Oscar

Mutter Maria war verzweifelt. Sie bekam einfach ihren Sohn Ben nicht vom Computer weg.
Nicht dass er in der Schule schlechte Leistungen brachte, nein, im Gegenteil, aber die Spiele am PC nahmen fast seine ganze Freizeit ein.
Gespräche, Verbote – nichts half.
Eines Tages kam Ben mit dem Wunsch zu ihr, dass er doch gerne ein Haustier hätte.
Sie einigten sich schließlich auf ein Zwergkaninchen. (welches Oscar genannt wurde)
Natürlich nur unter der Bedingung, dass Ben nur noch maximal eine Stunde am Computer spielte.
Dies klappte auch beinahe ein halbes Jahr.
Aber immer öfter musste Maria den Stall säubern und auf Futtersuche gehen.
Sie wusste nicht mehr weiter, hatten doch ihre gesamten Erziehungsversuche nichts gebracht.

Drei Jahre gingen ins Land. Ben war 15 und sein Haustier war ihm mittlerweile egal.
Der Käfig stand schon lange nicht mehr in seinem Kinderzimmer und das angebliche Zwergkaninchen war zu einem fetten Rammler heran gewachsen.

Es wurde Ostern und die ganze Familie saß am Mittagstisch.
„Was essen wir da“, fragte Ben und die Mutter antwortete, dass es eine Ente sei.
„Seit wann haben Enten vier Beine“, wollte Ben nun wissen.
Da die Mutter nichts sagte, sondern betreten zu Boden blickte, dämmerte es bei Ben langsam.

Er sprang auf und rief verzweifelt: „Das ist Oscar, mein Oscar, wie kannst du nur!“


(aufgeschrieben nach einer wahren Begebenheit, welche mir von Maria erzählt wurde)

Eine Geschichte welche nahezu sinnbildlich (so keine wirkliche Not bezüglich der Nahrung besteht) für eine Gesellschaft ohne Werte ist. Die Idee den Sohn durch ein Haustier vom PC weg zu bringen ist nicht schlecht, an sich Ideal um auch Verantwortung für ein eben anderes Lebewesen zu entwickeln. Das Traurige an der Geschichte ist, das Dies den auch vermutlich allgemein lieblos gehaltene Haustier einfach weg gestellt wurde und auf den Tag wartete, wo diese Mutter (vermutlich durch Frust oder ich will mich auch nicht mehr um den Hasen kümmern) ihn einfach schlachtete. Da kommt mir die Kotze hoch, da solch ein Verhalten unmöglich ist.

Liebe Merlinde, ich muss mich den Worten von @Dunkellicht2 voll und ganz anschließen, ich kann dir auch leider keinen Upvot geben :( …weil, mir ist übel geworden bei der Geschichte. Auch das süße Häschen Bild passt in dem Zusammenhang einfach nicht, wenn ich das anschaue, kommen mir die Tränen.... Oh Gott… ist mir schlecht

@dunkellicht, @lebalda,
ich kann euch gut verstehen. Auch mir geht es durch und durch sobald ich an diese Geschichte denke.
Ich bekomme jedes mal Gänsehaut.
Wie kann man ein Haustier schlachten und essen? Das geht mir einfach nicht in den Kopf.
Maria fand das nicht schlimm und konnte meinen Protest nicht verstehen.
Sie meinte, sie wäre auf dem Dorf aufgewachsen und da wurden Kaninchen eben gegessen.

Aber das Haustier des Kindes essen?????

Jep ... genau das ist es, da der Hase ja als ein Freund & Haustier zugelegt worden ist, solchen zu Schlachten ist schon arg. Ich weiß, kenne selber das Landleben der Jugendzeit her und die dazu auch Gebräuche. Natürlich werden von einigen Leuten auch Kaninchen Hasen gehalten, welche als Nahrung gedacht sind. Diese Leben jedoch meist in einem umzäunten Bereich des Garten "Hasenstall" und hoppeln da so lange umher bis Sie meist geschlachtet werden. Diese Mutter hat da keinen Unterschied gesehen, Hase ist Hase.

Grausame Geschichte und bestätigt wieder gedanken, die mich seit Jahren beschleichen... in der Heutigen Zeit sollte mann die Haustiere alle sterilisieren und langsam aussterben lassen, die Kinder kümmern sich nichtmehr so um die Lieblinge, wie diese es nätig h#tten... ich sehs ja bei meine Welpis und meinem ja inzwischen verstorbenen Murkelchen, die sind alle von der Drecksfamilie, die mich betrogen hatte und da war das Tablet wichtiger als wenigstens mal wasser zu geben....

Hallo lieber @Schrotty, ja da gebe ich dir recht. Viele Kinder, aber auch Erwachsene kümmern sich oft nicht ausreichend um ihre süßen Haustiere.
Oft, wenn sie lästig werden, setzt man sie eben aus. Eine Schande ist das.