Dixon

Shane Dixon ist sowas wie ein Star in der Englischlehrerszene der USA. Er unterrichtet an der Arizona State University Englisch für Studierende aus nicht englischsprachigen Ländern und war in der Lehrerausbildung unter anderem in Jordanien, im Irak und in Peru tätig.

Dieses Büchlein ist eine Anleitung für das Selbststudium von Sprachen und stellt Methoden vor, die seinen Unterricht bzw. seine Kursentwicklung leiten. Wichtig ist ihm dabei, dass ein Ausgleich zwischen strukturiertem Sprachlernen und Sprachanwendung geschaffen wird. Vor allem das Internet böte für Selbstlerner einen großen Reichtum an Möglichkeiten, der vor Jahrzehnten nicht gegeben war. Auch solle niemand Scheu haben, Gelerntes so schnell wie möglich anzuwenden, da ausschließliches Formenlernen nicht die Fähigkeit nach sich zöge, auch sofort kommunikationsfähig zu sein.

Für Letzteres ist Francois Gouin sein Paradebeispiel. Er war ein französischer Lehrer für Latein und Altgriechisch, der sich 1878 in Hamburg ein Jahr im Zimmer einsperrte und ein ganzes Wörterbuch auswendig lernte und erschüttert feststellen musste, dass er keiner einzigen deutschssprachigen Konversation folgen könne. Zurück in Frankreich wurde Gouin ein Pionier der assoziativen Spracherwerbsmethode, die sich den Spracherwerb von Kleinkindern zum Vorbild nimmt.

Dixon warnt vor beiden Extremen: ausschließlich zu kommunizieren führe zu Fossilierungen (das sind falsche Sprachstrukturen, die sich zu Pidgin verfestigen), nur Formen zu trainieren führe nicht zu Kommunikationsfähigkeit.

Hinzu kommt ein reicher Fundus an methodischen Ideen für das Sprachlernen.

Manchmal ist das Buch etwas salopp geschrieben, durchaus gewissen kulturellen Stereotypen nicht abgeneigt (Italiener sind saloppe Kommunikatoren, die nichts lernen, und Japaner sind Lernmaschinen). Aber aus einem gemischt mexikanisch-angloamerikanischen Elternhaus kann er sich dies vielleicht leisten ;)