@KerberusNa Na Na, das ist ja alles bös aus dem Zusammenhang gerissen, oder?
Zuerst:
1 "Jeder Aspekt des ägyptischen Wissens scheint von Anfang anvollendet gewesen zu sein. Die naturwissenschaftlichen, die künstlerischen und baulichenTechniken sowie das System der Hieroglyphen weisen praktisch keine Zeichen einerEntwicklungsperiode auf. Viele Leistungen der früheren Dynastien wurden später nie mehrübertroffen. "
Dann:
2. "Ungeachtet der nicht wenigen Untersuchungen undVeröffentlichungen zum Pyramidenbau
müssen wir uns eingestehen, dass wir über dieTechnik und die Methoden des Baues
praktisch nichts Sicheres wissen.
RainerStadelmann"
Wenn ich nun über diesen Stadelmann lese, stellt sich doch eingewisser Widerspruch zwischen Zitat 1 (eines anderen Menschen) und Zitat 2 (vonStadelmann selber) ein, oder?
"Bücher, die sich (in welcher Form auch immer) mit denPyramiden auseinandersetzen, gibt es wie Sand in der Sahara. Kaum ein anderes Thema deraltägyptischen Kultur bietet so viel Zündstoff. Ägyptologen streiten untereinander umDetails; interessierte Laien streiten untereinander um ihre jeweils eigenen Deutungen;Wissenschaftler streiten mit Laien über oft haarsträubende Theorien. Nicht zu vergessen,daß kein anderes Thema so viele selbsternannte Parapsychologen, Astrologen, "Ufologen" u.a. zur Tat schreiten läßt. Den Fachleuten wird oft eine gewisse Intoleranz vorgeworfen,mit der sie Argumente von Laien außerhalb der Universitäten als indiskutabel zu Bodenschmettern. Laien - meist sehr interessiert, engagiert und belesen - verfügen oft übergroßes Einzelwissen, neigen im Gegenzug aber häufig dazu, nur einen kleinen Teil derägyptischen Kultur zu betrachten und dann daraus voreilige Schlüsse zu ziehen. Niemand -ob Fachmann oder Laie - kann ohne die Gesamtkenntniss der geschichtlichen, sprachlichenund religiösen Komponenten ein ägyptisches Bauwerk deuten.
Und diese Tatsachegreift Rainer Stadelmann mit seinem aktuellen Forschungsüberblick zu den Pyramiden auf.Sachlich, verständlich und kompetent beginnt er, die Baugeschichte der ägyptischenGrabdenkmäler von Anfang an zu beleuchten. Ausgehend von den Grubengräbern derVordynastischen Zeit (um 3000 v. Chr.) über die großen, nischenverzierten Mastabas der 1.und 2. Dynastie (bis ca. 2700 v. Chr.) bis hin zur Form der Stufenpyramide in der 3.Dynastie (bis 2630 v. Chr.) folgt Stadelmann akribisch dem roten Faden, der sich durchdie ägyptische Baugeschichte schlängelt. Zu jedem besprochenen Grab werdenVergleichsgrundrisse geliefert, die dem Leser das Verständniss des Textes erleichtern.
Die ausführliche Darstellung der Stufenpyramiden leitet dann in die baulicheEntwicklung der "eigentlichen" Pyramiden der 4. Dynastie (ca. 2630-2475 v. Chr.) über.Kein Platz in den Kultanlagen dieser Zeit bleibt unbesprochen. Einmessung und Bauweise,Taltempel und Kultanlagen, Planung der Kammersysteme, Totenkult und Königinnenpyramiden -alle Punkte sind in ihre zeitliche Entwicklung eingebettet. Die Architektur dieser Zeitwar stark vom religiösen Denken und Leben der Menschen abhängig. In einem Extrakapitelzum Königtum des Re (Sonnengott - Kult - Sonnenheiligtümer) erläutert Stadelmann diesenotwendige Abhängigkeit und ihre Folgen für die Architektur. Ein weiterer religiöserExkurs dringt in die Tiefen des Priesterkultes dieser Zeit vor. Welcher Raum in denPyramidenanlagen diente welchem kultischen Zweck? Wie sah der Priesterdienst aus undwelchen Hierarchien war er unterworfen?
Die abschließenden Kapitel zumPyramidenbau, zur Pyramidenmystik und der Schatzsuche lege ich besonders den Verfechternaußerirdischer Einflüsse ans Herz. Und zwar mit der Bitte um ernsthaftes Lesen.Intoleranz (s. o.) ist ein zweischneidiges Schwert oder sollte ich besser "beidseitig"sagen?"
(
http://www.hagib.de/buecher/stadelmannpyramiden/index.html)