Feuerbach
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2014
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Die Wahrheit über Vampire
18.11.2014 um 13:15Guten Tag werte Allmystery Gemeinschaft,
Ich lese schon seit langer, wirklich sehr langer Zeit hier mit und habe endlich die Zeit und Muße gefunden einen Beitrag über ein Thema zu verfassen, welches mir sehr auf dem Herzen liegt: Die falsche Auffassung von Vampirismus in der heutigen Gesellschaft.
Zunächst einmal möchte ich klar stellen, dass ich mit "Vampirismus" tatsächlich den "Mythos" Vampir, wie man ihn beispielsweise aus Bram Stokers "Dracula" kennt, meine. Psychischer Vampirismus oder eine allgemeine Affinität zum Verzehr von Blut, sei es aus einer sexuellen Komponente heraus oder aus einem anderweitigen Grund, sind nicht gemeint.
Nun, wie soll ich es am geschicktesten ausdrücken, ohne von euch mit Knoblauch beworfen zu werden? Machen wir es kurz und knapp: Ich bin ein Vampir. Oder zumindest würde dieser Begriff dem was ich bin am nächsten kommen. Und nein, ich bin weder ein Anhänger der Gothic Szene, noch leide ich unter einer psychischen Störung. Wieso ich das erwähne? Weil mir in meinem Leben immer wieder und wieder die gleichen Möchtegern-Vampire begegnet sind. Ja, ich habe in meinem ganzen Leben* trotz all denjenigen, die sich mir gegenüber als "Vampir" ausgaben, noch keinen einzigen meiner Art getroffen. Deshalb mag der Titel des Themas auch ungünstig gewählt sein. Eigentlich müsste es heißen: "Die Wahrheit über mich, den Vampir", aber so klingt der Titel sachlicher.
Die folgenden Anmerkungen zu Vorurteilen und verqueren Vorstellungen über Vampire gehen also nur auf meine eigenen Erfahrungen zurück und sollen nicht der Versuch sein, das Bild des Vampirs zu verändern oder die romantischen Vorstellungen einiger Leute zu zerstören.
*Welches knapp ein halbes Jahrhundert bemisst. Moment, das klingt nun beeindruckender als es ist...
Vampire sind keine Untoten!
Ich kann mich nicht entsinnen, jemals gestorben zu sein. Im Gegenteil habe ich sehr gute Erinnerungen, selbst an meine frühe Kindheit. Auch hat mich niemand zum Vampir gemacht, es entwickelte sich natürlich. Organisch. Keineswegs war ich immer ein Vampir gewesen, die Symptome wurden im Laufe der Zeit stetig stärker. Es ist ein schleichender Prozess, der auch jetzt noch anhält.
Während ich natürliches Licht früher nur als unangenehm empfand, brennt es nun und verursacht mir regelrecht Schmerzen. Sollte ich irgendwann doch den Punkt erreichen, an dem ich zu Asche zerfalle - wie man es aus Büchern und Filmen kennt - so werde ich das Thema dementsprechend aktualisieren. Insofern ich dazu noch in der Lage sein werde. Was unwahrscheinlich ist.
Desweiteren bin ich keinesfalls unsterblich. Schön wäre es ja, wenn ein Holzpfahl durch mein Herz das einzige wäre, was mich töten könnte. Nein, auch ein Holzpfahl durch den Kopf würde mir ziemlich sicher den Garaus machen. Oder ein Autounfall. Oder ein herunterfallendes Klavier.
Auf der anderen Seite ist der Alterungsprozess meines Körpers stark stagniert. Ihr würdet mich vermutlich für Mitte 20 halten, dabei bin ich nun schon 47. Es sei denn, ihr könnt nicht gut schätzen, dann könntet ihr mich auch für zwölf halten. Oder sechzig.
Über Kreuze und Knoblauch
Wo wir schon bei Pfählen sind - es gibt eine Menge Dinge, die ich als Vampir verabscheue. Knoblauch gehört nicht dazu. Zwar kann ich nicht von mir behaupten, ein großer Freund dieses Gewürzes zu sein, jedoch gibt es zig Gewürze, die mir weniger schmecken. Rosmarin oder Kümmel, beispielsweise. Aber das hat nichts mit meinem Vampirismus zu tun, sondern viel mehr mit persönlichem Geschmack. Und ja, Vampire essen auch andere Dinge als Blutorangen, doch dazu später mehr.
Mit Kreuzen hingegen verhält es sich wie mit dem Sonnenlicht, sie brennen auf meiner Haut. Also, nicht wortwörtlich, aber sie rufen bei Hautkontakt einen Schmerz hervor und hinterlassen rote Striemen. Möglicherweise auch Brandblasen, wenn man sie länger anfasst. Aber glaubt mir, das werde ich sicher nicht ausprobieren!
Wieso sie diesen Effekt haben habe ich mich schon lange gefragt. Am Material, wie ich es lange vermutet habe, liegt es nicht. Egal ob Silber, Eisen oder Holz. Den gleichen Schmerz verspüre ich übrigens auch beim Anfassen von Pentagrammen. Genau so schmerzhaft. Mir zieht es den Magen zusammen, wenn ich mir vorstelle, dass sich Leute so etwas freiwillig um den Hals hängen. Habe sogar selbsternannte Vampire getroffen, die so etwas trugen. Und nein, es ist egal, ob das Kreuz oder Pentagramm "falsch" herum ist.
Apropos selbsternannte Vampire: Ich möchte darauf nur kurz eingehen, da es ein sehr leidiges Thema ist. Seit den 80er Jahren kam mit der Gothic Szene auch der Trend auf, sich als Hexe oder Vampir zu bezeichnen. Es mag sein, dass es Vampire gibt, die ausschließlich in schwarzen Mänteln umherstolzieren - ich für meinen Teil kleide mich lieber chic-legere. Geschmacksfrage, selbstverständlich.
Speiseplan: Blutiges Steak
Brauchen Vampire Blut? Die Frage lässt sich schnell beantworten: Ja.
Ich fühle mich ausgelaugt und schwach ohne die Zunahme von Blut. Allerdings nuckele ich nicht an Blutkonserven, sondern gönne mir jeden zweiten Tag ein Steak, rare.
Trotz meinen klischeehaften Eckzähnen - und nein, die sind weder angespitzt, noch angeklebt - habe ich noch nie einen Menschen gebissen. Nun ja, einmal ist mir im Eifer des Gefechts ein Ausrutscher passiert... Aber ich habe ihr Blut nicht ausgesaugt, wirklich! (Würde ich nie machen, das grenzt ja an Kannibalismus!)
Ehrlich gesagt wäre das auch schwer gewesen, denn meine Eckzähne mögen etwas länger und spitzer sein als die der meisten, jedoch noch lang nicht lang genug um damit ernsthaft zwei Löcher mit dem Durchschnitt eines Trinkhalms zu stechen.
Hätte ich diese Fähigkeit, bräuchte ich für meinen Bürojob keinen Locher. (Der verschwindet andauernd! Und dann beschwert sich meine Kollegin von der Buchhaltung, dass ich die Dokumente nicht richtig abhelfe.)
Kurze Abhandlung über Spiegel
Ich sehe mich im Spiegel. Sogar ziemlich gern.
Ich hoffe, ich konnte damit ein paar Fragen zum Leben eines Vampirs klären. Solltet ihr noch mehr wissen wollen - nur zu! Durchlöchert (haha) mich mit euren Fragen.
Liebe Grüße,
Feuerbach
Ich lese schon seit langer, wirklich sehr langer Zeit hier mit und habe endlich die Zeit und Muße gefunden einen Beitrag über ein Thema zu verfassen, welches mir sehr auf dem Herzen liegt: Die falsche Auffassung von Vampirismus in der heutigen Gesellschaft.
Zunächst einmal möchte ich klar stellen, dass ich mit "Vampirismus" tatsächlich den "Mythos" Vampir, wie man ihn beispielsweise aus Bram Stokers "Dracula" kennt, meine. Psychischer Vampirismus oder eine allgemeine Affinität zum Verzehr von Blut, sei es aus einer sexuellen Komponente heraus oder aus einem anderweitigen Grund, sind nicht gemeint.
Nun, wie soll ich es am geschicktesten ausdrücken, ohne von euch mit Knoblauch beworfen zu werden? Machen wir es kurz und knapp: Ich bin ein Vampir. Oder zumindest würde dieser Begriff dem was ich bin am nächsten kommen. Und nein, ich bin weder ein Anhänger der Gothic Szene, noch leide ich unter einer psychischen Störung. Wieso ich das erwähne? Weil mir in meinem Leben immer wieder und wieder die gleichen Möchtegern-Vampire begegnet sind. Ja, ich habe in meinem ganzen Leben* trotz all denjenigen, die sich mir gegenüber als "Vampir" ausgaben, noch keinen einzigen meiner Art getroffen. Deshalb mag der Titel des Themas auch ungünstig gewählt sein. Eigentlich müsste es heißen: "Die Wahrheit über mich, den Vampir", aber so klingt der Titel sachlicher.
Die folgenden Anmerkungen zu Vorurteilen und verqueren Vorstellungen über Vampire gehen also nur auf meine eigenen Erfahrungen zurück und sollen nicht der Versuch sein, das Bild des Vampirs zu verändern oder die romantischen Vorstellungen einiger Leute zu zerstören.
*Welches knapp ein halbes Jahrhundert bemisst. Moment, das klingt nun beeindruckender als es ist...
Vampire sind keine Untoten!
Ich kann mich nicht entsinnen, jemals gestorben zu sein. Im Gegenteil habe ich sehr gute Erinnerungen, selbst an meine frühe Kindheit. Auch hat mich niemand zum Vampir gemacht, es entwickelte sich natürlich. Organisch. Keineswegs war ich immer ein Vampir gewesen, die Symptome wurden im Laufe der Zeit stetig stärker. Es ist ein schleichender Prozess, der auch jetzt noch anhält.
Während ich natürliches Licht früher nur als unangenehm empfand, brennt es nun und verursacht mir regelrecht Schmerzen. Sollte ich irgendwann doch den Punkt erreichen, an dem ich zu Asche zerfalle - wie man es aus Büchern und Filmen kennt - so werde ich das Thema dementsprechend aktualisieren. Insofern ich dazu noch in der Lage sein werde. Was unwahrscheinlich ist.
Desweiteren bin ich keinesfalls unsterblich. Schön wäre es ja, wenn ein Holzpfahl durch mein Herz das einzige wäre, was mich töten könnte. Nein, auch ein Holzpfahl durch den Kopf würde mir ziemlich sicher den Garaus machen. Oder ein Autounfall. Oder ein herunterfallendes Klavier.
Auf der anderen Seite ist der Alterungsprozess meines Körpers stark stagniert. Ihr würdet mich vermutlich für Mitte 20 halten, dabei bin ich nun schon 47. Es sei denn, ihr könnt nicht gut schätzen, dann könntet ihr mich auch für zwölf halten. Oder sechzig.
Über Kreuze und Knoblauch
Wo wir schon bei Pfählen sind - es gibt eine Menge Dinge, die ich als Vampir verabscheue. Knoblauch gehört nicht dazu. Zwar kann ich nicht von mir behaupten, ein großer Freund dieses Gewürzes zu sein, jedoch gibt es zig Gewürze, die mir weniger schmecken. Rosmarin oder Kümmel, beispielsweise. Aber das hat nichts mit meinem Vampirismus zu tun, sondern viel mehr mit persönlichem Geschmack. Und ja, Vampire essen auch andere Dinge als Blutorangen, doch dazu später mehr.
Mit Kreuzen hingegen verhält es sich wie mit dem Sonnenlicht, sie brennen auf meiner Haut. Also, nicht wortwörtlich, aber sie rufen bei Hautkontakt einen Schmerz hervor und hinterlassen rote Striemen. Möglicherweise auch Brandblasen, wenn man sie länger anfasst. Aber glaubt mir, das werde ich sicher nicht ausprobieren!
Wieso sie diesen Effekt haben habe ich mich schon lange gefragt. Am Material, wie ich es lange vermutet habe, liegt es nicht. Egal ob Silber, Eisen oder Holz. Den gleichen Schmerz verspüre ich übrigens auch beim Anfassen von Pentagrammen. Genau so schmerzhaft. Mir zieht es den Magen zusammen, wenn ich mir vorstelle, dass sich Leute so etwas freiwillig um den Hals hängen. Habe sogar selbsternannte Vampire getroffen, die so etwas trugen. Und nein, es ist egal, ob das Kreuz oder Pentagramm "falsch" herum ist.
Apropos selbsternannte Vampire: Ich möchte darauf nur kurz eingehen, da es ein sehr leidiges Thema ist. Seit den 80er Jahren kam mit der Gothic Szene auch der Trend auf, sich als Hexe oder Vampir zu bezeichnen. Es mag sein, dass es Vampire gibt, die ausschließlich in schwarzen Mänteln umherstolzieren - ich für meinen Teil kleide mich lieber chic-legere. Geschmacksfrage, selbstverständlich.
Speiseplan: Blutiges Steak
Brauchen Vampire Blut? Die Frage lässt sich schnell beantworten: Ja.
Ich fühle mich ausgelaugt und schwach ohne die Zunahme von Blut. Allerdings nuckele ich nicht an Blutkonserven, sondern gönne mir jeden zweiten Tag ein Steak, rare.
Trotz meinen klischeehaften Eckzähnen - und nein, die sind weder angespitzt, noch angeklebt - habe ich noch nie einen Menschen gebissen. Nun ja, einmal ist mir im Eifer des Gefechts ein Ausrutscher passiert... Aber ich habe ihr Blut nicht ausgesaugt, wirklich! (Würde ich nie machen, das grenzt ja an Kannibalismus!)
Ehrlich gesagt wäre das auch schwer gewesen, denn meine Eckzähne mögen etwas länger und spitzer sein als die der meisten, jedoch noch lang nicht lang genug um damit ernsthaft zwei Löcher mit dem Durchschnitt eines Trinkhalms zu stechen.
Hätte ich diese Fähigkeit, bräuchte ich für meinen Bürojob keinen Locher. (Der verschwindet andauernd! Und dann beschwert sich meine Kollegin von der Buchhaltung, dass ich die Dokumente nicht richtig abhelfe.)
Kurze Abhandlung über Spiegel
Ich sehe mich im Spiegel. Sogar ziemlich gern.
Ich hoffe, ich konnte damit ein paar Fragen zum Leben eines Vampirs klären. Solltet ihr noch mehr wissen wollen - nur zu! Durchlöchert (haha) mich mit euren Fragen.
Liebe Grüße,
Feuerbach