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Tot oder nicht tot.... Das ist doch gar keine Frage!
22.12.2019 um 18:04Nun, als allererstes: Ja, Ich lebe noch!
Damit sind voreilige Berichte über mein verfrühtes Ableben definitiv ins Reich der urbanen Mythen einzuordnen! :D
Und ja, ich habe durchaus noch vor, das eine oder andere Jahrzehnt auf diesem Planeten zu vebringen! ;)
Allerdings ist es trotzdem schon eine denkwürdige Sache, seine menschlichen und körperlichen Grenzen auffgezeigt zu bekommen. Und stimmt durchaus nachdenklich. Natürlich weiß ich, dass ich nicht unsterblich bin. Niemand ist das. Aber meistens denkt man auch kaum soweit. Das ist nicht unbedingt Vedrängung, sondern schlichtweg das Leben selbst. Wenn man nur an seine eigene Sterblichkeit denken würde, von ihr damit quasi beherrscht werden würde, was für eine Lebensqualität wäre das dann? Wahrscheinlich eine, die wir uns hier im zivilisierten Wohlstand kaum vorstellen können oder mögen.
Voll auf Verschleiß fahren muss man deshalb auch nicht gleich, Nachhaltigkeit sichert sicherlich das eine oder andere Lebensjahrzehnt... ;) Eben der gesunde Mittelweg ist es, auch wenn der manchmal unabsichtlich verfehlt wird, wie mir jetzt durchaus schmerzlich klargemacht wurde.
Dennoch ist das Leben lebenswert! :) Aber man sollte sich auch nicht zuviel zumuten. Man kann es nun einmal nicht allen recht machen, so sehr man sich auch bemüht. Und wenn man auch mal an sich denkt, hat das nicht unbedingt etwas mit Egoismus zu tun, manchmal eher mit Selbsterhaltung.
Der Krug geht eben solange zum Brunnen, bis er bricht, nicht wahr?
Nun, gebrochen ist er nicht ganz. Noch haben Pattex und Uhu eine Chance das fragile Gebilde wieder zu kitten, auch wenn es natürlich nicht mehr ganz so stabil und belastbar wird wie zuvor. Aber auch das ist der Lauf der Dinge und ich kann ganz gut damit leben. :) Und ich habe immer noch jede Menge Glück gehabt, wie ich mittlerweile weiß.
Aber was ist nun eigentlich geschehen? Nun, ganz profan ausgedrückt (Grönemeyer hat es ja auch schon besungen...) habe ich einen Infarkt gehabt. Ein Warnschuss des Körpers war der aber nicht mehr, da es tatsächlich ans eingemachte ging. Die anderen, vorangehenden "Warnschüsse" habe ich wohl im Eifer des Gefechts ignoriert oder überhört oder beides. Wie gesagt, man kann es nicht allen recht machen, auch wenn man es versucht, das ist mir mittlerweile sehr bewusst geworden. Und ich bin immer noch am Überlegen, was sich für die Zukunft ändern wird bei mir, denn ändern wird und muss sich was! Aber erst einmal ist es wichtiger wieder zu genesen und sich dabei nicht wieder stören oder hetzen zu lassen.
Passend zum Beginn der Weihnachtszeit hat es mich erwischt. Toller erster Advent! ;) Aber immerhin hat es mir dadurch den Streß der Vorweihnachtszeit genommen. Irgendwie.
Und ich hatte Glück das ich Sonntag Nacht noch wach wurde. Wäre ich das nicht, hätte es wohl nicht so gut geendet... Ironischerweise hatte ich, trotz der brennenden und stechenden Schmerz nie Angst. Kein das wars jetzt jetzt... Jetzt ist es vorbei oder so. Erstaunlich oder irgendwie Gewissheit, dass es trotzdem weitergeht? Konnte ich aber, reell gesehen, da ja noch gar nicht wissen.
Irgendwann nach zwei Stunden habe ich es auch geschafft, mich vom Bad ins Schlafzimmer zu schleppen und mir das Handy zu schnappen. Doch was mache ich mit dem Teil? Tatsächlich meine Ex antexten. Der große war das Wochenende und den Montag bei den Großeltern, da ein Tag schulfrei und der kleine bei ihr. Einer der seltenen Abende, wo ich tatsächlich mal alleine war und Ruhe hatte. Wenn das keine Ironie ist. Wie auch immer, noch erstaunlicher, ging Sie tatsächlich ans Telefon um die Uhrzeit und stand kurz danach sogar vor meiner Tür, was das nächste Problem offerierte: Sie hatte keinen Schlüssel. Also vom Schlafzimmer zur Eingangstür kriechen, öffnen, Sie reinlassen und dann wieder reinwärts, bis aufs Sofa. Irgendwann war dann auch der Notarzt da. Und ab da begannen dann auch die Filmrisse. Das was ich zuvor zu erledigen hatte war getan. So kam es mir vor. Von der Fahrt und der Ankunft im Krankenhaus weiß ich noch Bruchstücke, aber nicht mehr alles. Eher das wenigste.
Tja, den Morgen darauf wurde ich dann irgendwann wach, natürlich auf der Intensivstation, voll verkabelt und so. Trotzdem ging es mir gut, sehr gut sogar im Vergleich mit vorher. Damit stand ich allerdings so ziemlich allein auf weiter Flur dort. Von den 4en dort, war ich der einzige, der sich noch klar artikulieren konnte. Zweie sagten komatös schon gar nix mehr, der dritte brabbelte nur zusammenhanglose Fetzen... Eine illustre Gesellschaft, die mir eher wie die "finale Station" dort vorkam. Ich weiß jetzt nicht, ob es Rick Grimes aus TWD da mit seinem Einzelzimmer besser hatte... :D Zwei Tage später, als ich stabil genug sei, wie die Ärzte meinten, ging es ab für mich zu einer zweiten Operation, die erste hatte ich wohl schon der Nacht meiner Ankunft gehabt, auch wenn ich davon nicht wirklich was mitbekommen hatte. Die ganzen Klebemarken vom EKG und Defibrillator wußte ich zwar noch, aber das war es auch schon irgendwie. Als der Murks dann nach 3 Tagen endlich ab konnte, hatte das durchaus einiges an Haaren gekostet und mein Original Sean-Connery-Brusthaartoupet ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, aber wir müssen nun einmal alle Opfer bringen, nicht wahr? :D
Seitdem geht es langsam aufwärts, Step by Step. Auch wenn es noch eine ganze Weile dauern wird, das ist mir klar. Im Januar beginnt dann meine Rehabillitationsbehandlung, mal schauen wie das so wird. Und ich weiß das ich mir Zeit nehmen muss, werde. Dazu ist diese Chance zu wichtig, um sie zu vegeigen, für andere. ;) Ich hatte sehr viel Glück, das ist mir klar, besonders gegenüber den anderen 3 Zimmerinsassen. Keine bleibenden Lähmungen oder andere Einschränkungen, alles lässt sich bewegen, ich rede ganz normal und denken tue ich es glaube ich auch. :D
Achja und von einem hellen, blendenden Licht kann ich leider nichts berichten. War einfach nur zappenduster. ;) Aber ich bin ja schon im Vorfeld davon ausgegangen, dass ich nicht die Hufe heben werde. Warum ich diese scheinbare Gewissheit hatte, vermag ich aber nicht zu sagen.
Wie auch immer, hoffen wir auf eine bessere Zukunft, vor allem auf eine lange. ;)
P.S.
Kaum eine Woche nachdem ich raus bin, gibts die nächste Klatsche. Magen-Darm, die ganze Familie hier... Den anderen gehts schon wieder gut, aber bei mir zieht es sich doch noch etwas... Aber auch das wird wieder. ;)
LG
Eye
Damit sind voreilige Berichte über mein verfrühtes Ableben definitiv ins Reich der urbanen Mythen einzuordnen! :D
Und ja, ich habe durchaus noch vor, das eine oder andere Jahrzehnt auf diesem Planeten zu vebringen! ;)
Allerdings ist es trotzdem schon eine denkwürdige Sache, seine menschlichen und körperlichen Grenzen auffgezeigt zu bekommen. Und stimmt durchaus nachdenklich. Natürlich weiß ich, dass ich nicht unsterblich bin. Niemand ist das. Aber meistens denkt man auch kaum soweit. Das ist nicht unbedingt Vedrängung, sondern schlichtweg das Leben selbst. Wenn man nur an seine eigene Sterblichkeit denken würde, von ihr damit quasi beherrscht werden würde, was für eine Lebensqualität wäre das dann? Wahrscheinlich eine, die wir uns hier im zivilisierten Wohlstand kaum vorstellen können oder mögen.
Voll auf Verschleiß fahren muss man deshalb auch nicht gleich, Nachhaltigkeit sichert sicherlich das eine oder andere Lebensjahrzehnt... ;) Eben der gesunde Mittelweg ist es, auch wenn der manchmal unabsichtlich verfehlt wird, wie mir jetzt durchaus schmerzlich klargemacht wurde.
Dennoch ist das Leben lebenswert! :) Aber man sollte sich auch nicht zuviel zumuten. Man kann es nun einmal nicht allen recht machen, so sehr man sich auch bemüht. Und wenn man auch mal an sich denkt, hat das nicht unbedingt etwas mit Egoismus zu tun, manchmal eher mit Selbsterhaltung.
Der Krug geht eben solange zum Brunnen, bis er bricht, nicht wahr?
Nun, gebrochen ist er nicht ganz. Noch haben Pattex und Uhu eine Chance das fragile Gebilde wieder zu kitten, auch wenn es natürlich nicht mehr ganz so stabil und belastbar wird wie zuvor. Aber auch das ist der Lauf der Dinge und ich kann ganz gut damit leben. :) Und ich habe immer noch jede Menge Glück gehabt, wie ich mittlerweile weiß.
Aber was ist nun eigentlich geschehen? Nun, ganz profan ausgedrückt (Grönemeyer hat es ja auch schon besungen...) habe ich einen Infarkt gehabt. Ein Warnschuss des Körpers war der aber nicht mehr, da es tatsächlich ans eingemachte ging. Die anderen, vorangehenden "Warnschüsse" habe ich wohl im Eifer des Gefechts ignoriert oder überhört oder beides. Wie gesagt, man kann es nicht allen recht machen, auch wenn man es versucht, das ist mir mittlerweile sehr bewusst geworden. Und ich bin immer noch am Überlegen, was sich für die Zukunft ändern wird bei mir, denn ändern wird und muss sich was! Aber erst einmal ist es wichtiger wieder zu genesen und sich dabei nicht wieder stören oder hetzen zu lassen.
Passend zum Beginn der Weihnachtszeit hat es mich erwischt. Toller erster Advent! ;) Aber immerhin hat es mir dadurch den Streß der Vorweihnachtszeit genommen. Irgendwie.
Und ich hatte Glück das ich Sonntag Nacht noch wach wurde. Wäre ich das nicht, hätte es wohl nicht so gut geendet... Ironischerweise hatte ich, trotz der brennenden und stechenden Schmerz nie Angst. Kein das wars jetzt jetzt... Jetzt ist es vorbei oder so. Erstaunlich oder irgendwie Gewissheit, dass es trotzdem weitergeht? Konnte ich aber, reell gesehen, da ja noch gar nicht wissen.
Irgendwann nach zwei Stunden habe ich es auch geschafft, mich vom Bad ins Schlafzimmer zu schleppen und mir das Handy zu schnappen. Doch was mache ich mit dem Teil? Tatsächlich meine Ex antexten. Der große war das Wochenende und den Montag bei den Großeltern, da ein Tag schulfrei und der kleine bei ihr. Einer der seltenen Abende, wo ich tatsächlich mal alleine war und Ruhe hatte. Wenn das keine Ironie ist. Wie auch immer, noch erstaunlicher, ging Sie tatsächlich ans Telefon um die Uhrzeit und stand kurz danach sogar vor meiner Tür, was das nächste Problem offerierte: Sie hatte keinen Schlüssel. Also vom Schlafzimmer zur Eingangstür kriechen, öffnen, Sie reinlassen und dann wieder reinwärts, bis aufs Sofa. Irgendwann war dann auch der Notarzt da. Und ab da begannen dann auch die Filmrisse. Das was ich zuvor zu erledigen hatte war getan. So kam es mir vor. Von der Fahrt und der Ankunft im Krankenhaus weiß ich noch Bruchstücke, aber nicht mehr alles. Eher das wenigste.
Tja, den Morgen darauf wurde ich dann irgendwann wach, natürlich auf der Intensivstation, voll verkabelt und so. Trotzdem ging es mir gut, sehr gut sogar im Vergleich mit vorher. Damit stand ich allerdings so ziemlich allein auf weiter Flur dort. Von den 4en dort, war ich der einzige, der sich noch klar artikulieren konnte. Zweie sagten komatös schon gar nix mehr, der dritte brabbelte nur zusammenhanglose Fetzen... Eine illustre Gesellschaft, die mir eher wie die "finale Station" dort vorkam. Ich weiß jetzt nicht, ob es Rick Grimes aus TWD da mit seinem Einzelzimmer besser hatte... :D Zwei Tage später, als ich stabil genug sei, wie die Ärzte meinten, ging es ab für mich zu einer zweiten Operation, die erste hatte ich wohl schon der Nacht meiner Ankunft gehabt, auch wenn ich davon nicht wirklich was mitbekommen hatte. Die ganzen Klebemarken vom EKG und Defibrillator wußte ich zwar noch, aber das war es auch schon irgendwie. Als der Murks dann nach 3 Tagen endlich ab konnte, hatte das durchaus einiges an Haaren gekostet und mein Original Sean-Connery-Brusthaartoupet ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, aber wir müssen nun einmal alle Opfer bringen, nicht wahr? :D
Seitdem geht es langsam aufwärts, Step by Step. Auch wenn es noch eine ganze Weile dauern wird, das ist mir klar. Im Januar beginnt dann meine Rehabillitationsbehandlung, mal schauen wie das so wird. Und ich weiß das ich mir Zeit nehmen muss, werde. Dazu ist diese Chance zu wichtig, um sie zu vegeigen, für andere. ;) Ich hatte sehr viel Glück, das ist mir klar, besonders gegenüber den anderen 3 Zimmerinsassen. Keine bleibenden Lähmungen oder andere Einschränkungen, alles lässt sich bewegen, ich rede ganz normal und denken tue ich es glaube ich auch. :D
Achja und von einem hellen, blendenden Licht kann ich leider nichts berichten. War einfach nur zappenduster. ;) Aber ich bin ja schon im Vorfeld davon ausgegangen, dass ich nicht die Hufe heben werde. Warum ich diese scheinbare Gewissheit hatte, vermag ich aber nicht zu sagen.
Wie auch immer, hoffen wir auf eine bessere Zukunft, vor allem auf eine lange. ;)
P.S.
Kaum eine Woche nachdem ich raus bin, gibts die nächste Klatsche. Magen-Darm, die ganze Familie hier... Den anderen gehts schon wieder gut, aber bei mir zieht es sich doch noch etwas... Aber auch das wird wieder. ;)
LG
Eye