Emancipation

Regie: Antoine Fuqua
Land: USA
Premiere: Congressional Black Caucus Foundation (1. Oktober 2022)
Online: Apple-TV

So ganz weiß der Film nicht, was er sein soll: Hochglanz-Schwarz-Weiß-Tarkovsky oder Kriegsfilm. So ist er eben beides. Er zeichnet die Geschichte des malträtierten versklavten Afroamerikaners Gordon nach, der während des US-Bürgerkriegs durch die Sümpfe von Louisiana zur Unionsarmee fliehen konnte.

Leiden und Flucht (etwa zwei Drittel des Filmes) sollen in langen Schwarz-Weiß-Einstellungen die Leiden und Qualen darstellen, wobei das Problem die Hochglanzästhetik ist (Fuqua kommt aus der Werbefilmbranche), die einen eher die Grafikabteilung des Studios und die schauspielerischen Leistungen bewundern lässt, wenn einen nicht der pathetische Soundtrack nicht zu sehr auf die Nerven geht. Die Kriegsszenen sind klassisch US-Filmkunst und ebenso auf Hochglanz getrimmt, am Ende gibt es die Karthasis: das Rachegefühl wird durch einen Kopfschuss befriedigt, und die Verkündung der Sklavenbefreiung durch die Unionsarmee lässt Endorphine ausschütten. Abspann. Schluss.

Es bleibt der Nachgeschmack, dass nicht das Thema, sondern der "perfekte" Hochglanz-Film das Ziel gewesen sein könnte.