@nurdasein also in meiner nachbarschaft gibt's so 'ne situation weil:
die alte dame ist in hohem alter gestorben. beide kinder haben schon lange, lange, lange eigene häuser für sich und ihre familie und können sich jetzt nicht einigen was mit dem haus passieren soll.
keine der beiden erbinnen kann die andere auszahlen so dass eine allein entscheiden könnte.
in der zwischenzeit vermieten wär unklug - dann lässt sich das haus letztendlich deutlich schlechter verkaufen. dass vorerst weiter zumindest minimal beheizt werden muss ("überschlagen") damit nichts kaputt geht und deshalb auch der strom weiterlaufen muss vereinfacht das problem nicht gerade, sonstige betriebskosten laufen ebenfalls weiter (versicherungen, grundsteuer usw.).
worst case in solchen situationen:
die ersten selbsternannten "geisterjäger", "urbexer" oder einfach nur vandalen schmeissen irgendein fenster kaputt um reinzukommen - dann ist bei den aktuellen temperaturen vorprogrammiert dass rohre einfrieren und das ganze so kaputt geht, dass die sanierung so irre teuer wird, dass abreissen billiger kommt - obwohl das haus bisher eigentlich recht gut in schuss war und die üblichen schönheitsreparaturen gereicht hätten. sowas kann innerhalb relativ kurzer zeit von einem realen wert von ein paar hunderttausend euro auf null sacken. am schluss muss man dann froh sein wenn man's überhaupt los wird und nicht noch bereinigen muss, sprich abreissen und räumen muss.
weiteres häufiges thema: der unbezahlbare denkmalschutz.
ich hab selbst mit mehreren denkmalgeschützten häusern zu tun und weiss wie bescheuert das manchmal ist - die auflagen sind völlig daneben, sündhaft teuer und man kriegt ein paar pfennige vor die füsse geschmissen als zuschuss, und das auch nur wenn man verdammt viel glück hat.
wenn man sehenden auges ein denkmalgeschütztes gebäude kauft mag das ok sein, dann weiss man worauf man sich eingelassen hat und ist selbst schuld. wenn man aber was geerbt hat das von heute auf morgen unter denkmalschutz gestellt wird und man hatte vorher schon eigentlich kein geld das herzurichten und soll jetzt das 10fache oder gar 50fache für die sanierungsmaßnahmen bezahlen, dann hat man einfach keinen bock überhaupt was zu machen. das kriegt man dann nämlich auch durch vermietung nicht mehr rein.
es gibt immobilien die kann man sich aufgrund des denkmalschutzes nur leisten, wenn man milliardär ist und sehr, sehr, sehr viel liebe für sowas hat und bereit ist dann millionen reinzustecken ohne mehr rauszukriegen als sowas wie "innere befriedigung"...
ob das der sache dienlich ist, wenn der denkmalschutz letztendlich verhindert, dass sachen in schuss und somit benutz- bzw. bewohnbar gehalten werden? eher nicht wenn ihr mich fragt. und ich hab selbst schon fürs landesdenkmalamt gearbeitet. es hat seine gründe dass ich's nicht mehr tu.
randthema, aber garnicht so selten:
völlige überforderung. da hat man ein häuschen. man hätte auch eigentlich das geld. aber man schafft das einfach nicht sich um alles zu kümmern. ist ja auch viel. und immer ist irgendwas. das dach ist an 5 stellen undicht, das zweite klo ist seit jahren verstopft, in der küche gibt's kein warmwasser mehr weil der boiler schon ewig nicht entkalkt wurde.... hilfeeeeeeeee...
es gibt so leute die dann hilfe brauchen. aber dazu müssten sie ja erstmal was sagen. das ist wie bei messis, solange es niemand merkt dass da was schiefläuft und so lange die das verheimlichen geht da garnichts...
und es gibt noch weit mehr varianten die mir jetzt nicht spontan einfallen...