@ Fedaykin:
einfach mal lesen:
http://degufo.alien.de/df/17/p2.php (Archiv-Version vom 27.02.2009)Auszug:Thieme fährt hier ein schweres Geschütz auf. Er bezeichnet Randle/Schmitt als dubiose UFO-Forscher und behauptet, daß diese manipulieren. Nun fällt dem einigermaßen geübten Leser bei der Durchsicht eines Textes schon auf, wo der Autor sich als Autor äußert, oder wo er zitiert. Und Randle/Schmitt haben auch beim Kapitel Exon mehrfach zitiert, das heißt, wörtliche Aussagen von - in diesem Fall Exons - wiedergegeben. Wenn man dies einem Autor vorwirft, so ist dies schon ein schwerwiegender Vorgang, so daß man eigentlich davon ausgehen kann, daß derjenige, der so etwas behauptet, sich seiner Sache schon sehr sicher sein muß. Normalerweise behauptet man Dinge ja nur, die selbst recherchiert und deshalb absolut "wasserdicht" sind.
Da der Autor dieses Beitrages Klarheit haben wollte, was denn nun stimmte oder nicht, hat er sich mit Kevin Randle in Verbindung gesetzt und seine Stellungnahme erbeten. Hier nun Randles Antwort:
...ich bin im Besitz eines Briefes von Exon, datiert vom 24. November 1991. Ich bin des Öfteren beschuldigt worden, Exon falsch zitiert zu haben, so habe ich ihn angerufen und ihn gebeten, mir mitzuteilen, welche Zitate er im Einzelnen zu beanstanden habe. Er erwähnte, daß er über die Absturzstelle und das Trümmerfeld geflogen sei. Ich verglich die Zitate, die ich im Buch aufgeführt hatte, mit meinen Tonbandaufzeichnungen. Sie waren hundertprozentig identisch. Ich sandte ihm eine Kopie des Buches und der Tonbandaufzeichnungen und fragte ihn erneut, was sein Problem sei.Exon sagte auf dem Tonband: "(Es war) möglicherweise Teil desselben Unfalls, aber (da waren) zwei unterschiedliche Stellen. Eine (Anm. des Autors: dieser Stellen) kommt aus meiner Erinnerung, als ich später über das Gebiet flog, vermutlich daher, daß der Schaden an dem Gerät daher zu stammen schien, daß es von Südosten nach Nordwesten flog, aber es könnte auch in die entgegengesetzte Richtung geflogen sein, was aber eher unwahrscheinlich ist. So waren die Stücke, die weiter nordwestlich auf der Ranch gefunden wurden, überwiegend metallisch."
Es ist durchaus möglich, daß Exon über Neu-Mexico in anderer Mission geflogen ist, und wir haben nie behauptet, daß erTeil der Bergungsaktion gewesen sei, als er über dieses Gebiet flog. Klar ist aber in seiner Aussage, daß dort zwei Stellen waren und sie wurden von ihm so beschrieben. Es mag sein, daß Exon seine eigenen Worte nicht mehr so gerne hört, aber es sind seine Worte. .. Die Zitate sind korrekt und im jeweiligen Kontext wiedergegeben, und das ist äußerst aufschlußreich. Sie stimmen außerdem mit einem großen Teil anderer Zeugenaussagen überein, die Pflock und andere "Skeptiker" immer wieder gerne ignorieren. Wenn man die jeweiligen Stellen in dem Buch sorgfältig liest, fällt auf, daß wir nicht behauptet haben, Exon selbst habe das Material getestet oder die Körper selbst gesehen. Wir haben nur das wiedergegeben, was er uns, basierend auf seiner Position, die er 1947 in Wright-Patterson innehatte, erzählt hatte. Er hat mit Leuten gesprochen, die die Tests durchgeführt haben, und er wußte deshalb, was vor sich ging. Das ist genau das, worüber wir berichtet haben. Und Exon hat zugestanden, nachdem er das Buch gelesen und die Tonbandaufzeichnungen gehört hatte, daß wir ihn nicht falsch zitiert haben. Er sagte, wir hätten seinen Worten mehr Gewicht gegeben, als ihnen eigentlich zustand, aber das dort nichts falsch wiedergegeben worden sei...23Soweit die aktuelle Stellungnahme von Kevin D. Randle.zu Thiemes Anschuldigungen. Auch in diesem Fall bleibt festzuhalten, daß nichts aber auch rein gar nichts von dem übrig bleibt, was Thieme hier behauptet ( ich nenne es ungeprüft abgeschrieben) hat.
Kommen wir nun abschließend zu dem wohl wichtigsten Hauptzeugen des Project Mogul, Dr. Charles Moore, der dieses Project federführend mit geleitet hat. Deshalb wird Moore auch im USAF-Report ausführlichst gewürdigt, da er den angeblichen Beweis dafür erbringt, daß Flug 4 das gewesen sein soll, was in Roswell abgestürzt ist: Er wird u.a. wie folgt zitiert:
...Das Material und eine schwarze Box, wie von Cavitt beschrieben (!) war nach Moore's wissenschaftlicher Meinung höchst wahrscheinlich (Hervorhebung d. Autors) von Flug 4 , ein "service flight", der einen zylindrisch metallischen Sonobuoy und Teile eines Wetterinstruments, daß sich in einer Box befand, die typische Wetter-Radiosonden waren, die aus Karton warenäbeinhaltete. Zusätzlich zeigte ein Eintrag aus A.P. Crary's "beruflichem Tagebuch", ... daß Flug 4 am 4. Juni 1947 gestartet wurde, aber nicht durch die NYU-Gruppe geborgen wurden. Es ist sehr wahrscheinlich (Hervorhebung d. Autors), daß dieser Top Secret Ballon (Flug 4), der aus nicht klassifizierten Teilen bestand, einige Meilen nordwestlich von Roswell niederging, durch die Oberflächenwinde zerstört wurde, und letztendlich vom Rancher Mike Brazel zehn Tage später gefunden wurde.18Nun ist es wichtig, zu wissen, wie normalerweise im Juni 1947 das sogenannte "tracking" - also die Zielverfolgung- der jeweiligen Ballons vor sich ging. Dies geschah mit sogenannten Radiosonden und mit Hilfe von Flugzeugen. Lt. Moore hat man dann versucht, die zu jener Zeit in Alamogordo befindliche Radarbasis, die für die Verfolgung der V-2-Raketen zuständig war, auch für die Zielverfolgung der Mogul-Ballons einzusetzen. Hierzu wurden sogenannte Radarreflektoren eingesetzt. Die besten Resultate erzielte man laut Moore, mit Hilfe von 3-5 Reflektoren. Diese Reflektoren sollen auch bei den Flügen 3 und 4 eingesetzt worden sein, allerdings mit mäßgem Erfolg. Deshalb wurden die Flüge 5 und 6 wieder mit Radiosonden bestückt. Um den ganzen Hintergrund der Flüge 1-6 für den nicht so im Detail informierten Leser verständlicher zu machen, soll nachfolgend dargestellt werden, welche technischen Spezifikation benutzt wurden. Dies ist deshalb wichtig, weil daraus abgeleitet werden kann, warum Moores Behauptung, es sei Flug 4 gewesen, der abgestürzt sei, nicht stimmen kann.
Flug No 1 wurde am 3. April 1947 in Bethlehem, Pennsylvania von einem Fußballfeld an der Lehigh Universität gestartet. Er bestand u.a. aus 12 Wetterballons und einer Radiosonde und hatte keine Radarreflektoren. Dieser Flug war nicht erfolgreich und landete im Ozean in der Nähe von Sandy Hook.
Flug No 2 sollte am 18.4.1947 ebenfalls in Bethlehem gestartet werden. Aufgrund zu starken Windes und einer Fehlfunktion im Empfänger des Flugzeuges, das den Ballon verfolgen sollte, wurden die bereits aufgeblasenen Ballons abgetrennt und die Ausrüstung zurück zur Universität nach New York gebracht. Warum wurden die Ballons abgetrennt? Weil man noch keine Vorrichtung hatte, das Helium wieder "zurückfließen" zu lassen. Dies ist ein wichtiger Aspekt, der zu beachten ist. Aufgrund der widrigen Umstände entschloß man sich dann, weitere Testflüge in Neu-Mecixo durchzuführen.
Im Progress Report No 6 der New York University vom Juni 1947 wird unter "Punkt e. Apparatur und Ausrüstung" darauf hingewiesen.:
Die einzig substantielle Änderung bezüglich der Ausrüstung während des Berichtszeitraumes dieses Reports .. ist die Hinzufügung einer neuen Ballastvorrichtung bezüglich der Flüge, die in Alamogordo durchgeführt werden sollen...24Von Radarreflektoren ist hier nicht die Rede. Moore behauptet aber, daß er die Flüge 3 und 4 mit diesen Reflektoren habe ausstatten lassen. In einer Zusammenstellung der Flüge 1-6 im USAF-Bericht lesen wir aber bei Flug 3 und 4 unter dem Stichwort "Configuration" : "Genauso wie bei Flug No 2." 25
Flug 3 wurde - auch durch die Eintragung in Crady's bereits erwähntem "Tagebuch" bestätigt, am 29.5.1947. Crady vermerkt:
29. Mai, Donnerstag: Mears und Hackman gelang es, den Ballon heute gegen 13.00 Uhr, zusammen mit einem B17 Flugzeug, zwecks Verfolgung, aufsteigen zu lassen. 26Auch dieser Flug hatte keine Radarreflektoren, obwohl Moore das Gegenteil behauptet. Dies ist aber alleine schon aus dem Grunde nicht möglich, da er erst am 1. Juni wieder in Neu-Mexico eintraf.
Das auch Flug 4 keinerlei Reflektoren hatte, geht aus Crady's Eintragungen eindeutig hervor.
Flug 4 sollte ursprünglich bereits am Dienstag, den 3.6.1947 gestartet werden. Crady macht folgenden Eintrag:
3. Juni, Dienstag: Um 2.30 Uhr morgens aufgestanden, um Ballonflug vorzubereiten, aber aufgegeben, weil der Himmel bewölkt war...26
Ein erneuter Versuch erfolgte dann am folgenden 4. Juni. Auch diesmal klappte es nicht. Crady schreibt:
4. Juni. Mittwoch: Auf zum Tulorosa Testgelände und feuerte Ladungen zwischen 0.00 Uhr und 6.00 Uhr am Morgen ab. Wiederum keine Ballonflüge aufgrund von Bewölkung. Flog (stattdessen) regulären sono buoy mit Hilfe der Balloncluster und hatte Glück mit dem Empfang am Boden, aber schlechten Empfang im Flugzeug.26Dies, lieber Leser ist der entscheidende Satz, der eindeutig beweist, daß Flug No 4 überhaupt nicht an diesem Tag gestartet worden ist.
Die ganze Situation hat sich also wie folgt zugetragen: Crady traf die Vorbereitungen, um den Flug zu starten. Dies bedeutete, daß der die Ballons mit Helium auffüllen mußte. Wie bereits erwähnt, hatte man aber noch kein Verfahren entwickelt, um das Helium wieder in die Kanister zurückzuführen, also den Flug ganz abzubrechen. Normalerweise wurden dann die Ballons einfach gekappt, flogen davon, und die Ausrüstung blieb am Boden zurück. Crady hatte sich aber dazu entschlossen, die ganze Angelegenheit nun doch nicht nutzlos verstreichen zu lassen, und statt der "Mogul-Ausrüstung" einen einfachen "sono- buoy" zu plazieren, um die Radioübertragungsmöglichkeiten bezüglich der ja auch zu diesem Zeitpunkt laufenden Raketentests, bei denen Crady auch involviert war, zu überprüfen. Er hält ausdrücklich in seinen Eintragungen fest, daß die Ergebnisse am Boden ganz in Ordnung waren, im Flugzeug dageben mangelhaft.
Es gab also an diesem Tag keinen Mogul-Ballonzug der geflogen ist.. Es gab also auch keine Radarreflektoren. Ohne diese Reflektoren waren aber auch keinerlei metallischen Trümmerteile da, die hätten abstürzen können. Damit ist der Beweis erbracht, daß das, was auf den Fotos in Roswell gezeigt wurde (die berühmten Bilder, wo Ramey und Marcel auf die Trümmerteile des Wetterballons zeigen) eine Vertuschung war. Die Mogul-Erklärung fällt genauso wie ein Kartenhaus in sich zusammen, wie Rameys Erklärung, es habe sich um einen Wetterballon gehandelt.Und damit auch Uli Thiemes ganze Dokumentation. Wie schreibt er doch in seinem Schlußfazit:
Ein geheimer MOGUL-Ballonzug stürzt in der Einöde von New Mexico ab. Ein Rancher, der von Bekannten dazu animiert wird, daß er vielleicht eine "Fliegende Scheibe gefunden hätte, meldet den Fund dem Sheriff von Roswell. Noch bevor klar ist, um welche Trümmer es sich handelt, ruft ein übereifriger Pressesprecher voreilig die Medien an und meldet eine Sensation, die keine ist.
Wer trotzdem weiterhin daran glauben will, daß im Sommer 1947 zwischen Corona und Roswell ein außerirdisches Raumschiff samt Aliens abgestürzt ist, der kann dies natürlich gerne tun. Aber muß sich dessen bewußt werden, daß dieser Glaube mit der Realität nichts zu tun hat.
Auch der Autor fand es schade, daß seine Begeisterung für den Roswell- Ziwschenfall verlorenging.je mehr er die Quellen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfte. Doch wie sagte Kent Jeffrey richtig: "Die Wahrheit muß einfach gesagt werden. Dies nicht zu tun, wäre nicht offen, sondern unehrlich.27Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzfügen. Vielleicht findet Uli Thieme jetzt seine Begeisterung für den Roswell-Zwischenfall wieder. Für mich waren die Recherchen zu diesem Beitrag auf jeden Fall sehr aufschlußreich und lehrreich. Hat sich doch wieder einmal gezeigt, daß man sich nicht einfach auf das verlassen kann und soll, was so behauptet wird.
Reinhard Nühlen
Quellennachweise:
1 50 Jahre Roswell .Ein Mythos stürzt ab. Uli Thieme. Seite 7,8.
2 ebenda S. 8.
3 ebenda Seite 11.
4 ebenda Seite 11
5 ebenda Seite 92, 93
6 The Truth about the UFO Crash at Roswell. Randle/Schmitt 1994. Seite 78.
7 50 Jahre Roswell. Ein Mythos stürzt ab. Uli Thieme. Seite 93.
8 The Truth about the UFO Crash at Roswell. Randle/Schmitt 1994. Seite 79-80
9 50 Jahre Roswell. Ein Mythos stürzt ab. Uli Thieme. Seite 93
10 The Truth about the UFO Crash at Roswell. Randle/Schmitt 1994. Seite 80
11 50 Jahre Roswell. Ein Mythos stürzt ab. Uli Thieme. Seite 93
12 The Truth about the UFO Crash at Roswell. Randle/Schmitt 1994. Seite 79-84
13 50 Jahre Roswell. Ein Mythos stürzt ab. Uli Thieme. Seite 100
14 Abendausgabe des Roswell Daily Record vom 8. Juli 1947.
15 50 Jahre Roswell. Ein Mythos stürzt ab. Uli Thieme. Seite 11, 100, 101.
16 ebenda, Seite 79
17 Report of Air Force Research regarding The "Roswell Incident" July 1994, Seite 13,15,16,18 und GAO Report, 1995 Seite 14,15,18
18 50 Jahre Roswell. Ein Mythos stürzt ab. Uli Thieme. Seite 62
19 ebenda.S.79,80,81
20 Schreiben des GAO vom 28.7.1995 an den Kongressabgeordneten Steven H. Schiff. Seite 7,8.
21 UFO Crash at Roswell. Randle/Schmitt 1991. Seite 109 - 112.
22 50 Jahre Roswell. Ein Mythos stürzt ab. Uli Thieme. Seite28.
23 Internet-Message von Kevin Randle an den Autor vom 4.3.1998.
24 Progress Report No 6 der Universität New York, Juni 1947. The Roswell Report.Fact versus Fiction in the New Mexico Desert. Headquarter USAF 1995.
25 The Roswell Report.Fact versus Fiction in the New Mexico Desert. Headquarter USAF 1995. Section 32 : Synopsis of Ballon Reports Findings
26 The Roswell Report.Fact versus Fiction in the New Mexico Desert. Headquarter USAF 1995. Section 17 "Journal
Transcriptions Albert P. Crary. Seite 10.
27 50 Jahre Roswell .Ein Mythos stürzt ab.
Uli Thieme. Seite 156.