Ford-Kanada

Der 65-jährige Literaturlehrer Dell Parsons blickt auf das Entscheidungsjahr seines Lebens zurück, als er 15 Jahre alt ist und seine Eltern einen Banküberfall verüben, damit sie die Schulden bei einer Viehdiebsbande bezahlen können, die der Vater (ehemaliger Bombenschütze im 2. Weltkrieg, wegen Schwarzhandel geschaßt und danach Gelegenheitsarbeiter in Great Falls, Montana) als Hehler engagiert hat. Die Eltern werden ausgeforscht, seine Zwillingsschwester geht nach Kalifornien und Dell wird zum Bruder einer Freundin seiner Mutter nach Kanada geschleust, der in einem kleinen Ort ein Hotel mit Gänsejagdmöglichkeiten führt. Dieser Arthur Remlinger hat aber auch eine dunkle Vergangenheit als Libertinärer. Er hat ein Gewerkschaftsgebäude gesprengt, bei dem ungewollt ein Gewerkschafter ums Leben kommt. Dell wird Zeuge, als zwei Männer aus Detroit, die Remlinger ausgeforscht haben, diesen stellen wollen und Remlinger beide erschießt. Der Junge hilft mit, die beiden im Frostboden zu begraben und wird von der Frau Remlingers an eine kanadische Highschool geführt. Dell wird Lehrer und heiratet.

Das Buch endet mit einer Reise zu Beginn seiner Pensionierung zu seiner krebskranken Schwester. Wie oft in diesem Roman ist er mit Desolation konfrontiert: die Krankheit der Schwester, den kleinen kanadischen Ort gibt es praktisch nicht mehr, Detroit ist eine verfallene Stadt. Dell reflektiert seine doch etwas moralinsauren Vorträge seinen Schülern gegenüber.

Grundsätzlich ist der Roman ok, die Thematik des Verfalls nicht uninteressant, aber aufgrund der vielen, oft langen Reflexionen Dells doch letztlich zäh zu lesen. Auch sind die Figuren sehr eindimensional charakterisiert, nicht alle Handlungen sind unbedingt logisch motiviert.