Leben bedeutet erleben!

In diesem Kapitel werden wir uns mit dem Thema des angeblich freien Willens beschäftigen. Zudem wird es darum gehen, warum wir andauernd diese Stimme in unserem Inneren wahrnehmen, welcher wir fast ununterbrochen ausgesetzt sind.

Zuvor aber möchte ich Sie darauf hinweisen, dass dies ein Thema sein könnte, welches nicht jedem von Ihnen zusagen wird. Da Sie es aber bis hierhin bereits geschafft haben Raum für Neues offen zu halten, bitte ich Sie auch jetzt mutig und ohne Vorbehalte weiter zu lesen.

Wie gesagt, ich möchte keinem von Ihnen etwas aufzwingen, sondern nur auf gewisse Sachen hinweisen, um Ihnen bei Ihrer Suche nach der Wahrheit, ein wenig zu helfen. Dass dies zum Teil ein erschreckender und vielleicht schmerzhafter Prozess ist, kann leider nicht bei Jedem vermieden werden. „Ich hoffe daher auf Ihr Verständnis.“

Was besagt der freie Wille?
Er besagt, dass Lebewesen, besonders wir Menschen, die Möglichkeit haben zwischen verschieden Wahloptionen „frei und eigenständig“ entscheiden zu können.

Als da wären z.B. die Entscheidung, welche Kleidung wir heute anziehen möchten oder was wir zum Frühstück essen, sowie trinken wollen z.B. Tee oder Kaffee.

Egal ob es unwichtige Entscheidungen sind, oder diejenigen welche wichtig für unsere gesamte weitere Zukunft sind. Zu keinem Zeitpunkt haben wir das Gefühl, als würde uns die Entscheidung zu dieser Wahl von jemand anderes vorgegeben werden als uns selbst.
Doch wer oder was sind „wir“ überhaupt?

Sind wir das Gehirn?
Sind wir diese Stimme in uns, die wir andauernd wahrnehmen?
Oder sind wir vielleicht sogar etwas ganz anderes?

Wer bin „ICH“ überhaupt?
Wer oder was ist dieses „ICH“?

Sehr viele Fragen für etwas so unscheinbares, denn für die meisten Menschen ist die Antwort hierdrauf wohl glasklar.

„Ich bin halt ich, Herr oder Frau so und so.“

Sie haben als Kind schon erklärt bekommen, dass sie z.B. der Dennis sind und der Name Dennis wird von dem jeweiligen Kind schließlich als seine eigene Identität abgespeichert und angenommen.

„Von da an fängt er oder sie an, den jeweiligen Namen mit dieser Stimme gleich zu setzten, die ein jeder von uns wahrnimmt und als sein eigenes ICH identifiziert.“
Von Geburt an hat ein Mensch keinerlei Ahnung davon, wie er oder sie, als solches überhaupt funktioniert.
Dies wird einem aber auch nicht gerade leicht gemacht, ohne passende „Bedienungsanleitung“.

Dabei, ist es wirklich von enormer Bedeutung zu wissen, wie man als Mensch funktioniert.

Denn der gesamte Alltag, sowie der Umgang und das Verständnis für andere Lebewesen, kann durch das Verstehen von sich selbst enorm verbessert werden.

Wie funktioniert der Mensch?
„Das sogenannte ICH, was ein jeder von uns hat, ist ein Gesamtkunstwerk aus einem Zusammenspiel aller Gehirnbereiche.“
„Das was wir also als einheitliches ich empfinden, ist in Wirklichkeit ein Prozess welcher, im gesamten Gehirn entsteht.“

Doch sind wir überhaupt dieses „ICH“ und somit „das Gehirn“?

Ich sage Ihnen in voller Überzeugung „NEIN“, das sind wir nicht.

Warum dies nicht sein kann, werde ich Ihnen sehr gerne anhand mehrerer Beispiele erklären.
Fangen wir also an, Ihnen die Wahrheit etwas näher zu bringen.

Stellen Sie sich hierfür bitte zunächst einmal folgende Situation vor:

Es ist ein schöner Sonntagmorgen, Sie haben frei und nichts Konkretes für den Tag geplant. Daher haben Sie sich auch keinen Wecker gestellt. Sie liegen noch gemütlich in Ihrem Bett und schlafen tief und fest, nach einer gewissen Zeit fangen Sie langsam an wach zu werden. Einen besonderen Grund gibt es dafür nicht, Sie sind allein zuhause, es hat Sie niemand aus dem Bett geklingelt und Sie wurden auch nicht durch irgendein anderweitiges Geräusch geweckt.

Sie wurden einfach wach und dies ohne besonderen Grund, sowie ohne das Sie dies bewusst beabsichtig hätten.

Als Sie schließlich endgültig wach sind, bemerken Sie, dass Sie auf die Toilette müssen.

Auf dem Weg dorthin, kommt Ihnen plötzlich der Gedanke, dass Sie ja nun auch direkt duschen gehen könnten und anschließend erst einmal ausgiebig frühstücken wollen.

Als Sie schließlich fertig mit dem duschen sind und sich die Kleidung für den Tag rausgesucht und angezogen haben, beginnen Sie damit Ihr Sonntagsfrühstück zuzubereiten. Sie haben Orangensaft, verschiedene leckere Teesorten und natürlich Kaffee zur Auswahl.

Zunächst sind Sie sich nicht ganz sicher, was Sie denn davon zum Frühstück trinken möchten. Sie überlegen also eine Weile hin und her und plötzlich fällt der Entschluss, dass sie Lust auf einen Orangensaft haben.

Als nächstes kommt Ihnen der Gedanke in den Sinn, ob Sie sich Frühstückseier machen sollen, verlieren diesen aber schnell wieder als sie bemerken, dass Sie gar keine Eier mehr zuhause haben. Egal, halb so wild, denken Sie sich, dafür haben Sie zumindest verschiedene Brotsorten und zudem noch Brötchen zum aufbacken.
Sie entscheiden sich für die Brötchen und grübeln schon über den Belag, nachdem Sie diese in den Backofen geschoben haben.

Sie haben Honig, Nutella und verschiedene Wurst Beläge zur Auswahl, weil Sie aber die letzten Tage schon so viel Wurst zum Frühstück hatten und wiederum keine Lust auf Nutella haben, entscheiden Sie sich für den Honig.

Nachdem Sie Ihr Frühstück genossen haben, beschließen Sie, etwas Fernsehen zu schauen und stellen dabei fest, dass zur selben Zeit, auf verschiedenen Sendern etwas läuft, was Sie interessieren könnte, zum einen eine Komödie, eine Dokumentation sowie ein alter Westernfilm.

Die erste Zeit können Sie sich nicht so recht entscheiden und schalten zwischen diesen drei unterschiedlichen Unterhaltungsprogrammen hin und her. Als Sie merken, dass in der Filmkomödie einer Ihrer Lieblingsschauspieler mitspielt, beschließen Sie, dass Sie diesen Film weiter schauen möchten.

Später am Nachmittag bekommen Sie plötzlich Lust einen Kaffee zu trinken, kämpfen aber mit sich selbst, ob Sie denn nun welchen machen sollen oder nicht. Denn eigentlich haben Sie keine Lust, und für sie allein lohnt es sich auch nicht so recht, extra eine Kanne aufzuschütten. Außerdem kommt Ihnen der Gedanke, dass Sie sowieso zu viel Kaffee trinken.

Plötzlich klingelt es an der Haustüre, nachdem Sie diese geöffnet haben, steht ihre Mutter mit Kuchen vor Ihnen. Nach einer kurzen Begrüßung verschwinden Sie routiniert in die Küche und machen eine Kanne voll Kaffee.

Sollten Sie sich jetzt fragen, was ich mit dieser Geschichte bezwecken wollte, kann ich Sie gut verstehen, ich werde es Ihnen daher sofort erklären.

Es geht darum zu zeigen, dass ein Jeder von uns, weder diese Stimme im Kopf, noch das Gehirn ist.

Um Ihnen einen ersten kurzen Eindruck zu vermitteln, was ich damit meine, stelle ich Ihnen zunächst ein paar einfache Aufgaben, anschließend werden wir uns wieder mit dieser zuvor geschilderten Geschichte befassen.

Fangen wir an:

1. Entscheiden Sie sich bitte „ganz bewusst“ für eine Zahl zwischen 1 und 100.
[Bei mir war es die Zahl 39]

2. Entscheiden Sie sich bitte „ganz bewusst“ für einen Buchstaben aus dem Alphabet.
[Bei mir war es der Buchstabe K.]

3. Betrachten Sie bitte zunächst ihre Hände abwechselnd, anschließend entscheiden Sie sich bitte „ganz bewusst“ für einen ihrer 10.Finger, den Sie senkrecht von oben nach unten einklappen.
[Bei mir war es der linke Ringfinger.]

Das Interessante hierbei ist nun herauszufinden, ob Sie diese Aufgaben wirklich „bewusst“ und mit „freiem Willen“ bewältigen konnten.

Waren wirklich Sie es, der sich die Zahl zwischen
1 und 100 ausgesucht hat?
„Oder kam Ihnen nicht viel eher, einfach eine Zahl von jetzt auf gleich, aus dem Nichts heraus in den Sinn?“

Wer oder was hat denn hier nun wirklich diese Entscheidung getroffen?

Waren wirklich Sie es, der sich einen Buchstaben aus dem Alphabet ausgesucht hat?
„Oder kam Ihnen plötzlich einfach ein bestimmter Buchstabe von jetzt auf gleich in den Sinn?“

Wer oder was hat den nun hier wirklich entschieden?

Und wie sieht es mit dem Finger aus?
Waren wirklich Sie es, der sich ganz bewusst für einen der 10 Finger entschieden hat, den Sie einklappen sollten?

Ich kann Ihnen versichern, dass Sie bei keinem dieser Prozesse beteiligt waren.

Sie haben lediglich „erlebt“, wie eine Entscheidung getroffen wurde, wirklich Einfluss darauf hatten Sie allerdings nicht.

Dadurch, dass Sie „erlebt“ haben wie eine Entscheidung getroffen wurde, haben Sie das „illusionäre Gefühl“, „Sie selbst“ hätten diese Entscheidung getroffen!

Bevor wir nun noch tiefer in das Thema einsteigen, werden wir uns nochmals mit der zuvor geschilderten Situation befassen.

Es ist Sonntag, Sie sind allein und haben keinen Wecker gestellt, keinerlei Geräusche sind vorhanden, welche sie aus Ihrem schlaf hätten reißen können. Plötzlich fangen Sie an wach zu werden.
„Waren Sie es, der bewusst entschieden hat, wach zu werden?“

Auf dem Weg zur Toilette entsteht plötzlich der Gedanke, dass Sie ja nun auch direkt duschen gehen könnten.
Woher kommt der Gedanke, dass Sie duschen gehen wollen? „Haben Sie ihn bewusst gedacht oder ist er einfach entstanden?“

Als Sie fertig geduscht haben, beginnen Sie Ihre Kleidung für den Tag rauszusuchen und ziehen diese an.
Woher kam die Entscheidung, welche Kleidung Sie für diesen Tag anziehen möchten? „Waren Sie es, der dies bewusst entschieden hat oder war plötzlich einfach der Gedanke da, dies oder jenes anzuziehen?“

Sie beginnen damit ihr Sonntagsfrühstück zuzubereiten. Sie haben Orangensaft, verschiedene leckere Teesorten und natürlich Kaffee, zunächst sind Sie sich nicht ganz sicher, was Sie denn davon zum Frühstück trinken möchten. Sie überlegen also eine Weile hin und her und plötzlich fällt der Entschluss, dass sie Lust auf einen Orangensaft haben.
Woher kam der Entschluss den Orangensaft zu nehmen und nicht Tee oder Kaffee? „Hatten Sie wirklich Einfluss bei dieser Entscheidung“? Wer oder was hat da nun wirklich entschieden?

Plötzlich kommt Ihnen der Gedanke in den Sinn, dass Sie sich Frühstückseier machen wollen.
Woher kam der Gedanke?
„Waren wirklich Sie es, der dies bewusst gedacht hat“?
Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Brotsorten, oder aber wahlweise auch die Möglichkeit sich Brötchen im Backofen aufzubacken. Sie entscheiden sich für die Brötchen.
„Warum haben Sie sich für die Brötchen entschieden und nicht für das Brot“?
Woher kam diese Entscheidung?

Als Belag für die Brötchen haben Sie die Wahl zwischen Honig, Nutella und verschiedene Wurstsorten. Weil Sie aber die letzten Tage schon so viel Wurst zum Frühstück hatten und wiederum keine Lust auf Nutella haben, entscheiden Sie sich für den Honig.
Warum haben Sie weder Lust auf Wurst noch auf Nutella? „Waren wirklich Sie es, der sich ganz bewusst dafür entschieden hat, Appetit auf Honig zu haben“?

Nachdem Sie Ihr Frühstück genossen haben, beschließen Sie etwas Fernsehen zu schauen.
„Woher kam dieser Gedanke, dass Sie nun Fernsehen schauen wollen“?

Später am Nachmittag bekommen Sie plötzlich Lust einen Kaffee zu trinken, ringen aber mit sich selbst, ob Sie denn welchen machen sollen oder nicht.
Wer oder was, kann sich denn da nicht so recht entscheiden? „Woher kommt das Verlangen nach einem Kaffee überhaupt“?

Waren Sie es, der dies bewusst gewollt hat?
Oder kam Ihnen die Lust nach einem Kaffee, von jetzt auf gleich in den Sinn?

Stellen Sie sich des Weiteren einmal vor, dass Sie sich in einem Labyrinth befinden, in welchem Sie sich an einer Stelle befinden, wo Sie nur die Wahl zwischen Links oder Rechts haben. Nach einer Weile kommt der Entschluss, dass Sie nach rechts gehen möchten.
Waren wirklich Sie es, der dies bewusst entschieden hat? Oder war es nicht viel mehr so, das von jetzt auf gleich ein „Impuls“ kam, nach rechts gehen zu wollen?


Schon Buddha sagte…
„Handlungen geschehen, aber es gibt keinen Handelnden.“

Arthur Schopenhauer schrieb dazu einmal folgendes…
„Der Mensch kann zwar tun was er will, doch er kann nicht entscheiden was er will.“

Auch die Hirnforscher belegten dies bereits, denn sie konnten in vielen Experimenten nachweisen, dass wir zwar in dem Moment, wo eine Handlung, Entscheidung oder sonstiges geschieht das Gefühl haben, diese selbst getroffen zu haben, das Gehirn jedoch „bis zu 10 Sekunden vorher“ schon bestimmt hat, was als nächstes geschehen wird.
(Und dies geschieht ohne dass wir es bemerken könnten, geschweige denn Einfluss darauf haben.)

Dasselbe gilt für diese Stimme in Ihrem Kopf, also den Gedanken, welchen Sie permanent ausgesetzt sind und für Ihre eigenen halten.

„Sind wirklich Sie es, der da zu sich selbst spricht?“

Wo entstehen diese Gedanken die Sie hören, sind wirklich Sie es, der diese „bewusst“ erzeugt hat?
„Nein sind Sie nicht!“

Sie sind lediglich der Teil, der dies alles „erlebt“, nicht mehr und auch nicht weniger, denn…
…„Leben bedeutet lediglich erleben“

Es ist so, als würden Sie sich eine DVD anschauen. Eine DVD namens „Leben“.

Sie glauben mir immer noch nicht?
Kein Problem, ich werde Ihnen nun eine kleine „Meditationsübung“ erklären, wo Sie diesen Prozess des reinen Erlebens selbst erfahren können.

Meditationsübung
Suchen Sie sich zunächst einen ruhigen Ort, wo Sie sich wohlfühlen und von niemandem gestört werden.

„Dieser Ort sollte zudem möglichst keinerlei Störgeräuschen ausgesetzt sein.“

Wahlweise können Sie „Entspannungsmusik“ bei dieser Übung benutzen.
Die Musik sollte jedoch „ohne Gesang“ sein.
Klassische Musik ist hierfür z.B. sehr gut geeignet.

Legen oder setzen Sie sich nun „entspannt“ hin und schließen Ihre Augen.
Beginnen Sie sich zunächst einmal voll auf Ihre „Atmung“ zu konzentrieren,
dann heißt es abwarten und ganz wichtig „beobachten“!

Diese Übung dient als „Achtsamkeitstraining“.
Sie sollen hierbei in aller Ruhe und Entspanntheit „beobachten“, wie Gedanken entstehen, welche Gefühle sie mit sich bringen und wie sie schließlich wieder vergehen.

Zunächst wird es für Sie vielleicht ungewohnt oder schwierig sein die Rolle des
„reinen Beobachters“ einzunehmen.
Dies liegt aber allein daran, weil Sie es bis jetzt gewohnt waren zu glauben, dass dies Ihre Gedanken sind, welche Sie dort wahrnehmen!“

Sollten Sie einmal von einem Gedanken in seinen Bann gezogen werden, ist dies nicht sonderlich schlimm, zu Beginn kann das nämlich sehr oft vorkommen.

Sobald Sie dies bemerken, versuchen Sie sich zunächst einfach wieder auf ihren Atem zu konzentrieren und ihre „Rolle als Beobachter“ wieder einzunehmen.

Wenn Sie erst einmal erfahrener mit dieser Übung sind, wird es Ihnen immer leichter fallen festzustellen, dass nicht Sie es sind, der diese Gedanken denkt, sondern das diese Gedanken einfach entstehen und Sie diese lediglich „erleben“.

„Wenn dies anders wäre, könnten Sie ja auch bewusst kontrollieren, was für Gedanken entstehen.“

„Gedanken sind wie Seifenblasen, sie entstehen und ziehen langsam vorüber, manche bleiben länger manche zerplatzen wiederum ganz schnell und werden durch einen anderen Gedanken ersetzt.“

„Im Grunde geht es darum, dass dem Gehirn bewusst wird, wie es selbst Funktioniert!“

Bei negativen Gefühlen kann dies z.B. besonders nützlich sein, wenn Sie z.B. „wütend“ werden ist das ein Prozess, der von Ihnen „nicht gewollt“ hervorgerufen wurde, sondern er entsteht einfach.

Erst ab dem Moment, wo Sie sich mit diesem Gefühl der Wut oder einem Gedanken „identifizieren“, also daran glauben, dass Sie es sind, der grade diesen Gedanken hat oder wütend wird entsteht das tatsächliche Leiden.

Bei Wut ist es z.B. so, dass einem Teil des Gehirns etwas nicht in den Kram passt und es daher versucht allen anderen Bereichen diese Wut mit aufzuzwingen.

„Solange das Gehirn sich selbst nicht verstanden hat, wird es stets auf sich selbst hereinfallen.“

Ab dem Moment, wo es jedoch begreift, dass es nur ein Bereich von vielen ist, welcher diese Wut erzeugt, wird es sich diesem nicht mehr hingeben.

„Die Wut wird zwar trotzdem entstehen und man spürt diese auch weiterhin noch, allerdings wird man aufhören, sich mit dieser Wut zu identifizieren.“

Das Gehirn wird sich denken:
„Warum sollte ich wütend sein, nur weil einem Teil von mir etwas nicht in den Kram passt?“

Genauso ist es auch mit Gedanken und Handlungen:
„Sobald das Gehirn sich selbst verstanden hat und die Identifizierung mit diesen nicht mehr eingeht, hört das Leiden auf.“
Hier ein kleines Beispiel für Sie, um das Ganze noch einmal zu verdeutlichen:

Stellen Sie sich einmal vor, dass Sie von einem Mann bzw. von einer Frau verfolgt werden, und dass er oder sie Ihnen folgendes permanent zuflüstert…

Was Sie denken sollen…
Was Sie tun sollen…
Wie Sie sich fühlen sollen…

Würden Sie darauf hören, was „diese Person“ versucht Ihnen „einzureden“?
„Ich denke nicht!“

Stellen Sie sich des Weiteren einmal vor, dass Sie auf Ihrer Arbeitsstelle sind und das ein Kollege oder eine Kollegin von Ihnen, versucht ihren Frust wegen der Arbeit oder privaten Problemen auf Sie zu projizieren.

Würden Sie sich von dieser schlechten Laune anstecken lassen?
„Ich denke nicht!“

In beiden genannten Fällen würden Sie zwar das Gerede zur Kenntnis nehmen, aber nicht darauf eingehen, weil Sie sich nicht damit „identifizieren“ würden.

Doch sich nicht ständig mit „Gedanken“, „Gefühlen“ und „Handlungen“ zu „identifizieren“ ist etwas, was jedes Gehirn erst einmal „lernen und verstehen“ muss.

Sollte z.B. einmal das Gefühl der Wut in ihnen entstehen, muss sofort der kritische Gedanke folgen:

Bin wirklich „Ich“ wütend oder „erlebe“ ich nur das Gefühl der Wut?

Wenn Sie Gedanken erleben wie z.B. heute ist alles so stressig, ich wäre am besten im Bett geblieben…
…Muss sofort der kritische Gedanke folgen:

Bin wirklich „Ich“ es, der dies denkt oder „erlebe“ ich nur diese Gedanken?

Zur Erinnerung:
„Der Mensch kann tun was er will, aber nicht entscheiden was er will.“
„Welche Handlungen überhaupt erst begangen werden, hängt immer von den Impulsen ab, welchen wir ausgesetzt sind.“

Wenn Sie z.B. überraschend Besuch bekommen und Derjenige Kuchen mitgebracht hat, wird „der Impuls“ zum Kaffee machen wohl wesentlich größer sein, als wenn er Pizza mitgebracht hätte. Sollten Sie jedoch wissen, dass Derjenige überhaupt keinen Kaffee mag, ist „der Impuls“ vielleicht schwächer für sich alleine extra noch einen Kaffee zu machen.

„Bewusstsein ist das,
was wir wirklich sind!“

Das Bewusstsein hat seinen Ursprung jedoch nicht wie meistens vermutet Im Gehirn, sondern es ist lediglich mit diesem verbunden. Gehirne dienen dem Bewusstsein lediglich als eine Art
„Antenne / Werkzeug.“

„Das Bewusstsein macht nichts anderes, als sich Sachen bewusst zu werden. Es erfährt sich in allen Dingen zugleich, da es mit diesen stets verbunden ist“

Bewusstsein wird sich den Dingen bewusst, die das Gehirn erschafft.
Das Bewusstsein hat keinerlei Einfluss darauf, was das Gehirn erschafft.
Bewusstsein ist stets „defensiver Natur“, es ist und bleibt ein reiner „Beobachter“.
Es gibt zwar sehr viele unterschiedliche Gehirne, das beobachtende Bewusstsein ist jedoch immer ein und dasselbe.
Allein einem Menschlichen Gehirn, zumindest auf Erden, ist es ermöglicht
sich selbst zu durschauen.


„Bewusstsein ist daher das, was wir in Wirklichkeit sind.