Blackbird.
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Wille und Realität
16.11.2016 um 21:16Abb.:Ich habe die Bildrechte nicht.Wie kann man im hier und jetzt leben, wenn man Termine hat, die nicht nur die nächsten Tage füllen, sondern auch die nächste Woche, den nächsten Monat und sogar die nächsten Jahre?
Ich wusste nicht, wie ich danach fragen sollte.
Wie kann man sich frei fühlen und jeden Moment genießen, wenn das Gefühl, einen vorbestimmten Weg zu gehen nicht verschwindet?
Die Zeit in der man nur funktioniert überwiegt die Selbstentfaltung. Jederzeit ausbrechen zu können macht nicht wett, dass das Leben nur vorbeizieht und nicht aktiv gelebt wird.
Mit mehr Begeisterung lebt sich das Leben wie von selbst.
Was ist, wenn man die Begeisterung wieder haben will?
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Früher dachte ich, man kann alles erreichen, wenn man es nur unbedingt will.
Der Körper kann tumorentfernende Selbstheilungskräfte entwickeln, einen Embryo versteinern und mittels Hypnose Superallagien verschwinden lassen. Manche Menschen balancieren ihren Körper auf einer Schwertspitze oder können schneller rechnen, als ein Computer.
Doch langsam kommen mir Zweifel an meinem Weltbild: So etwas einfaches nicht primär physisches wie einen Klartraum kann man vielleicht nicht nur durch Wollen erreichen. Manche sagen, man müsste für ihn arbeiten, also etwas tun um ihn zu erhalten.
Was ist nur los? Ich schlafe 12 bis 13 Stunden pro Tag, habe Haarausfall und bekomme manche Sachen nicht auf die Reihe.
Meditieren und Fasten hilft vermutlich nicht in jeder Kriese, aber ich würde es trotzdem gern probieren.
Eigentlich habe ich überhaupt keine Kriese, mir geht es gut.
Ich habe genug zu essen, nehme zu, habe mich selbst auf dem Papier in meinem Kopf geheiratet, also sollte auch langsam alles klappen, aber es wird nix.
Ich fühle mich leer. Nicht ausgeruht, wie es am Ende eines Lebensjahres und der langen Pause sein sollte.
Ich war glücklich in Asien. Dort konnte ich einen Monat lang alle Sorgen von mir schieben. Das habe ich auch zurück zu Hause versucht, funktionierte nur nicht so gut.
Ich habe Angst, dass ich wieder zurück in blöde Gewohnheiten falle, sobald der Alltag wieder weitergeht. In der Kleinstadtidylle alle paar Tage einkaufen gehen, anstatt sich an einem schönen Ort die Ruhe zu gönnen... und schon auf der Reise zurück Lernstoff wiederholen.
Ich hab eine Lösung: ich werde mir eine Sparte in einem Kleingärtnerverein holen. Aber dort muss ich mich an Öffnungszeiten halten. Und dann lass dort erstmal was frei werden. Ich will im Winter auch mal ein Feuer dort machen. Darf man das dort? Grillen ist ja erlaubt.
Um die Kleingärten kümmere ich mich später.
Ich möchte meine Charken öffnen, wie im Buch Erde bei Avatar, wenn Yang den Avatarzustand kontrollieren versucht, ihn dann aber wegen Katara abbricht.
=Meine Angst sitzt im Bauch. Was mir Angst macht ist meine rauchende Mutter. Ich gehe zu ihr, nehme ihr die Zigarette aus der Hand und umarmen sie lange.
=Meine Wut sitzt unter dem Brustbein. Was mich wirklich wütend macht sind engstirnig, starrsinnige Leute, konkreter: Rassisten. Ich schlucke jedes mal, wenn meine Omas Äußerungen von sich geben, bei denen ihr unterschwellige Fremdenfeindlichkeit durchklingt.
Verdammt! Meine eine Oma kommt aus Schlesien! Sie war mit 5 Jahren selbst Flüchtling. Und dass hat ihre ganze Persönlichkeit geprägt. Wie kann sie nur so unreflektiert vom Flüchtlingsdasein reden?
Ja, ich habe Mitleid mit Menschen aus Kriegsgebieten, aber auch mit Leuten, die vor Hunger und Ungerechtigkeit fliehen. Und ich finde es nur logisch, wenn sie dorthin wollen, wo die Waffen und die reichen Studenten her kommen, die um die Welt reisen. Ich verstehe ihren Traum vom regelmäßigen, guten Essen, von einer Unterkunft im Warmen und einem Arbeitsplatz, mit dem sie ihre Familie ernähren können.
Warum bekommen wir es im Zeitalter von Drohnen und Elektroautos nicht gebacken, dass diese Träume überall auf der Welt erfüllt werden können?
Himmelarsch und Zwirn, warum ist es nicht mal in Deutschland, Mitteleuropa möglich, dass alle Kinder ohne Gewalt aufleben können?
Warum bleiben 75% der armen Kinder ihr ganzes Leben lang arm?
( http://www.deutschlandfunk.de/weihnachten-in-armen-familien-kinderarmut-ist-immer.769.de.html?dram:article_id=307041 ;
Warum wird nicht versuch, etwas daran zu ändern?
Manchmal möchte ich in Flüchtlinge produzierende Länder reisen.
Nicht in die, in denen momentan noch Krieg herrscht. Ich würde in die Länder reisen, in denen kleine Infektionen ein Todesurteil fällen können, in denen Hunger bei fast jedem zum Alltag gehört.
Ich möchte dort nach Strukturen suchen, die helfen könnten, dass diese Menschen überleben. Wie wäre es diese Strukturen mit den Menschen zusammen aufzubauen und genau dann, wenn das System verhindert, dass die Leute wieder Hunger leiden werden, woanders von vorn zu beginnen?
Die Leute sollen aus sich selbst heraus die Lösung für den Ausweg aus ihrem Leiden finden und ich möchte sie dabei unterstützen.
Die Wahlergebnisse und die Akzeptanz von rechtsradikalen Aktivitäten in Sachsen kommt nicht von ungefähr.
Vielleicht vergessen manche Sachsen, die Quellen, die sie ernst nehemen zu hinterfragen.
Das liegt nicht nur an der Bildung. Natürlich ist Bildung die beste Waffe im Kampf gegen populistische Lösungen. Aber die Leute hier kennen auch kaum Fremde.
Wer kommt denn schon nach Sachsen? Schöne Landschaft, kaum großen Firmen und wechselhaftes Wetter. Das klingt nicht gerade, wie eine Traumziel-Werbung.
Seit vielen Jahren sind kaum größere Menschenmengen ins Land gekommen. Ich lade euch nun ein.
Kommt her und schlaft gut!