Otto Mueller - entarteter Antiziganist?
04.12.2019 um 22:08Otto Mueller. Selbstportrait. Wikimedia
Jetzt schließt sich der Kreis. Der Liebauer Expressionist Otto Mueller, von den Nationalsozialisten als entarteter Künstler gebrandmarkt, ist neunzig Jahre nach seinem Tod wieder gebrandmarkt: als Antiziganist.
Das Ludwig-Museum Köln widmet Mueller eine Ausstellung, und da einer seiner bedeutenden Zyklen Roma und Sinti modelliert hat, bricht ein moralsozialistischer Shitstorm los. Einmal entartet, immer entartet. Und den Stürmergenerationen ist nie bewusst, in welche Geistestraditionen sie sich stellen.
Was hat also Mueller für Nationalsozialisten und Politkorrektsozialisten verbrochen? Er hat Nicht-Arierinnen porträtiert und sie Zigeunerinnen genannt. Für die Ersteren war Ersteres pöhse, für die Zweiteren ist Zweiteres pöhse. Hätte er doch wissen sollen, der Mueller, dass das alles in Zukunft nicht mehr geht.
Hier das Bild (von der Seite des Ludwig-Museums):
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Links:
https://www.museum-ludwig.de/de/museum/sammlung/bild-und-gegenbild-zur-revision-der-sammlung.html (Archiv-Version vom 29.07.2021)
https://www.nzz.ch/feuilleton/rassismus-im-museum-ld.1522720 (Archiv-Version vom 05.12.2019)
https://www.welt.de/print/welt_kompakt/kultur/article204029058/Wenn-der-Geist-aus-dem-Wissen-verschwindet.html
Wikipedia: Otto Mueller