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Eine Universalgeschichte im geschichtswissenschaftlichen Sinn ist es nicht, aber ein Zeiten und politische Systeme umfassender Einblick in die Geschichte der staatlichen und religiös motivierten Zensur von der Chin-Dynastie bis in die Gegenwart.

Schwerpunkt dabei ist die Zensur, welche durch die katholische Kirche veranlasst wurde, sowie die Bücherverbrennung in der NS-Zeit, aber auch die Passagen über das antike Rom, das absolutistische Frankreich und die moderne Bundesrepublik Deutschland sind ausführlich und lesenswert. Interessant auch, welchen Einfluss fundamentalistische Protestanten in den USA auf die Buchzensur hatten und zum Teil noch haben.

Auch werden Einblicke in das Zensurwesen im Deutschen Bund (Metternich), in der Sowjetunion und der DDR sowie in den islamisch regierten Staaten geboten.

Grundtenor des Buches ist: Bücher, selbst Autoren können vernichtet werden, die Texte wie die Ideen nicht. Ihr Ziel können Zensoren langfristig nicht erreichen.

Gewöhnungsbedürftig in diesem Sachbuch ist der Aufbau, vor allem die erste Hälfte ist assoziativ und lässt aufgrund des zeitlichen und räumlichen Hin- und Herspringens keine Ordnungsstruktur erkennen. Erst gegen Ende setzt sich das zeitliche Prinzip durch.

Ein paar Links im Spoiler

Wikipedia: Werner Fuld
https://www.kiwi-verlag.de/buch/das-buch-der-verbotenen-buecher/978-3-462-30546-3/
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/werner-fuld-das-buch-der-verbotenen-buecher-ideen-lassen-sich-nicht-einaeschern-11791761.html