@nervenschock Ja das ist klar, dass dich das interessiert.
Durch meine psychische Erkrankung habe ich das Medikament Zeldox nehmen müssen. Das hatte so starke Nebenwirkungen, dass ich das Gefühl hatte, die Krankheit besteht eigentlich nur noch aus Nebenwirkungen. Ich wollte mittags nicht mehr aufstehen, weil es mir schlecht ging, bis zum Vortag war ich immer aufgestanden und hatte eine gewisse Tagesstruktur. Meine Mutter wollte mich dann in die Psychiatrie fahren. Ich hattte zu diesem Zeitpunkt auch keine Valium mehr da.
Ich wollte aber nicht in die Psychiatrie, da habe ich einen Einkaufskorb geschnappt, eine Flasche Wasser hineingeworfen und meinen Geldbeutel und bin ab.
Eigentlich wollte ich ganz weg von dieser Welt, wieder einmal, ich habe mich dann von der Sonne rösten lassen, was eigentlich nicht funktionieren kann. Sehnsüchtiger habe ich da abends schon an die Eisenbahngleise gedacht.
Naja, nach zwei Tagen bin ich wieder zurück. Das Ergebnis war, dass ich sehr schnell bei meinem Psychiater saß und dann in der Psychiatrie war. Der Arzt erhöhte die Dosis ("sie sind doch damit einverstanden, dass...) Zeldox von 160mg auf 320mg. 160mg ist die empfohlene Höchstdosierung, man darf aber mehr geben. Also ging es mir natürlich nicht besser, es dauerte wieder eine ganze Weile bis ich mich da wieder herausgekämpft hatte, nicht ohne die üblichen Floskeln zu hören: "Wir können Sie jetzt entlassen, es geht Ihnen besser!". Es ging mir aber nicht besser, ich habe mich nur unauffällig verhalten und so gut wie möglich geschont.
Durch das Zeldox habe ich dann einen Schiefhals bekommen. Das wurde als Schwerbehinderung von 60% anerkannt, nicht von 80%, das machen sie nicht so gerne.
Also ginge es noch ca. zwei Jahre mit absoluter Instabilität weiter, bis ich eine Medikamentenumstellung auf Abilify gefordert habe.
Dies konnte dann nur in der Klinik geschehen. Zum ersten Mal seit Jahren, war ich dann wieder unbefangen und saß in der Ergotherapie mit am Tisch und es machte mir sogar Spaß.
Ab da ging es mir fast schon wieder normal gut, was bis heute anhält.
Ich gebe aber zu, dass manche Abilify für schlimmer halten als Zeldox.
In diesen zwei Wochen der Medikamentenumstellung wurde ich ständig zum Schlafmittelkonsum gedrängt mit:
Zolpidem (Handelsname u.a.: Bikalm, Stilnox)
Zopiclon (Handelsname u.a.: Ximovan)
(Auch diese Medikamente machen viele abhängig.)
Natürlich ohne Erfolg.
Drei Jahre zuvor war ebenfalls stationär und konnte wegen der Deckenbeleuchtung nicht schlafen. Regelmäßig fragte ich nach einem Schlafmittel, regelmäßig wurde das verweigert.
Manche Medikamente werden durch Ärzte regelrecht gepusht: Ritalin, Zolpidem, Zopiclon, Zyprexa.
Da fließt viel Geld, nicht einmal mehr Geschenke gelten als Korruption.
Mittlerweile brauche ich keine Medikamente, ich nehme auch so nie etwas, außer Thüringer-Baldrian Tropfen, nieohne Ermahnung, wenn ich davon erzhähle, meine Blutwerte haben sich wieder normalisiert und der Schiefhals im Gegensatz zu vielen, zurückgebildet. Nur an der Fettleibigkeit werde ich noch eine Weile knabbern.
Im Prinzip ist das gesamte Psychiatriewesen ein Witz!
Reicht das aus?