Geringe Immunisierung bei Covid-19?

Die Hoffnung auf eine Herdenimmunisierung kann vermutlich begraben werden.

In einer Pilot-Studie der Funan-Universität Shanghai (ohne Peer-Review) sind 175 Covid-19-Patienten mit mildem Verlauf nach Antikörper getestet worden. Das Ergebnis ist ernüchternd:

30 % zeigten sehr wenige Antikörper, darunter 10 Personen, bei denen überhaupt keine nachgewiesen werden konnten.

Eine große Rolle spielt das Alter: junge Menschen entwickelten viel weniger Antikörper als Personen mittleren oder höheren Alters.Die Altersgruppe ab 60 Jahren zeigte im Durchschnitt einen dreifach höheren Wert als die Altersgruppe von 15-39.

Die Projektgruppe empfiehlt dringend weitere Studien, um auch herauszufinden, welche Bedeutung diese Ergebnisse bezüglich Immunisierung bzw. Gefahr einer Neuinfektion besitzen.

Die Studie ist online:
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.03.30.20047365v1.full.pdf


Update vom 5. August 2020:

Eine Studie aus Wien kommt zu dem Ergebnis, dass 40 Prozent der Infizierten keine Antikörper entwickeln.

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/all.14523