1977 nahm das Halbleiterwerk Böblingen-Hulb der IBM den Betrieb auf. Zu dessen Stromversorgung wurde eine zweikreisige 110 kV-Stichleitung von der 380 kV/110 kV-Hochspannungsleitung mit einem entsprechenden Umspannwerk gebaut. Lange dachte ich, dass dieses Umspannwerk auch zur Stromversorgung des Industriegebietes Böblingen-Hulb dient, doch nachdem diese Fabrik, die in den letzten Jahren zweimal den Besitzer wechselte 2012 abgerissen wurde, stellte ich fest, dass auch das Umspannwerk zum größten Teil verschwunden war. Einer der beiden 110 kV-Kreise wurde funktionslos und der andere wird heute mit 20 kV betrieben, wofür auf dem Areal des Restumspannwerks ein Übergang Freileitung zu Erdkabel realisiert wurde.

Bilder gibt es auf https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:B%C3%B6blingen-Hulb_substation zu sehen.

Hat eine Halbleiterfabrik wirklich einen Stromverbrauch, der den Bau einer zweikreisigen 110 kV-Leitung rechtfertigt? Wenn ja, was ist dieser Großverbraucher? Ein Teilchenbeschleuniger zum Dotieren?

Interessanterweise scheinen andere Halbleiterfabriken wie das Werk von Philipps in Hamburg keinen derartigen Stromanschluss zu besitzen.