Hexen

Dieser Kinderkrimi hat zwei Seiten. Einerseits ist die Dorfgeschichte bei Franziskas Großmutter in dem fiktiven Dorf Billershausen ein realistischer Fall: Der Dorfwirt möchte ein Grundstück einer alten Frau im Wald mit einer Heilquelle abkaufen, die aber nicht verkaufen will, weil es ihr Elterngrundstück ist und vor 50 Jahren ihre beiden jüngeren Geschwister in der Quelle ertrunken sind, da sie als Elfjährige nicht auf sie aufgepasst hat, wie sie sollte. Es werden Gerüchte gestreut, dass sie eine Hexe ist, Katzen verschwinden und werden in einem Schuppen der alten Frau gefunden.

Der Text ist spannend, nur das Ende ist skurril. Dass diejenige, welche die Katzen entführt hat, die Tochter des Wirts ist, erkennen die Detektivinnen an einer auf ihrem Oberarm tätowierten Rose. Warum? Bei einem Gläserrückenspiel wird auf die Frage, wer die Katzen entführe, die Antwort "ROSE" gegeben. Das ist schon sehr schwache Komposition in einer Serie, die bislang auf logische Kausalketten Wert gelegt hat.

Dabei wären die Bezüge zum Märchen Hänsel und Gretel ausreichend gewesen, um ein wenig Unheimliches in den Text zu bringen. Der Wald, in dem das Grundstück sich befindet, heißt auch Märchenwald, und laut Legende sollen Hänsel und Gretel dort ihren Tod gefunden haben (Verortung nach Hessen?). Auch in der Geschichte verschwinden zwei kleine Geschwister, die letztlich nur wegen eines Unfugs davongelaufen sind.