Das teilten Forscher der Europäischen Südsternwarte (ESO) am Montag auf einer Konferenz in der nordportugiesischen Stadt Porto mit. Obwohl es sich bei den bislang entdeckten Exo-Planeten um größtenteils massereiche, heiße oder kalte, höchst unbewohnbare Welten handelt, wollen die ESO-Forscher in Zukunft "die Suche nach erdähnlichen Planeten forcieren".

Die 32 neu entdeckten Planeten gehörten zu rund 30 verschiedenen Planetensystemen, hieß es. Diese Entdeckungen seien vom Suchgerät namens HARPS (High Accuracy Radial Velocity Planet Searcher) ermöglicht worden, berichteten die Wissenschaftler.

In den vergangenen fünf Jahren habe der 2003 auf einem 3,6-Meter-ESO-Teleskop in La Silla in Chile installierte Spektrograph mehr als 75 Exo-Planeten aufgespürt. Die Stellung von HARPS als weltweit führender "Planetenjäger" festige sich mit den neuen Entdeckungen, versicherte das Team um den weltbekannten Michel Mayor vom Observatorium in Genf, dessen Team HARPS entwickelte.
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HARPS führte den Angaben zufolge aufgrund seiner Präzision vor allem zu einem sprunghaften Anstieg der Zahl entdeckter relativ kleiner Planeten. Insgesamt seien heute 28 Planeten bekannt, die eine Masse von weniger als dem 20-fachen der Erde hätten. Allein 24 dieser sogenannten "Supererden" oder "Neptun-ähnlichen Planeten" seien von HARPS entdeckt worden.

Unter den am Montag vorgestellten Neuentdeckungen befinden sich laut ESO etwa zehn "Super-Erden". Wie es bereits bei früher entdeckten "Super-Erden" der Fall war, sind auch die neu entdeckten Planeten Teil eines Multiplaneten-Systems mit bis zu fünf Sterntrabanten pro System.

"HARPS ist ein einzigartiges, extrem präzises Instrument, das ideal für die Entdeckung außerirdischer Planeten ist", sagte Stephane Udry vom Observatorium in Genf. Man habe jetzt das erste Fünf-Jahres-Programm abgeschlossen. Die Ergebnisse hätten "die Erwartungen weit übertroffen", stellte Udry fest.

HARPS ermöglicht nach Angaben seiner Entwickler zehnmal genauere Messungen als Suchinstrumente vorheriger Generationen. Es ist so messgenau, dass es die Geschwindigkeits-Änderungen eines Fußgängers (bis zu 3,5 Kilometer pro Stunde) in einem Radius von bis zu 160 Lichtjahren ermitteln könnte.


Bei der Suche nach neuen Planeten misst der Spektrograph die Änderung der sogenannten Radialgeschwindigkeit von Sternen, die von deren Trabanten verursacht wird.

Er zerlegt das Sternenlicht in seine Wellenlängen und misst dabei zugleich, inwieweit sich ein Stern auf die Erde zu- oder von ihr fortbewegt. Dadurch können die Forscher auf Größe und Bahndaten der Sternenbegleiter schließen. Seit dem Bau von HARPS können auch relativ kleine "Supererden", die nur die 2- bis 4- fache Masse der Erde aufweisen, aufgespürt werden.