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Gabi Kreslehner - Charlottes Traum
28.10.2022 um 10:17Original anzeigen (0,2 MB)
Dieses mehrfach ausgezeichnete Jugendbuch der österreichischen Schriftstellerin Gabi Kreslehner hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Handlung und soziales Umfeld ist doch sehr klischeehaft und nicht für viele Jugendliche repräsentativ, die zerrissene Innenwelt eines 15-jährigen Scheidungskinds wird sprachlich jedoch durchaus überzeugend wiedergegeben.
Die Handlung lässt sich schnell zusammenfassen: Die an den Turbulenzen einer Scheidung mit mehrfachem Wohnungswechsel leidende Charlotte findet in einem halbitalienischen neuen Mitschüler ihren Latin Lover und flieht in den Sommerferien ohne Wissen ihrer Mutter zu ihm nach Italien. Der Roman bricht in Venedig ab, wo er sie abholt, mit dem Ziel, nach Süditalien weiterzureisen.
Das soziale Umfeld: Charlotte wächst mit ihren beiden Brüdern in einem großen Haus auf. Nach der Scheidung leben sie zunächst in einer Reihenhauswohnung bei den Großeltern, dann in einem riesigen Haus mit Pool beim neuen Freund der Mutter, und als die Mutter noch Abstand braucht, mietet sie eine große Wohnung mit eigenem Zimmer für jedes der drei Kinder. Dies ist nicht unbedingt ein durchschnittlicher österreichischer Lebensstandard. Die Reihenhauswohnung der Großeltern wird als "beengt" beschrieben, den Kindern wird als Ersatzzuwendung sehr viel Geld zugesteckt, wovon sich Charlotte zum Beispiel problemlos die Reise nach Italien leisten kann.
Die Innenwelt Charlottes, ihre Ängste, ihr Ärger werden auf jeden Fall sehr authentisch aus ihrer Sicht präsentiert, aber was ist mit einer Leserschaft, die in viel engeren Verhältnissen lebt? Mich hat beim Lesen der Eindruck nicht verlassen, dass es sich um Probleme reicher Kids handelt.
Dieses mehrfach ausgezeichnete Jugendbuch der österreichischen Schriftstellerin Gabi Kreslehner hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Handlung und soziales Umfeld ist doch sehr klischeehaft und nicht für viele Jugendliche repräsentativ, die zerrissene Innenwelt eines 15-jährigen Scheidungskinds wird sprachlich jedoch durchaus überzeugend wiedergegeben.
Die Handlung lässt sich schnell zusammenfassen: Die an den Turbulenzen einer Scheidung mit mehrfachem Wohnungswechsel leidende Charlotte findet in einem halbitalienischen neuen Mitschüler ihren Latin Lover und flieht in den Sommerferien ohne Wissen ihrer Mutter zu ihm nach Italien. Der Roman bricht in Venedig ab, wo er sie abholt, mit dem Ziel, nach Süditalien weiterzureisen.
Das soziale Umfeld: Charlotte wächst mit ihren beiden Brüdern in einem großen Haus auf. Nach der Scheidung leben sie zunächst in einer Reihenhauswohnung bei den Großeltern, dann in einem riesigen Haus mit Pool beim neuen Freund der Mutter, und als die Mutter noch Abstand braucht, mietet sie eine große Wohnung mit eigenem Zimmer für jedes der drei Kinder. Dies ist nicht unbedingt ein durchschnittlicher österreichischer Lebensstandard. Die Reihenhauswohnung der Großeltern wird als "beengt" beschrieben, den Kindern wird als Ersatzzuwendung sehr viel Geld zugesteckt, wovon sich Charlotte zum Beispiel problemlos die Reise nach Italien leisten kann.
Die Innenwelt Charlottes, ihre Ängste, ihr Ärger werden auf jeden Fall sehr authentisch aus ihrer Sicht präsentiert, aber was ist mit einer Leserschaft, die in viel engeren Verhältnissen lebt? Mich hat beim Lesen der Eindruck nicht verlassen, dass es sich um Probleme reicher Kids handelt.