dagegen wird bei anderen, gleichwertigen Wörtern dennoch der Piepton eingefügt, zumindest bei Aufzeichnungen.
Man kann das einfach nicht mehr so laufen lassen, weil es langsam ausufert, oder?
Meine Meinung: In einem Land, in dem Kinder schon teilweise mit 12 oder 13 Jahren über Verhütung nachdenken müssen und in dem ab 22 Uhr im Fernsehen onanierende Frauen gezeigt werden, in einem Land, wo die NPD aus Beweismangel (!!!) nicht verboten werden darf(!), da ist es ganz egal, ob Kinder "Scheiße" sagen. Ich wurde schon von zehnjährigen Jungs mit erschreckenderen Bezeichnungen belegt.
Nimm' mal irgendeine Kindersendung. Da werden Mädchen wie erwachsene Frauen zurechtgestylt. Diese Tatsache, die mich jedesmal aufs Neue anwidert, stört mich mehr als das Wort "Scheiße". Nimm' mal die Werbung für elektrische Zahnbürsten. Eine Frau tänzelt zunächst durchs Bild, macht dann abstruse Lippenbewegungen und am Ende wird kurz die Zahnbürste eingeblendet.
Sex wird ebenfalls verdinglicht und zum Kommerz benutzt. Das ist viel widerlicher, als wenn auf DMAX ein Biker "Shit" oder "Fuck" sagt und anstelledessen so ein lächerlicher, nerviger Piepton erklingt.
Kleine Anekdote aus dem Deutsch-Unterricht. 13. Klasse gymnasiale Oberstufe, Deutsch-LK. Meine Lehrerin kommt rein und bemerkt, wie ein Mitschüler auf sein Smartphone sieht und lachend "Fuck!" sagt. Meine Lehrerin geht lächelnd zum Pult, smiled über das ganze Gesicht und sagt: "Das finde ich aber schön!" Wir alle sind verdutzt und lachen. "Warum denn?", fragt eine Mitschülerin. "Weil er 'fuck' anstatt 'scheiße' gesagt hat. Der Klang des Wortes 'fuck' transportiert optimal die Aussage des Wortes und die Entrüstung. 'Scheiße' klingt so...urgh"