Unsichtbarkeit
01.08.2003 um 14:12
@ osiris
hier ist was dazu aus einem Buch von mir:
Element 115 wäre ein extrem schweres Transuran, und normalerweise sind diese Elemente am oberen Ende der bekannten Massen im chemischen Periodensystem instabil, also radioaktiv, und zerfallen unter Abgabe von Strahlung. Allerdings wurde bereits 1969 von dem berühmten amerikanischen Physiker Professor Glenn Seaborg theoretisiert, es könne im Bereich ab dem Element 114 wieder eine „stabile Insel in einem Meer der Instabilität" existieren. Demnach liegt das zunächst so utopisch wirkende superschwere Element 115 durchaus im Bereich des Möglichen. Da es im chemischen Ordnungssystem direkt unterhalb von Wismut (Bismut, Bi) angesiedelt ist, erhielt es auch den Namen Eka-Bismut. (...) Der Astronom D. Sten Odenwald glaubt, die Herstellung dieses Elements dürfte innerhalb der nächsten Jahre gelingen.
Auf S-4 (da wo Bob gearbeitet hat) sollen allerdings bereits 450 Kg davon existieren, das Lazar als eine orangefarbene, weiche und ultraschwere Substanz beschreibt. "Die 223 g im Reaktor reichen, um das Schiff rund zwanzig bei dreißig Jahre lang zu betreiben", erklärte Lazar (Bob) einmal.
Wenn man den Ausführungen von Lazar folgt, dann basiert die Funktion de Raumschiffs auf einigen schwer nachvollziehbaren physikalischen Prinzipien: Das exotische Element 115 befindet sich im Inneren des Reaktors, einer Halbkugel auf einer knapp einen halben Meter messenden Metallplatte am unteren Ende der zentralen Säule. Im Inneren diese Kugel wird „115“ mit Protonen beschossen und wandelt sich auf diese Weise in das noch schwere 116 um. Dabei entsteht auch Antimaterie, die innerhalb des Reaktors mit normaler Materie zusammentrifft und dabei ungeheuere Energien freisetzt. Was dann geschieht, weiß Lazar nicht. Über einen offenbar beinahe absolut verlustfrei arbeitenden Energieumwandler muss seinen Erkenntnissen zufolge die innerhalb der Reaktorkugel entstehende Hitze in geradezu perfekter Weise in elektrische Energie umgewandet werden und wiederum durch die Anwesenheit von 115 eine Gravitationswelle liefern. Nicht selten heißt es, dass Lazar einen Antischwerkraftantrieb beschreibt. Doch spricht er in Wirklichkeit nur immer von Antimaterie und Schwerkraft. Das Raumfahrzeug würde eine um hundertachtzig Grad längsverschobene (gegenphasige) Gravitationswelle erzeugen, wodurch die Wirkung der umgebenden Schwerkraft aufgehoben würde. „Das Raumschiff erzeugt sein eigenes Schwerefeld“, so schildert Lazar den Effekt, den er erstmals erlebte, als sein Kollege Berry den Reaktor einschaltete. Das Feld umgab die Reaktorkugel, und Berry forderte Lazar auf: “Fühl einfach einmal hin!“. Und das tat er dann auch: „Das fühlte sich so an, als wenn zwei gleiche Manetpole zusammenführt, nur dass man es hier mit der bloßen Hand spürt. Und das zu tun, war einfach faszinierend, eine unmögliche Sache, außer bei einer riesigen Masse – aber hier ...! Und doch gab es dieses Abstoßungsfeld. In der Tat, wir machten uns sogar kurz einen Ulk damit und warfen Golfbälle drauf, die zurückprallten!“
Die entstandene Gravitationswelle wird laut Lazar über die zentrale Säule, den Wellenleiter, zunächst in den oberen Teil des Raumschiffs geleitet, um dann von dort seitlich wieder nach unten zu drei Verstärkern geleitet zu werden, deren Funktionsweise offenbar in unergründeter Finsternis liegt. Jedenfalls sind sie es, die jene Basiswelle in ungeheurer Weise verstärken und das Raumschiff zum Schweben bringen. Im einfachen Betrieb würde das vom S-4-Personal doch schon weitgehend identifizierte „unidentifizierte Fugobjekt“, das demnach also mehr ein „IFO“ als ein „UFO“ ist, mehr oder minder auf den Gravitationswellen eines Planeten wie der Erde schweben – Lazar nennt diesen Zustand den „Omega-Modus“ und vergleicht die Situation mit einem Korken, der auf Wasserwellen dahintreibt. Erst der „Delta-Modus“ allerdings versetzt das Schiff in einen Zustand, der die Überwindung der gigantischen interstellaren Distanzen auf elegante Weise zu lösen scheint. Für die meisten Physiker dürfte das dahinterstehende Prinzip wohl kaum mehr denkbar erscheinen, und Lazar selbst ist sich dessen bewusst, wenn er sagt, dass die Erklärung „weit hergeholt klingt“. Eine durchaus hintersinnige Bemerkung, denn die Verstärker nehmen das Reiseziel des Raumschiffs in ihren Brennpunkt und richten einen „Gravitationsstrahl“ darauf. Sie verändern das Raum-Zeit-Gefüge. Die Manipulation zieht den angepeilten Punkt dicht zum Raumschiff. Durch den Einfluss des Antriebs spannt sich das normale Gefüge nämlich wie ein Gummi, der zum Schiff gezogen und dort festgemacht wird. Wird aber der Generator abgeschaltet, schnellt die Raumzeit genau wie der Gummi in die ursprüngliche Position zurück, samt Raumschiff. Laut Lazar erklären die raumzeitlichen Verzerrungen in der Nähe des Raumschiffs auch, warum es seine Form zu verändern scheint oder aus bestimmten Blickwinkeln sogar unsichtbar wird und am Himmel offenbar unkontrolliert herumspringt: „Das ist einfach die Beugung des Lichts im Schwerefeld“.
aus Andreas von Rétyi: Geheimbasis Area 51 Die Rätsel von Dreamland