Tagebuch einer Covid-19-Patientin

Eine 69-jährige pensionierte Lehrerin aus Österreich (Wien?) beschreibt ihre Covid-19-Erfahrungen vom 11. bis 27. März, sowohl ihren Krankheitsverlauf (milde Form) wie auch ihre Erfahrungen mit dem Gesundheitsmanagement in Österreich.

Die Kurzform:

11. März: Treffen mit Tochter, die aus Tirol zurückkommt
13. März: Halskratzen und Gefühl eines Lochs in der Lunge
15. März: Häufiger, trockener Husten
16. März: Starke Schmerzen in der Rückenmuskulatur (2 Tage), erhöhte Temperatur (4 Tage)
17. März: Harn ist orange gefärbt (6 Tage)
17. März: Besuch bei einem Lungenarzt (keine Lungenentzündung)
18. März: Geschmacklosigkeit (bis heute), starke Müdigkeit (3 Tage)
18. März: Anruf bei der Covid-19-Hotline (nett, Test sei nicht nötig)
21. März: Hohes Fieber (3 Tage), massive Muskelschmerzen, bleierne Schwere, Appetitlosigkeit
21. März: Covid-19-Hotline (kein Test, solle Ärztenotdienst anrufen)
21. März: Ärztenotdienst (empfiehlt Anruf bei der Covid-19-Hotline)
22. März: Schweißausbrüche (2 Tage)
23. März: Fieberfrei, Husten kommt zurück, Brechdurchfall
23. März: Hausärztin angerufen (sie könne keinen Test anordnen, empfiehlt Privattestung)
24. März: Harn wieder hellgelb
24. März: Privattestung auf Covid-19 (2 Minuten Gurgeln mit Kochsalzlösung, in Harnbecher spucken, 110 Euro)
25. März: Appetit kommt zurück, erstes Essen seit 22. März
26. März: Anruf des Amtsarztes (Covid-19 positiv)
26. März: Anordnungen des Amtsarztes: 3 Wochen Hausquarantäne, Antikörpertestung am 6. April
26. März: Amtsarzt gibt keine medizinischen Empfehlungen, Patientin bleibt medizinisch unbetreut
27. März: Weiterer Rückgang der Symptome

Wie gesagt, ein milder Verlauf, und ich wünsche der Patientin alles Gute und dass wirklich die Krankheit am Auslaufen ist.

Nachzulesen sind ihre Schilderungen hier:
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/chronik/oesterreich/2055854-Sie-gehoeren-getestet.html (Archiv-Version vom 23.09.2020)


Bild: Golli Mahallati/Pinterest

Einfach eine Frechheit, ältere Menschen so zu behandeln, trotz Corona Virus.
Leider kein Einzelfall, vielfach sterben alte Leute ohne eine Hilfe zu erhalten.
Welch eine heuchlerei in den Medien, die Alten müssen Geschütz werden.

Ich hoffe sie hat es gut überstanden. Traurig wie sie behandelt wurde, aber das ist nicht nur bei Covid so.