Ednan Aslan - Orientierungen von muslimischen Flüchtlingen in Graz
14.06.2021 um 23:57Ednan Aslan - Religiöse und ethische Orientierungen von muslimischen Flüchtlingen in Graz
Der nicht unumstrittene Wiener Professor für Islamistik Ednan Aslan führte im Auftrag der Stadtgemeinde Graz im Jahr 2016 eine Umfrage bei 288 Flüchtlingen in Graz bzw. Graz-Umgebung durch. Dabei wurden nicht nur deren Lebensschicksale erhoben, sondern auch ihre religiösen, ethischen und politischen Einstellungen.
Abgesehen davon, dass viele angaben, persönlicher Verfolgung, Folter, Vertreibung ausgesetzt gewesen zu sein, ist ein hoher Anteil an männlichen Flüchtlingen bestätigt. Überraschend sei ein Anteil von fast 50 Prozent Schiiten unter den muslimischen Flüchtlingen, was durchaus eine neue Situation sei, da von den in Österreich bis dahin lebenden Muslimen eine große Mehrheit Sunniten sind.
Bezüglich Religiosität, Männerbild, Frauenbild, Haltung gegenüber Sexualität, Antisemitismus und Pluralismus ergibt sich ein fast 50:50-Bild im Verhältnis zwischen konservativ-traditionell bzw. pluralistisch-aufgeschlossen. Die auffällig am meisten einem Fundamentalismus und Gewalt als Lösung zusprechende Gruppe sind muslimische Flüchtlinge aus der Russischen Föderation, während Flüchtlinge aus dem Irak bzw. Syrien relativ aufgeschlossen seien. Afghanen liegen dazwischen.
Die Umfragen wurden in einem Eins-zu-Eins-Gespräch mit Dolmetschern durchgeführt, um Außeneinflüsse zu minimieren. Angaben über mögliche unehrliche, den Werten des Aufnahmelands zusprechende Antworten werden nicht gemacht.
Der Bericht ist an der Universität Wien online als PDF (Archiv-Version vom 08.03.2022) gehostet.
Der nicht unumstrittene Wiener Professor für Islamistik Ednan Aslan führte im Auftrag der Stadtgemeinde Graz im Jahr 2016 eine Umfrage bei 288 Flüchtlingen in Graz bzw. Graz-Umgebung durch. Dabei wurden nicht nur deren Lebensschicksale erhoben, sondern auch ihre religiösen, ethischen und politischen Einstellungen.
Abgesehen davon, dass viele angaben, persönlicher Verfolgung, Folter, Vertreibung ausgesetzt gewesen zu sein, ist ein hoher Anteil an männlichen Flüchtlingen bestätigt. Überraschend sei ein Anteil von fast 50 Prozent Schiiten unter den muslimischen Flüchtlingen, was durchaus eine neue Situation sei, da von den in Österreich bis dahin lebenden Muslimen eine große Mehrheit Sunniten sind.
Bezüglich Religiosität, Männerbild, Frauenbild, Haltung gegenüber Sexualität, Antisemitismus und Pluralismus ergibt sich ein fast 50:50-Bild im Verhältnis zwischen konservativ-traditionell bzw. pluralistisch-aufgeschlossen. Die auffällig am meisten einem Fundamentalismus und Gewalt als Lösung zusprechende Gruppe sind muslimische Flüchtlinge aus der Russischen Föderation, während Flüchtlinge aus dem Irak bzw. Syrien relativ aufgeschlossen seien. Afghanen liegen dazwischen.
Die Umfragen wurden in einem Eins-zu-Eins-Gespräch mit Dolmetschern durchgeführt, um Außeneinflüsse zu minimieren. Angaben über mögliche unehrliche, den Werten des Aufnahmelands zusprechende Antworten werden nicht gemacht.
Der Bericht ist an der Universität Wien online als PDF (Archiv-Version vom 08.03.2022) gehostet.