Oder hier, scheinbar nicht nur Du bist auf der Suche nach "Raumschiffen"..
GEHEIMDIENST AUF UFO-SUCHELondons Area 51Sie war ein bizarres Kind des Kalten Krieges - die Abteilung DI55 suchte für das britische Verteidigungsministerium nach Ufos. Als sie sich nicht geheimhalten ließ, sollten die Akten vernichtet werden. Ufo-Verschwörungstheorien hätte das wohl eher befördert.
Dreißig Jahre lang hat sich das britische Verteidigungsministerium geziert, erst dieses Jahr gab es öffentlich zu: Ja, es gab eine geheime Abteilung. Und ja, sie hat sich mit der Erforschung von Ufos beschäftigt. Unbekannte Flugobjekte außerirdischer Provenienz - ein seltsamer Gegenstand, auch für die Spürnasen der militärischen Abwehr. Erst die hartnäckige Anfrage von Wissenschaftlern hatte das Geheimprojekt überhaupt öffentlich gemacht. Sie hatten sich auf den Freedom of Information Act berufen, ein Gesetz, dass den Bürgern - im Prinzip - Zugang zu allen Unterlagen der staatlichen Verwaltung verschaffen soll, außer es gibt gute Gründe gegen eine Veröffentlichung. Im Fall der Ufo-Fahnder konnte das Verteidigungsministerium in London solche nur beim besten Willen nicht finden.
Doch beinahe wären die Akten noch vernichtet und verändert worden, bevor die Briten von dieser Verwendung ihrer Steuergelder hätten erfahren können: Wie die britische Zeitung "The Guardian" berichtete, wollte das Ministerium Informationen über die Abteilung aus den Akten verschwinden lassen. Alle Hinweise auf die Abteilung DI55 des Militärgeheimdienstes Defense Intelligence Service hätten entfernt werden sollen.
Es sei "nicht erstrebenswert, dass auch nur ein kleiner Hinweis darauf an die Öffentlichkeit gelange", zitiert der "Guardian" einen Aktenvermerk aus den siebziger Jahren. Allerdings gelangte das Kürzel DI55 durch einen Fehler 1983 an die Öffentlichkeit: Es tauchte auf einer Verteilerliste auf - die mit einem nicht geheimen Dokument zirkulierte. Ufo-Enthusiasten und Verschwörungstheoretiker hatten neues Futter: Gab es gar eine britische Area 51?
Noch zehn Jahre später drängte der Militärgeheimdienst darauf, dass alle Hinweise auf DI55 aus den Akten des Verteidigungsministerium gelöscht werden sollten - da diese nach 30 Jahren ihre Geheimhaltung verlieren und somit an die Öffentlichkeit gelangen würden. 1995 erst knickten die Ufo-Jäger ein, nicht ohne einen bissigen Seitenhieb in Richtung ihrer ministeriellen Auftraggeber: Die Veröffentlichung könne für einige Beteiligte ganz schön peinlich werden, zitiert der "Guardian" eine Aktennotiz. Nur wenige Bürger würden es überhaupt glauben können, dass wegen mangelnder Mittel und anderer Prioritäten die "tausende eingegangener Berichte" über Ufos nicht besser überprüft worden seien. Mit anderen Worten: Man hatte nichts gefunden.
Im Jahr 1997 hatte die britische Regierung dann erstmals eingeräumt, dass die Behörden sich mit dem Phänomen unbekannter Flugobjekte (Ufos) befasst haben. Vor wenigen Monaten legte das Verteidigungsministerium einen umfassenden Bericht über die militärischen Ermittlungen in Sachen Ufos vor.
Im Mai wurde er offiziell veröffentlicht: Von 1996 bis 2000 hatten die Rechercheure die Ufo-Berichte der vergangenen 30 Jahre ausgewertet. Am Ende kamen sie nicht nur zu dem Schluss, dass über Großbritannien keine einzige echte fliegende Untertasse unterwegs war. Die Enttäuschung geht gar noch tiefer: Auch Anzeichen für "militärisch relevante Technologien" habe man in den Ufo-Berichten vergebens gesucht, hieß es.
"Diese Unterlagen lehren uns überhaupt nichts über Ufos. Sie zeigen dafür aber, wie verzweifelt das Verteidigungsministerium versucht hat zu verstecken, welches Interesse der Geheimdienst an diesem Thema hatte", sagte David Clarke, der an der Sheffield Hallam University Journalismus unterrichtet. Auf seine Anfrage nach dem Freedom of Information Act geht die Veröffentlichung der Unterlagen zurück.
Ein Ministeriumssprecher erklärte, die Abteilung DI55 habe in den 70er Jahren mitten im Kalten Krieg gearbeitet. Es sei dabei um die Gefahr einer sowjetischen Aggression und nicht um irgendwelche Aktivitäten von Außerirdischen gegangen. Der Bericht kommt zu dem Schluss, die meisten Berichte über Ufo-Sichtungen hätten Naturphänomene als Ursache, die die Beobachter bloß nicht verstanden hätten.
stx/AP
Auf der Suche nach Ufos: Hacker soll an USA ausgeliefert werdenLondon (dpa) - Er war angeblich auf der Suche nach Informationen über Ufos und hackte sich von seinem Schlafzimmer aus in Dutzende Computer der NASA und des US-Militärs - jetzt steht einem Briten die Auslieferung in die USA bevor. Gary McKinnon verlor am Mittwoch das Berufungsverfahren vor der höchsten britischen Gerichtsinstanz in London, mit dem er eine Auslieferung verhindern wollte. In den USA droht dem 42-Jährigen eine lebenslange Strafe.
Der arbeitslose Mann soll zwischen 2001 und 2002 fast 100 Computer der US-Armee, -Luftwaffe, -Marine und des Pentagons sowie der Raumfahrtbehörde NASA von einer Wohnung in London aus angezapft haben. McKinnon gestand, die Computer von einer Wohnung in London aus gehackt zu haben. Er sagte aber, er sei eher ein «Computer-Freak» und habe nach Informationen über Ufos suchen wollen. «Gary McKinnon ist weder ein Terrorist noch ein Sympathisant mit Terroristen», hieß es in der Mitteilung seiner Anwälte. Die Verteidiger kündigten eine Berufung vor dem Europäischen Gerichtshof an.
Der Verteidiger erklärte, McKinnon habe aus Neugierde gehandelt. Wegen der laxen Sicherheitsvorkehrungen habe er die Computer hacken können. Die Konsequenzen einer Auslieferung seien «unproportional» und nicht tolerierbar.
Das Verhalten des Beschuldigten sei vermeintlich «Einschüchterung und Nötigung» der US-Regierung gewesen, sagte Lord Simon Brown, der das Urteil verlas. Die US-Behörden beschuldigen den Mann, unter anderem 950 Passwörter gestohlen zu haben. Er habe kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auch Daten gelöscht und ein wichtiges System beim Militär lahmgelegt. Sein Vergehen sei wie eine Terrorismus-Tat zu behandeln, falls er nicht kooperiere und sich schuldig bekenne. McKinnon droht unter Umständen eine 70 Jahre lange Strafe wegen Sabotage grundlegender Verteidigungssysteme. Seine Tat wurde auch als «größter Militär-Hack aller Zeiten» beschrieben.
In Großbritannien wurde der Mann 2002 festgenommen, aber nie angeklagt. McKinnon hatte vor dem House of Lords, der obersten Gerichtsinstanz des Vereinten Königreichs, gegen ein Auslieferungs- Urteil von 2006 Berufung eingelegt.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,439261,00.htmlhttp://www.cio.de/news/wirtschaftsnachrichten/857859/