Aldaris schrieb am 09.07.2013:Statt Blut fließt dann Elektrizität durch die kybernetischen Körper, bis sich die Transformation vom organischen zum technischen Lebewesen endgültig vollzogen hat. Das Aussehen solcher Lebensformen dürfte entsprechend bizarr wirken.
So kann man argumentieren, aber ich denke, das greift viel zu kurz.
Denn es gibt immer, neben der technischen Komponente, eine ethische, meiner Meinung nach.
Natürlich kann ich mir vorstellen, dass man, mit fortschreitender Technik, sein Aussehen verändern wird... das passiert bei uns Menschen ja schon heute, allerdings sind das eher dann Body-Modifikationen... die werden heute schon durchgeführt, allerdings weniger mit Technik sondern durch einfache chirurgische Eingriffe.
Aber dass die ersten Cyber-Implantate im größeren Umfang kommen werden, da bin ich mir fast sicher.
Dennoch... keine intelligente Rasse auf der Welt wird sich bis zur Unkenntlichkeit von seinem gewohnten Äußeren entfernen wollen... es spielen eben immer auch ethische Gründe eine Rolle, oder das Selbstverständnis dessen, was uns Menschen als Spezies, insbesondere in der äußeren Gestaltung, ausmacht.
Wenn nun denn das Thema ein Aussehen möglicher Außerirdischer ist, dann denke ich mir, dass sie sich zwar evolutionär weiterentwickeln und dementsprechend verändern, künstlich herbeigeführte Veränderungen sich jedoch immer im Rahmen halten werden (vielleicht von einigen extremen Ausnahmen abgesehen, die sich vollends verändern wollen, das gibt es ja immer).
Aber die Masse der hochintelligenten Spezies wird sich nur geringfügig freiwillig verändern, gerade eben so, dass es Vorteile bringt.
So sehe ich das jedenfalls.
Was einen möglichen Kontakt angeht, der ja kommen kann, warum nicht? Möglich ist das, dabei natürlich sehr, sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich, aber möglich schon.
Dann treffen eben 1.000.000 Millionen Zufälle aufeinander, damit ein Kontakt entsteht... who cares? Im Lotto gewinnen ist auch fast unmöglich, bei 1:140 Millionen (also 6er mit Zusatzzahl), und doch passiert es.
Also... ich fand ein erschreckend realistisches Szenario war das, was der Film "District Nr.9" aufgezeigt hat.
Uhhh... so kann ich es mir echt vorstellen... vor allem dann, wenn Aliens hier notlanden müssen, und so fremdartig und bedrohlich wirken, dass niemand hier auf der Erde wirklich mit ihnen was zu tun haben will... ich meine, wir bekriegen uns ja hier schon seit Jahrzehnten UNTEREINANDER wegen so Sachen wie:
"Ich bin katholisch"
"Ich evangelisch"
...und auf die Fresse geht's... wie jetzt gerade wieder im neu aufflammenden Nordirlandkonflikt.
Oder...
"Muslimbrüder vs. Armee vs. liberal eingestellte Bevölkerung" in Ägypten...
Oder...
"Ich schwarz"
"Ich weiß"
...was immer noch für Zündstoff sorgt.
Oder...
"Ich homosexuell"
"Ich nicht"
....und wieder geht's los... da gibt es noch genügend Brandherde auf der Welt, wo homophobe Menschen unbedingt ihre Sicht der Dinge durchsetzen wollen.
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Und da kann man sich ja vorstellen, was einer außerirdischen fremdartig aussehenden Rasse hier auf dem Planeten Erde blühen würde, wenn die wie in District Nr.9 Hilfe ersuchen und die Menschen hier irgendwann entscheiden, wir wollen die nicht in unseren Städten haben... und die dann schön in solche modernen Reservate stopfen, wo sie dann in Ghettos ihr Dasein fristen müssen.
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Ich finde District Nr.9 zeigt überdeutlich, dass wir uns zwar einen Kontakt wirklich nicht richtig vorstellen können, oder wie Aliens letztendlich aussehen, empfinden, welche Lebensphilosophie sie verfolgen und Tausend Sachen mehr, die wir einfach nicht wissen können und bei denen wir es auch vergessen können, von uns auf sie zu schließen.
Wir können aber sehr wohl UNSERE Reaktionen auf fremdartige Organismen, die uns technisch gleichgestellt oder in diesem Bezug viel höher entwickelt sind las wir, vorstellen... und zwar sehr gut.
Irgendwann würden wir sie als Konkurrenz ansehen... wenn nicht gar sofort... und in dem Beispiel von District Nr.9 sieht man sehr schön, dass es hier wieder mal nur um die Interessendurchsetzung der Menschen geht und das "Leben" der Aliens eigentlich von Beginn an eine untergeordnete Rolle spielt.
Ich hoffe mal, dass es nicht so "schwarz" und "negativ" in uns abgeht, wenn es mal zu einem Kontakt kommen wird, aber die Chancen, dass wir uns wirklich fair verhalten, die ganze Zeit über, halte ich auch nicht für so übermäßig groß.
Es werden wahrscheinlich wieder mal 1.000 verschiedene Meinungen und Entscheidungen geben, wie man mit der "Neuen Art" aus dem Weltraum umzugehen hat... vielleicht wird es sich in der Waage halten.
Auf jeden Fall kann man einer raumfahrenden Rasse, die auf uns stößt, nur wünschen, dass sie nicht nur friedliche Philosophen sind... ich finde es durchausch möglich, dass sie den Wunsch nach dem Gebrauch von Waffen über die Jahrtausende ihrer Entwicklung völlig ad acta geleget haben, weil sie durch den überlegenen Gebrauch ihrer Technologie jeder feindlichen Auseinandersetzung aus dem Wege gehen können...
Jedoch mit der Verstohlenheit und der Raffiniertheit der Menschen zu rechnen... das wird schwierig... wir kriegen jede Nuss geknackt... und wenn wir im Geheimen manipulieren und morden lassen, ohne dass es auf uns zurück geführt werden kann... wir finden immer einen Weg, unsere Interessen durchzusetzen.
Also.. ich hoffe, dass, wenn wir uns zum ersten Mal der raumfahrenden Rasse, die aus einem unerhörten Zufall auf uns trifft, die Hand reichen zum ersten Kontakt, diese Aliens im Hintergrund sich darauf vorbereiten können, uns außer einem schönen guten Tag auch in den Arsch treten zu können, falls wir wieder mal nur alles, was lebt, auszubeuten bzw. in unserem Sinne zu manipulieren versuchen.
Ideal wäre da eine Mischung von der Kriegsfertigkeit der Klingonen und der friedensbejahenden Förderation unter Kirk & Co. ;-)
Eine solche Rasse würden wir auch ernst nehmen... ansonsten machen wir sie platt.