The_Shade schrieb:Mich würde eben interessieren, welche verschiedenen Bedeutungen es denn hätte, je nachdem was man sieht... eben so wie bei den psychologischen Tests ;-)
Naja , eine spezifische Bedeutung gibt es da nicht.
Es hängt einfach damit zusammen wie unser Gehirn die Informationen verarbeitet.
Das was Du siehst ist ja letztendlich keine originalgetreue Abbildung der Realität, sondern eine zusammengefasste Eigeninterpretation deines Gehirns dieser, samt eigenmächtiger Ergänzungen und dem auslassen von Details.
Du siehst ja Beispielsweise auch deinen blinden Fleck nicht ständig, obwohl es dort keine Sehnerven auf der Netzhaut gibt.
Dein Gehirn rechnet den blinden Fleck einfach raus, und ergänzt die Lücke durch geschätzte Informationen, die es meint aus der Umgebung abzuleiten.
Schwups hast Du deine Realität.
Wie die Welt wirklich aussieht können wir also überhaupt nicht sehen, wir sehen nur das was das Gehirn erkennt, oder was es für wichtig erachtet.
Gibt einen interessanten Artikel dazu auf Süddeutsche.de
Das Phänomen der Gesichtserscheinung hängt schlicht und einfach mit der Art und Weise zusammen, wie unser Gehirn die Informationen verarbeitet, die über unsere Augen hereinkommen.
Was wir zu sehen meinen, ist kein exaktes Abbild der Realität, sondern eine Interpretation der einlaufenden Daten. Und die Interpretation ist von Mensch zu Mensch nicht völlig unterschiedlich, sondern erfolgt nach bestimmten Mechanismen. Das belegen zwei eindrucksvolle Beispiele:
1) Eine Aufnahme des Zellkerns des Fadenwurms Caenorhabditis elegans, die in der Fachzeitung Developmental Biology (205, 1999) veröffentlicht wurde, zeigt deutlich eine runde Erhebung.
Stellt man das Foto auf den Kopf, interpretiert man das sonst exakt identische Objekt als Vertiefung. Denn unser Gehirn geht grundsätzlich davon aus, dass Lichtquellen sich "oben" befinden.
2) Wo unser Sehnerv auf die Netzhaut trifft, befinden sich keine Lichtrezeptoren. In unserem Gesichtsfeld gibt es deshalb einen "blinden Fleck". Diesen bemerken wir jedoch nicht, da unser Gehirn die fehlenden Informationen einfach dem Hintergrund entsprechend ergänzt.
Und obwohl wir Farben eigentlich nur in der Mitte unseres Sehfeldes sehen können, malt unser Gehirn uns den Rand bunt - entsprechend unserer Erwartungen.
Finde ich persönlich sehr interessant.
Doch über diese Fähigkeiten hinaus reichen uns auch wenige tatsächlich wahrgenommene Punkte, um ganze Gestalten daraus zu konstruieren. Hilfreich ist das - wie schnell einleuchtet -, um zum Beispiel ein Raubtier im Gebüsch zu erkennen, obwohl es teilweise von Laub verdeckt ist. Ein Gehirn, das zu dieser Leistung fähig ist, bringt seinem Träger einen immensen Überlebensvorteil.
Demnach ergänzen wir, was wir sehen, ständig, und zwar auf der Grundlage von angeborenen Wahrnehmungs- und auch Lernprozessen. Das gilt auch für Gesichter.
Verstehe ich so, dass desto mehr ein Mensch weiß, desto mehr er erlebt hat, desto ausgebauter sein Hirn, desto mehr kann er trotz weniger Bezugspunkte erkennen.
Also, wer nichts gesehen hat... (Scherz *lach*)
Quelle :
http://www.sueddeutsche.de/wissen/frage-der-woche-warum-sehen-wir-ueberall-gesichter-1.832103Und hier noch ein Link zu optischen Täuschungen und Wahrnehmungen, aber englisch.
http://130.15.90.245/fun_stuff.htmUnd hier noch eine deutsche Seite:
http://www.panoptikum.net/optischetaeuschungen/Fazit: Tjo, glaube nicht alles was Du siehst, aber sei Dir sicher dass mehr da ist, als Du glaubst zu sehen.
:)