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Behnam T. Said - Islamischer Staat
18.01.2021 um 22:44Original anzeigen (0,2 MB)
Der Titel mit den "deutschen Brigaden" ist etwas übertrieben, wenn eine Handvoll Leute nach Syrien zieht. Und wenn zweimal im Buch Vergleiche mit den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg herangezogen werden, wird es ein wenig absurd und pathetisch.
Ansonsten lieferte Benjamin Said, deutscher Grüner und auch Berater des deutschen Verfassungsschutzes, eine solide Arbeit über die Geschichte des Jihad in Syrien seit den 1960er Jahren ab und liefert auch einen guten Überblick über die ideologischen Differenzen der unterschiedlichen Jihadisten-Bewegungen. Akribisch scheint er Veröffentlichungen von Jihadisten auf Arabisch, Englisch und Deutsch zu verfolgen, das Buch zeichnet eine große Zahl von Zitaten aus, auch längeren, an die man sonst nicht so leicht kommt.
Wenn Said das von modernen Jihadisten immer noch verehrte "Gedicht" Der Märtyrer wird vermählt des syrischen Jihadisten Marwan Hadid aus den 1970er Jahren präsentiert, beginnt sich die Frage zu stellen, mit welchen Wahnsinnigen man es zu tun hat.
Der Titel mit den "deutschen Brigaden" ist etwas übertrieben, wenn eine Handvoll Leute nach Syrien zieht. Und wenn zweimal im Buch Vergleiche mit den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg herangezogen werden, wird es ein wenig absurd und pathetisch.
Ansonsten lieferte Benjamin Said, deutscher Grüner und auch Berater des deutschen Verfassungsschutzes, eine solide Arbeit über die Geschichte des Jihad in Syrien seit den 1960er Jahren ab und liefert auch einen guten Überblick über die ideologischen Differenzen der unterschiedlichen Jihadisten-Bewegungen. Akribisch scheint er Veröffentlichungen von Jihadisten auf Arabisch, Englisch und Deutsch zu verfolgen, das Buch zeichnet eine große Zahl von Zitaten aus, auch längeren, an die man sonst nicht so leicht kommt.
Wenn Said das von modernen Jihadisten immer noch verehrte "Gedicht" Der Märtyrer wird vermählt des syrischen Jihadisten Marwan Hadid aus den 1970er Jahren präsentiert, beginnt sich die Frage zu stellen, mit welchen Wahnsinnigen man es zu tun hat.
Die Paradiesjungfrauen rufen freudig aus: «Der Märtyrer wird vermählt!» Die Paradiesjungfrauen weigern sich, mit einem Einfältigen vermählt zu werden.Die inoffizielle Hymne von Al-Qaida stammt auch aus den späten 70er Jahren und stammt von einem gewissen Abu Mazin, ebenfalls einem syrischen Jihadisten.
Die Weite der Gärten Edens erhält nur der Märtyrer, dem seine lobenswerten Taten zugutekommen.
Wir opfern uns mit unserer Seele für unsere Religion und ihren Propheten. Die Religion wird durch Blut und Eisen siegen.
Wir unterwerfen und beugen uns nicht einem Herrscher, der unser Volk mit Unglauben wie Sklaven regiert.
Nimm deine Waffe, o Bruder, und zermalme mit ihr die Scheitel ihrer Köpfe, denn ihr Geruch ist der von übelriechendem Eiter.
Unser Koran wird zurückkehren, ob sie wollen oder nicht. Seine Fahnen flattern an höchster Stelle hoch oben [wörtlich: über der Hochebene].
Wir werden das Land, das von seinen Herrschern verkauft wurde, von allen starrsinnigen Gewalthabern reinigen.
Und wir werden den Unglauben, der sich auf der Erde befindet, mit den Löwen des Rechts bekämpfen, deren Entschluss felsenfest ist.
Wir errichten Gottes Herrschaft überall, damit wir uns mit unserem Blut für den Tag des Jüngsten Gerichts [wörtlich: «für den versprochenen Tag»] absichern.
Unsere Verfassung ist unser Koran, so ehre ihn, denn ohne ihn ist der Tag der Schlacht gleich der Halsschlagader.
Wir werden nicht mit unserem Leben zufrieden sein, solange es nicht mit Würde versehen ist und der Freie das erhält, was er möchte.
Unser Ziel [wörtlich: Weg] ist die Selbsthingabe für den Schöpfer, und unsere Belohnung werden die ewig bestehenden Gärten sein.
Die Paradiesjungfrauen darin [in den Gärten] verrenken sich den Hals in Richtung eines Ankömmlings, und ihr Ruf ist: «Welche Freude! Der Märtyrer wird vermählt!
Durch unseren Jihad lassen wir Felsen zerbröckeln und reißen den Tyrannen und den Unglauben in Stücke.Da das Buch noch 2014 erschienen ist und die Recherche im September dieses Jahres endet, ist der IS noch am Höhepunkt seiner Macht, und so fällt auch der Ausblick aus, obwohl Said bereits im Text sehr eindringlich und belegt darüber bereichtet, dass eine der Schwächen der Jihadisten der Treueeid auf Anführer ist und diese sich das Recht herausnehmen, andere Muslime als Ungläubige zu erklären (Takfir). Somit zerfallen die jihadistischen Bewegungen in sektiererische Splittergruppen, die sich gegenseitig bekämpfen und damit die Flanke aufreißen, die sie verwundbar machen. Das Kalifat ist so zerfallen. Aber das wusste Said damals nicht.
Durch eine mächtige und große Entschlossenheit und einen Willen, der die Beugung nicht kennt.
Wir mobilisieren die Seelenkräfte und den Intellekt. Mit unserem Blut werden wir die Morgendämmerung färben.
O meine umma, wir suchen sie [die Morgendämmerung] zum Siege auf. Durch unseren Kampf ändern wir den Verlauf [der Geschichte bzw. der Dinge].
Durch unseren Jihad, mit der lodernden Fackel wird die Nacht der Götzendienerei (shirk) und der Gottlosigkeit verschwinden.
Wir lassen uns mutig mit Entschlossenheit und Kampf darauf ein und brechen die Unterdrückung der Ketten und Fesseln.