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Letzter Film & Bewertung - Batman v Superman: Dawn of Justice
23.04.2016 um 23:33Batman v Superman: Dawn of Justice
Man of Steel - ein Prolog zu DC´s Filmuniversum
Nach Zac Snyders "Man of Steel" von 2013, der Wiederauflage von Supermans Genesis vom Alienfindelkind zum Weltenbeschützer mit wehendem Cape ist nun endlich der jüngste Spross aus dem Justice League Universum in den deutschen Kinos gelandet, „Batman v Superman“.
Die ästhetischen und stilistischen Neuerungen bei Man of Steel wussten zu gefallen, und auch die Verbindung von Clark Kent ( Henry Cavill ) zu seinem Ziehvater gespielt von Kevin Costner und dem untergegangenen Volk Kryptons war sehr gut in Szene gesetzt, der emotionale Kern der Supermangeschichte kam besser zur Geltung als in allen vorherigen Adaptionen des Stoffes. Kal El, Sohn von Krypton, aufgezogen von einem Farmer-Ehepaar aus Smallville/ Kansas. All die Gegensätze, die Sehnsucht nach verlorener Heimat, die Liebe zu den Eltern, die Suche nach den eigenen Wurzeln, die existentiellen Fragen des Seins und des Lebens, all diesen übermächtigen Konstanten muss sich auch der junge Clark Kent stellen, nur hat er noch weniger als jeder andere ein passendes Vorbild denn er ist allein mit seiner Gabe.
Während in der ersten Hälfte von Man of Steel, noch eine ausbalancierte Mischung aus Herkunftsgeschichte und Handlungsaufbau vorherrscht, der Antagonist eine immer gewichtigere Rolle spielt und ein starker Handlungsbogen kreiert wird, fällt der Film in der letzten dreiviertel Stunde stark ab und gleitet von Superheldendrama in eine Zerstörungsorgie, die kein Ende findet.
Erste Eindrücke von Batman V Superman: Dawn of Justice
In opulenten und düsteren Bildern, die in ihrer Dramatik an dark graphic novels erinnern, wie sie einem Frank Miller entspringen würden bebildert Zack Snyder in "Batman V Superman - Dawn of Justice" das Aufeinandertreffen der Über-Heroen zweier Metropolen die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Um die Story nur kurz anzureißen: Während Supermans letztem großem Kampf um die Erde gegen General Zod vor zwei Jahren sind doch einige Areale der einst so schönen Stadt Metropolis der Zerstörung anheim gefallen. Denn wenn sich zwei Wesen von Krypton um die Wette prügeln, bleibt sprichwörtlich kein Stein auf dem anderen - und so zerlegt Superman, während der Weltenumwandler sein übriges tut Metropolis. Alles im Namen des Guten, nur jetzt kommt der Haken, denn auch Unschuldige werden in Mitleidenschaft gezogen. Superman sieht sich nach dem Sieg gegen Zord in einer bislang für ihn ungewohnten gottähnlichen Position wieder und zweifelt an sich und der Menschheit. Es stellen sich Fragen in der Gesellschaft und Politik hinsichtlich seiner Macht, denn er ist Messias und Bedrohung in einem. Während sich „Supi“ also noch mit seinem ungelösten Gott-komplex und Identifikationsproblem auseinandersetzt - ist Batman in seinem Gotham schon weiter. Er sieht Superman als Gefahr die ein ungeahntes Schreckensszenario nach sich ziehen könnte. Wenn dann noch Lex Luthor dazu kommt und Öl ins Feuer gießt in dem er Batman handfeste Gründe liefert Superman zu hassen, bedeutet dies nicht Gutes.
Nun, optisch ist BvS eine Augenweide. Düstere, nächtlich dampfige Gassen, theatralischer Regen, Gotham lässt grüßen, Batman wirkt wie in Millers Comics fast schon obszön bullig und derbe. Die Bewegung und Choreografie sitzen perfekt, die Gesten sind groß und voller Pathos. Im Gegensatz dazu Metropolis, wirkt wie man sich New York vorstellt. Wie ein urbaner Taubenschlag, hell, grell und gefüllt mit Leben. Ein Superman, hin und hergerissen zwischen Kansas, Metropolis und der vergangenen Heimat seiner Eltern, Krypton. Seine Gestalt erinnert mich an Dr. Manhattan, ein trauriger Gott, der die Menschen und ihr Elend bedauert - und letztlich keine Lösung für diese Gretchenfrage findet als sich eremitisch in die Isolation zu verkriechen, die Festung der Einsamkeit.
Beide Figuren, und das mag ich Zack Snyder besonders zu Gute halten - werden in ihrer emotionalen Bedeutung erfasst, bei beiden kommt obschon der Film sich in typischem Zerstörungsgeplänkel verliert, die psychologische Komponente zum tragen. Was ich allerdings schade finde ist, dass es bei anderen Charakteren wie Lex Luthor für meine Begriffe nicht wirklich gut funktioniert hat. Die Akteure um die beiden namensgebenden Titelhelden bleiben merkwürdig blass und unterkühlt. Dabei machen die Darsteller selbst nichts verkehrt, Henry Cavill weiss schon - genau wie in Man of Steel zu überzeugen und Ben Afflecks lang erwarteter Batman funktioniert erstaunlich gut, auch wenn er wie ein Zerrbild Bales wirkt. Gal Gadot ist eine unheimlich gut aussehende Wonderwoman, die durchaus einen etwas athletischeren Körper vertragen hätte, um ihrer Kraft und stolzen Statur gerecht zu werden. Den smarten Jesse Eisenberg als Lex Luthor einzig empfand ich als etwas unglücklich gewählt, da hätte man sich einen charismatischeren Typ wie bspw. "Heisenberg" Darsteller Bryan Cranston vorstellen können.
Viel Zeit lässt sich Batman v Superman um uns mit den wesentlichen Hardfacts zu versorgen, viele lang gezogene Dialoge lassen die Handlung zähflüssig und unzusammenhängend wirken. Wenn schließlich Luthors Plan einsetzt, meint man einen Showdown zu erleben, bei einem Blick auf die Uhr und die Spielzeit wäre ein epischer Abschlusskampf aber noch zu verfrüht...
Batman-V-Superman-Trailer-Fight-Heat-Vision
DC v(s) Marvel, Story continues..
Ohne zu viel verraten zu wollen, bereits im Trailer und durch den Titel alleine werden die Wunschfantasien von Comicenthusiasten bedient, und tatsächlich bekommt man einige der Justice League zu Gesicht. Ob die halb minütigen Schnipsel, die in Form von Dateien von einer Datenbank abgerufen werden - als quasi in dem Film eingebettete Miniteaser den Helden gerecht werden sei dahingestellt, etwas Enttäuschung kommt schon auf denn ihr Auftritt wirkt nicht so effektiv wie man es sich wünschen würde - alles zielte darauf ab zu zeigen: "Wir versuchen innerhalb eines Filmes das aufzuholen was Marvel in epischer Breite über etliche Filme aufgerollt hat, nämlich ein komplettes Helden-Universum". Marvels Cinematic Universe gilt laut Wikipedia seit dem Release von Iron Man als Non Plus Ultra, auch wenn natürlich davor schon mit Spiderman, Hulk einige andere Versuche von Produzenten wie Sony vorlagen. Seitdem feilt Marvel Jahr für Jahr an dem Heldenmythos, dass in den Avengers - dem Zusammentreffen der Superhelden kulminierte, damit aber sicherlich keinen Abschluss findet. Die Bandbreite die von Leinwand Blockbustern wie Avengers, Captain Amerika und Thor über Antman und Guardians of the Galaxy reicht, die nochmal einen ganz anderen, zynischen und sarkastischen Unterton haben, ist unübertroffen. Das kann Batman v Superman: Dawn of Justice nicht auffangen, und der Versuch ein ähnliches Filmuniversum auch nur anzuteasern wirkt leider etwas schwach auf der Brust.
Timing, Spacing, Character & Storyarc
Zum Erzählrhythmus ist zu sagen, dass sich der Film am Anfang unglaublich viel Zeit für die Story lässt, wobei einige Motive und Aktionen dem Zuschauer trotzdem nicht verständlich nahe gebracht werden. Außerdem stolpert man über Charaktere wie Lex Luthor, der in seiner Motivation ungewollt plump und dennoch undurchsichtig wirkt. Vaterkomplex, genialer Geschäftsmann, oder Größenwahnsinnig – oder alles zusammen? Jesse Eisenberg macht Lex zu einem Chaosmagier wie den Riddler oder den Joker, dabei hätte ich Luthor etwas mehr Eigenständigkeit gewünscht. Wonderwoman hingegen verwechselt ich in ihrem Alter Ego glatt mit Catwoman, und ich fragte mich nun, wo genau man hier Wert auf ein eigenständigen Charakter legte. Ab der Hälfte geht alles ganz schnell. Der Endkampf ist schnell erzählt, einer von beiden bekommt dermaßen die Hucke voll – dass das ganze groß vorbereitete Geplänkel doch etwas unausgewogen daher kommt.. Das dicke Ende kommt zum Schluss und so muss insgesamt das Ruder umgerissen werden und auch eine Wonderwoman als allseits beliebte Lasso-Schwingerin kommt zum Zuge. Eine unglaublich starke Heldin, die wahrscheinlich mit Superman mindestens auf einer Stufe steht. Zum Ende hin passiert dann doch zuviel, und nach dem eigentlichen Showdown geschiet etwas und dann nochwas- sodass ich irgendwann fast das Handtuch werfen mochte. Es war für mich etwas unrund zum Ende hin, und ich hätte mir da mehr Präzision gewünscht. Manchmal ist weniger auch mehr, und wenn Batman v Supeman versprochen wird, dann will ich dass zum einen ausgereizt wird, warum die beiden aufeinander losgehen, so dass man es selbst hundertprozent nachvollziehen kann - und der Kampf hätte durchaus noch Potential gehabt.
Der Score fällt insgesamt positiv auf, Hans Zimmers Mammut-Orchestrierung gepaart mit den treibenden Electro-Klängen von Junkie XL sorgen für das passende düster-theatralische Sounddesign, das durchaus zu überzeugen weiß, aber auch keine wirklichen Ohrschmeichler bereit hält, die man sich abschließend im Autoradio rauf und runter anhört.
Fazit
Insgesamt ein unterhaltsamer Film, sperrig mit ein paar Ecken und Kanten, etwas unausgewogenen im Storytelling und einigen logischen Fallstricken garniert, die trotz Comicvorgabe etwas eleganter hätten gelöst werden können. Einer der Filme, die ich eigentlich komplett spoilern müsste, um alles was mir daran aufgefallen ist zu kritisieren, aber letztlich kommt es auf die Unterhaltung an, und die hat gepasst. Einen Blick wert ist er definitiv, gerade für die, die mit Marvels quitischigen und doch oberflächlichen Charakteren nicht viel anfangen können und eher auf die Filme stehen die an gnadenlose und depressiv pessimistische Graphic Novels erinnern, wie Watchmen, Sin City, Dredd, 300 oder Snowpiercer es sind. Wer sich in dieser Reihe aufgehoben fühlt, kann sicherlich eher noch etwas mit Batman v Superman anfangen, der große Schwung mit dem Lasso der Wahrheit gelingt zumindest Wonderwoman.
Man of Steel - ein Prolog zu DC´s Filmuniversum
Nach Zac Snyders "Man of Steel" von 2013, der Wiederauflage von Supermans Genesis vom Alienfindelkind zum Weltenbeschützer mit wehendem Cape ist nun endlich der jüngste Spross aus dem Justice League Universum in den deutschen Kinos gelandet, „Batman v Superman“.
Die ästhetischen und stilistischen Neuerungen bei Man of Steel wussten zu gefallen, und auch die Verbindung von Clark Kent ( Henry Cavill ) zu seinem Ziehvater gespielt von Kevin Costner und dem untergegangenen Volk Kryptons war sehr gut in Szene gesetzt, der emotionale Kern der Supermangeschichte kam besser zur Geltung als in allen vorherigen Adaptionen des Stoffes. Kal El, Sohn von Krypton, aufgezogen von einem Farmer-Ehepaar aus Smallville/ Kansas. All die Gegensätze, die Sehnsucht nach verlorener Heimat, die Liebe zu den Eltern, die Suche nach den eigenen Wurzeln, die existentiellen Fragen des Seins und des Lebens, all diesen übermächtigen Konstanten muss sich auch der junge Clark Kent stellen, nur hat er noch weniger als jeder andere ein passendes Vorbild denn er ist allein mit seiner Gabe.
Während in der ersten Hälfte von Man of Steel, noch eine ausbalancierte Mischung aus Herkunftsgeschichte und Handlungsaufbau vorherrscht, der Antagonist eine immer gewichtigere Rolle spielt und ein starker Handlungsbogen kreiert wird, fällt der Film in der letzten dreiviertel Stunde stark ab und gleitet von Superheldendrama in eine Zerstörungsorgie, die kein Ende findet.
Erste Eindrücke von Batman V Superman: Dawn of Justice
In opulenten und düsteren Bildern, die in ihrer Dramatik an dark graphic novels erinnern, wie sie einem Frank Miller entspringen würden bebildert Zack Snyder in "Batman V Superman - Dawn of Justice" das Aufeinandertreffen der Über-Heroen zweier Metropolen die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Um die Story nur kurz anzureißen: Während Supermans letztem großem Kampf um die Erde gegen General Zod vor zwei Jahren sind doch einige Areale der einst so schönen Stadt Metropolis der Zerstörung anheim gefallen. Denn wenn sich zwei Wesen von Krypton um die Wette prügeln, bleibt sprichwörtlich kein Stein auf dem anderen - und so zerlegt Superman, während der Weltenumwandler sein übriges tut Metropolis. Alles im Namen des Guten, nur jetzt kommt der Haken, denn auch Unschuldige werden in Mitleidenschaft gezogen. Superman sieht sich nach dem Sieg gegen Zord in einer bislang für ihn ungewohnten gottähnlichen Position wieder und zweifelt an sich und der Menschheit. Es stellen sich Fragen in der Gesellschaft und Politik hinsichtlich seiner Macht, denn er ist Messias und Bedrohung in einem. Während sich „Supi“ also noch mit seinem ungelösten Gott-komplex und Identifikationsproblem auseinandersetzt - ist Batman in seinem Gotham schon weiter. Er sieht Superman als Gefahr die ein ungeahntes Schreckensszenario nach sich ziehen könnte. Wenn dann noch Lex Luthor dazu kommt und Öl ins Feuer gießt in dem er Batman handfeste Gründe liefert Superman zu hassen, bedeutet dies nicht Gutes.
Nun, optisch ist BvS eine Augenweide. Düstere, nächtlich dampfige Gassen, theatralischer Regen, Gotham lässt grüßen, Batman wirkt wie in Millers Comics fast schon obszön bullig und derbe. Die Bewegung und Choreografie sitzen perfekt, die Gesten sind groß und voller Pathos. Im Gegensatz dazu Metropolis, wirkt wie man sich New York vorstellt. Wie ein urbaner Taubenschlag, hell, grell und gefüllt mit Leben. Ein Superman, hin und hergerissen zwischen Kansas, Metropolis und der vergangenen Heimat seiner Eltern, Krypton. Seine Gestalt erinnert mich an Dr. Manhattan, ein trauriger Gott, der die Menschen und ihr Elend bedauert - und letztlich keine Lösung für diese Gretchenfrage findet als sich eremitisch in die Isolation zu verkriechen, die Festung der Einsamkeit.
Beide Figuren, und das mag ich Zack Snyder besonders zu Gute halten - werden in ihrer emotionalen Bedeutung erfasst, bei beiden kommt obschon der Film sich in typischem Zerstörungsgeplänkel verliert, die psychologische Komponente zum tragen. Was ich allerdings schade finde ist, dass es bei anderen Charakteren wie Lex Luthor für meine Begriffe nicht wirklich gut funktioniert hat. Die Akteure um die beiden namensgebenden Titelhelden bleiben merkwürdig blass und unterkühlt. Dabei machen die Darsteller selbst nichts verkehrt, Henry Cavill weiss schon - genau wie in Man of Steel zu überzeugen und Ben Afflecks lang erwarteter Batman funktioniert erstaunlich gut, auch wenn er wie ein Zerrbild Bales wirkt. Gal Gadot ist eine unheimlich gut aussehende Wonderwoman, die durchaus einen etwas athletischeren Körper vertragen hätte, um ihrer Kraft und stolzen Statur gerecht zu werden. Den smarten Jesse Eisenberg als Lex Luthor einzig empfand ich als etwas unglücklich gewählt, da hätte man sich einen charismatischeren Typ wie bspw. "Heisenberg" Darsteller Bryan Cranston vorstellen können.
Viel Zeit lässt sich Batman v Superman um uns mit den wesentlichen Hardfacts zu versorgen, viele lang gezogene Dialoge lassen die Handlung zähflüssig und unzusammenhängend wirken. Wenn schließlich Luthors Plan einsetzt, meint man einen Showdown zu erleben, bei einem Blick auf die Uhr und die Spielzeit wäre ein epischer Abschlusskampf aber noch zu verfrüht...
Batman-V-Superman-Trailer-Fight-Heat-Vision
DC v(s) Marvel, Story continues..
Ohne zu viel verraten zu wollen, bereits im Trailer und durch den Titel alleine werden die Wunschfantasien von Comicenthusiasten bedient, und tatsächlich bekommt man einige der Justice League zu Gesicht. Ob die halb minütigen Schnipsel, die in Form von Dateien von einer Datenbank abgerufen werden - als quasi in dem Film eingebettete Miniteaser den Helden gerecht werden sei dahingestellt, etwas Enttäuschung kommt schon auf denn ihr Auftritt wirkt nicht so effektiv wie man es sich wünschen würde - alles zielte darauf ab zu zeigen: "Wir versuchen innerhalb eines Filmes das aufzuholen was Marvel in epischer Breite über etliche Filme aufgerollt hat, nämlich ein komplettes Helden-Universum". Marvels Cinematic Universe gilt laut Wikipedia seit dem Release von Iron Man als Non Plus Ultra, auch wenn natürlich davor schon mit Spiderman, Hulk einige andere Versuche von Produzenten wie Sony vorlagen. Seitdem feilt Marvel Jahr für Jahr an dem Heldenmythos, dass in den Avengers - dem Zusammentreffen der Superhelden kulminierte, damit aber sicherlich keinen Abschluss findet. Die Bandbreite die von Leinwand Blockbustern wie Avengers, Captain Amerika und Thor über Antman und Guardians of the Galaxy reicht, die nochmal einen ganz anderen, zynischen und sarkastischen Unterton haben, ist unübertroffen. Das kann Batman v Superman: Dawn of Justice nicht auffangen, und der Versuch ein ähnliches Filmuniversum auch nur anzuteasern wirkt leider etwas schwach auf der Brust.
Timing, Spacing, Character & Storyarc
Zum Erzählrhythmus ist zu sagen, dass sich der Film am Anfang unglaublich viel Zeit für die Story lässt, wobei einige Motive und Aktionen dem Zuschauer trotzdem nicht verständlich nahe gebracht werden. Außerdem stolpert man über Charaktere wie Lex Luthor, der in seiner Motivation ungewollt plump und dennoch undurchsichtig wirkt. Vaterkomplex, genialer Geschäftsmann, oder Größenwahnsinnig – oder alles zusammen? Jesse Eisenberg macht Lex zu einem Chaosmagier wie den Riddler oder den Joker, dabei hätte ich Luthor etwas mehr Eigenständigkeit gewünscht. Wonderwoman hingegen verwechselt ich in ihrem Alter Ego glatt mit Catwoman, und ich fragte mich nun, wo genau man hier Wert auf ein eigenständigen Charakter legte. Ab der Hälfte geht alles ganz schnell. Der Endkampf ist schnell erzählt, einer von beiden bekommt dermaßen die Hucke voll – dass das ganze groß vorbereitete Geplänkel doch etwas unausgewogen daher kommt.. Das dicke Ende kommt zum Schluss und so muss insgesamt das Ruder umgerissen werden und auch eine Wonderwoman als allseits beliebte Lasso-Schwingerin kommt zum Zuge. Eine unglaublich starke Heldin, die wahrscheinlich mit Superman mindestens auf einer Stufe steht. Zum Ende hin passiert dann doch zuviel, und nach dem eigentlichen Showdown geschiet etwas und dann nochwas- sodass ich irgendwann fast das Handtuch werfen mochte. Es war für mich etwas unrund zum Ende hin, und ich hätte mir da mehr Präzision gewünscht. Manchmal ist weniger auch mehr, und wenn Batman v Supeman versprochen wird, dann will ich dass zum einen ausgereizt wird, warum die beiden aufeinander losgehen, so dass man es selbst hundertprozent nachvollziehen kann - und der Kampf hätte durchaus noch Potential gehabt.
Der Score fällt insgesamt positiv auf, Hans Zimmers Mammut-Orchestrierung gepaart mit den treibenden Electro-Klängen von Junkie XL sorgen für das passende düster-theatralische Sounddesign, das durchaus zu überzeugen weiß, aber auch keine wirklichen Ohrschmeichler bereit hält, die man sich abschließend im Autoradio rauf und runter anhört.
Fazit
Insgesamt ein unterhaltsamer Film, sperrig mit ein paar Ecken und Kanten, etwas unausgewogenen im Storytelling und einigen logischen Fallstricken garniert, die trotz Comicvorgabe etwas eleganter hätten gelöst werden können. Einer der Filme, die ich eigentlich komplett spoilern müsste, um alles was mir daran aufgefallen ist zu kritisieren, aber letztlich kommt es auf die Unterhaltung an, und die hat gepasst. Einen Blick wert ist er definitiv, gerade für die, die mit Marvels quitischigen und doch oberflächlichen Charakteren nicht viel anfangen können und eher auf die Filme stehen die an gnadenlose und depressiv pessimistische Graphic Novels erinnern, wie Watchmen, Sin City, Dredd, 300 oder Snowpiercer es sind. Wer sich in dieser Reihe aufgehoben fühlt, kann sicherlich eher noch etwas mit Batman v Superman anfangen, der große Schwung mit dem Lasso der Wahrheit gelingt zumindest Wonderwoman.