"Spurensicherung. Zeitzeugen zum 17. Juni 1953" GNN Verlag
13.06.2016 um 18:04Ein beseitigter Grabstein
(Rathenow)
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(Rathenow)
Das Foto zeigt einen schlichten, fast quadratischen Stein auf einem Rathenower Familiengrab. Er wurde im Jahr 1953 gesetzt und trug folgende Inschriften:
Wilhelm Hagedorn
geb. 11.7.1894 ermordet 17.6.1953
Menschen, ich hatte Euch lieb. Seid wachsam !
Fucik
Helene Hagedorn 1904-1968
Von den örtlichen Behörden wurde er im Jahre 1997 als „Stein des Anstoßes" und unerwünschtes „Politikum" entfernt. Er sollte durch irgendeine Tafel ersetzt werden. Wie man dazu mitteilte, hatte das Landratsamt zuvor einen Berliner Universitätsprofessor zu Rate gezogen. Der wies zwar daraufhin, daß Grabsteine grundsätzlich nicht entfernt werden sollten, „auch wenn man mit den Entstehungsbedingungen nicht einverstanden ist", andererseits „... sei Hagedorn aber ein offensichtlicher politischer Verbrecher", hier falle die Gedenkfunktion des Grabsteines schon deshalb weg. Der in letzter Instanz für die Beseitigung des Steins verantwortliche Chef der Denkmalschutzbehörde des Kreises verband seine ungewöhnliche Entscheidung mit dem Ratschlag, begleitend in den Schulen und Medien über „Totalitarismus und Gewaltherrschaft im Havelland" zu diskutieren.
Was geschah am 17. Juni 1953 in Rathenow?
Die „Märkische Allgemeine Zeitung" (MAZ) druckte am 15.6.1996 eine Beschreibung des Lynchmordes an Wilhelm Hagedorn ab, die 1953 in der sogenannten „Havelzeitung" (BRD) veröffentlicht wurde.
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