Das wars dann wohl mit der Erkundung des Silwinger Tunnels, schade eigentlich. Trotzdem gut zu wissen, dann kann ich mir die geplante Tour dorthin wohl schenken :-/
Es gibt aber noch einen weiteren unheimlichen Tunnel, in der Nähe von Trier. Der Vortrieb des 827 Meter langen 'Mesenicher Tunnel' war von Anfang an von Pannen überschattet. Ursprünglich sollte dieser gerade verlaufen, damit man die Öffnungen am Horizont sehen konnte. Der Bautrupp auf der Gegenseite hatte sich jedoch verrechnet, demzufolge musste im hinteren Drittel eine Kurve eingebaut werden. Ferner sorgte die Beschaffenheit des Berges für massive Probleme beim Vortrieb. Riesige Gesteinsbrocken mussten gesprengt werden, um eine Führung zu bekommen, freiwerdendes Wasser musste stillgelegt bezw. umgeleitet werden. Dabei kam es auch vermehrt zu Unfällen, die genaue Anzahl der Todesopfer ist leider nicht bekannt.
Der Tunnel liegt an der stillgelegten Strecke Trier - Bitburg (Sauertalbahn), vor 20 Jahren fuhr hier der letzte Zug. Einige Zeitzeugen berichten, dass bei Tunneldurchfahrten noch die Schreie und das Jammern der Bergarbeiter zu hören war. Das war natürlich eine akustische Täuschung, in engen Kurven erzeugen die Spurkränze von Schienenfahrzeugen wegen des Schlups ein metallisches Kreischen, welches von den Tunnelwänden noch vielfach verstärkt wird. Mit etwas Phantasie kann sowas auch für Schreie gehalten werden, ich selbst hatte bei meiner Begehung nichts dergleichen gehört. Leider hatte ich damals keine Kamera dabei, hier mal ein Bildlink:
http://www.darkplaces.org/Deutschland/Divers/Tunnel_Liersberg-Mesenich/index.htmlWeiß jemand ob der Tunnel noch zugänglich ist? Mein letzter Besuch liegt schon einige Jahre zurück, die Mauer an den Portalen war damals nicht sonderlich hoch.
Von der Mesenicher Seite aus befindet sich direkt hinter dem Portal eine Sprengkammer, um anrückenden Gegnern die Tunneldurchfahrt unmöglich zu machen. Gezündet wurde jedoch nie etwas - die Amis nahmen bei ihrem Vormarsch auf Trier einen anderen Weg.
Etwa 300 Meter hinter dem Portal ist die Ostwand des Tunnels mit massiven Holzstützen gesichert, weil diese einzubrechen droht.
Ungefähr in der Mitte des Tunnels zweigt aus einer Nische heraus ein gemauertes Hohlgangsystem ab, die Gänge sind absolut trocken und ziemlich weitläufig. Erforscht habe ich diese nur teilweise, ein Grund dort nochmal hinzufahren ;-)