@chenDu hast vollkommen recht, dass ueber dieses Thema enorm viel Stuss geschrieben, geglaubt und in leicht abgeaenderter Form weitererzaehlt wird. Ich will hier nicht den falschein Eindruck eines Astrophysikers erwecken, den das bin ich beileibe nicht. Aber ich beschaeftige mich hobbymaessig intensiv mit dem Thema und habe eben viel gelesen und es gibt noch viel viel mehr zu lesen und zu lernen. Und deshalb hab ich einfach etwas Muehe mit was da zum Tiel geschireben wird. Klar, wenn man sich nicht damit beschaeftigt und die wichtigen Fragen nicht stellt, dann kommt eben dieser Stuss raus. Und dann noch mit einer Portion Amerika-Hass ist die Verschwoerungstheorie perfekt.
Warum sich in Doppelsternsystemen keine Planeten bilden koennen liegt warscheinlich daran, dass Koerper, die dazwischen rumfliegen kaum eine stabile Bahn erhalten. Da zieht der eine Stern, dann der andere, und da kann sich ja nie in Ruhe ein Planet bilden. Ich muss aber ehrlicherweise gestehen, dass ich das nicht genau weiss, warum dies wirklich so ist.
Aber eine stabile Bahn ist notwendig, das sich das intelligente Leben entwickeln kann. Sie darf nicht zuweit weg sein vom Stern und nicht zu nah - so dass man etwa eine Temperatur von +150 bis -50 Grad Celsius erhaelt. Die Zone in der ein Planet Leben etwickeln kann nennt sich "Biozone" und das ist wo in unserem Sonnensystem sich die Erde befindet. Venus und Mars befinden sich knapp ausser, bzw. innerhalb unserer Biozone. Wenn sich aber ein Planet auf einer stark elyptischen Bahn befindet (wie zum beispiel ein Komet), dann befindet sich der fuer einige 100 Jahre in der Eiszeit und saust dann in sehr kurzer Zeit um den Stern herum (2. Kepler-Gesetz). Das heisst er ist nur sehr kurz in der Biozone. Die Erde hat aber seit ihrer Entstehung 600 Millionen Jahre gebraucht bis Leben nur auftauchte. Vielleicht stimmt es ja, dass sich auf so einem Plaeneten Leben etwickeln kann, bestimmt aber kein Intelligentes.
Das Problem mit den Wurmloechern ist, dass sie instabil sind und man mit Lichtgeschwindigkeit hinein fliegen muesste. Ein weiteres Problem ist, um den Raum ueberhaupt soweit verzerren zu koennen benoetigt man unglaubliche Masse. Aber wegen der Massetraegheit kann die Lichtgeschwindigkeit gar nicht erst erreicht werden. Des weiteren braeuchte man eine unvorstellbare Menge an Energie um das Raumschiff ueberhaupt soweit beschleunigen zu koennen. Ein Vergleich: um nur 1% Lichtgeschwindigkeit zu erreichen braucht man 1.2 Millionen Kilowatt pro Schiffskilo. Um 99.9999% Lichtgeschwindigkeit zu erreichen braucht man 17600 Milliarden KW pro Schiffskilo. Die relativistische Zeitersparnis schlaegt aber erst sehr spaet wirklich zu buche.
Die Quellen: Ein Buch, das ich eben am lesen bin heisst "Sind wir allein? - SETI und das Leben im All" von Sebastian von Hoerner ISBN 3-406-49431-5 EUR 12.90. SETI steht fuer "Search for ExtraTerrestrial Intelligence" und das Buch erklaert wie unser Leben entstanden ist (soweit man das weiss), welche Voraussetzungen ein Planet mitbringen muss, damit sich Leben entwickeln kann und wie man heute nach Signalen von Ausserirdischen sucht.
Ein weiteres gutes Buch ist der "dtv-Atlas Astronomie" ISBN 3-423-03006-2. Hier wird die Anzahl der Doppelsternsysteme mit 60-85% angegeben, aber in the end spielt das ja nicht so ein grosse Rolle - es ist immernoch die Mehrheit.
Weiter immer wieder sehr interessant und klar verstaendlich sind die Ausfuehrungen von Prof. Dr. Harald Lesch (theoretischer Astrophysiker), der im Bayerischen Fernsehen in der Sendung "Alpha Centauri" in jeweils 15 Minuten eine Frage zur Astronomie oder Astrophysik erklaert. Dabei kommt auch immer wieder das Thema Ausserirdische vor, ebenso wie Mondlandung, Von wo kommt unser Gold, Was nuetzt uns der Jupiter etc. Das schoene an den Sendungen ist, dass man sie sich uebers Internet anschauen kann. Hier der Link zum Archiv:
http://www.br-online.de/alpha/centauri/archiv.shtmlGruss
Purzel