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Auch Karl Olsberg ist ein Pseudonym, diesmal für den deutschen Unternehmensberater Karl-Ludwig Max Hans Freiherr von Wendt. Minecraft scheint also auch bei Erwachsenen beliebt zu sein.

Anders als Erik Gunnar Taylor wird traditionell erzählt, wenn auch im Präsens, eigentlich ungewöhnlich für fiktive Literatur. Auch sind Figuren wie Setting um einiges komplexer ausgearbeitet, das Simulacron-Motiv viel stärker präsent.

Hauptfiguren sind zwei Kinder, Primo (Sohn vom Dorfschmied) und Kolle (Sohn des Dorfbibliothekars). Die Entwicklungsstufe ist Eisenzeit, jedoch ohne Lohnarbeit. Waffen sind unbekannt. Alle arbeiten in Familienbetrieben (auch die Bauern) und Dorfangelegenheiten werden bei Männerversammlungen in der Kirche per Abstimmung abgehandelt.

Nächtens wird das Dorf von Nachtwandlern (= Zombies oder Monster) bedroht, sie getrauen sich jedoch nicht ins Dorf. Bei Sonnenlichtkontakt zerplatzen sie.

Ideologisch hat das Dorf der Priester Magolus in der Hand, der in der Kirche die Zehn Gebote und das zehnseitige Heilige Buch von Notch (der Programmierer von Minecraft) aufbewahrt.

Die Zehn Gebote:
1. Ich bin Notch, dein Herr. Du sollst außer mir keine anderen Programmierer anbeten.
2. Du sollst nicht behaupten, dass es Herobrine gibt.
3. Du sollst zum Gottesdienst in die Kirche gehen.
4. Du sollst tun, was der Priester dir gebietet.
5. Du sollst stets freundlich zu allen sein.
6. Du sollst nicht schlecht über andere reden.
7. Du sollst beim Handeln nicht betrügen.
8. Du sollst nachts im Haus bleiben.
9. Du sollst nicht graben in der Tiefe.
10. Du sollst zufrieden sein mit dem, was du hast.
Der erste Tag des Schöpfungsmythos:
Am Anfang schuf Notch den Würfel. Und Notch sah, dass der Würfel gut war. Also machte er noch mehr Würfel. Und aus den Würfeln machte er den Himmel und die Erde, die Sonne, den Mond und die Wolken. Doch die Würfel auf der Erde waren alle gleich, und sie war flach und öde. Da sprach Notch: ,Es sollen verschiedene Würfel sein, Würfel aus Stein und aus Erde und aus Sand wie auch solche aus Feuer und Wasser. Und aus Erde und Stein und Sand sollen Berge und Täler und Wüsten werden, auf dass die Landschaft nicht so flach und öde sei. Und Feuer und Wasser sollen darüber fließen.' Und so erhoben sich Berge, und es wurden Täler und Wüsten, und in den Bergen machte Notch Höhlen, und Ströme aus Feuer und Wasser flössen durch die Täler und Schluchten. Notch sah, dass es gut war, was er gemacht hatte, und legte sich zur Ruhe. So endete der erste Tag. Am zweiten Tag aber sah Notch ...
Primo und Kolle sind etwa 12 Jahre alt und Primo ist etwas klüger als die anderen Kinder. So hinterfragt er, als er nach einem Streich das Heilige Buch auswendig lernen soll, ob der Text überhaupt von Notch stammt und nicht wie auch die Zehn Gebote vom Priester erfunden sind, um sie vom Denken abzuhalten. Als eines Tages ein Fremder (ein Mensch) ins Dorf kommt, folgen Primo und Kolle ihm, verlieren jedoch seine Spur und werden im Wald von Nachtwandlern angegriffen. Sie schaffen es gerade noch ins Haus Willerts, eines wegen Irrsinns aus dem Dorf Verbannten, aber Kolle wird von einem Nachtwandler gebissen. Willert gelingt es mit Hexengebräu, dass Kolle nicht zum Nachwandler wird, auch wenn er bei Zorn immer wieder Merkmale und Kraft einer solchen Kreatur annimmt.

Im Dorf zurück, wird verhandelt, ob Kolle nicht verbannt werden soll, weil er eine Gefahr darstelle, auch soll der Fremde in die Schlucht gestürzt werden. Als dieser wieder auftaucht, stürzt jedoch Magolus runter, der Fremde rettet ihn.

Der Schluss endet mit Action: Die Nachtwandler stürmen eines Nachts das Dorf, dringen in ein Haus ein, aber Kolle, Primo (mit einer schlecht geschmiedeten Schaufel, die aussieht wie ein Schwert), Willert und der Fremde können die Gefahr abwenden. Kolle möchte jedoch selbst aus dem Dorf gehen, um seine Wutanfälle zu beobachten, und zieht mit Primo ins Einsiedlerhaus Willerts. Willert hat früher bereits einen Fremden kennengelernt, kann deren Sprache und weiß mehr über die Existenz einer Kugelwelt und von Servern.

Cliffhanger.

Auf jeden Fall besser als das Tagebuch eines Kriegers. Macht Lust auf mehr - auch wenn man nicht Minecraft spielt und kein Kind mehr ist ;)